Ups Psychoanalyse , wird ja immer interessanter .. ;D
Denke auch er wird immer mehr entschärft, je reifer die Psychologie selbst wird . (ist ja nicht mal zwei Jahrhunderte alt)
Ich zitier dazu passend mal jemand anderen, der das Ganze (vielleicht?) aufs (für unsere Zeit) wesentliche beschränkt .
Seine Ich-Analyse :
"Ich eins":
Das erste Ich ist eine Lüge,die Show,die du abziehst,die Pseudopersönlichkeit,mit der du dich umgibst.
Dein Gesicht für die Öffentlichkeit,deine Scheinheiligkeit...Alle Ideale und Identitäten,für die du dich hälst,
sind gesellschaftliche Leihgaben,die andere dir verliehen haben.
Freud hat viel dazu beigetragen,der Menscheit die Unechtheit der Persöhnlichkeit,
des bewussten Verstandes, bewusst zu machen.
Seine Revolution geht viel tiefer als die von Karl Marx,viel tiefer als jede andere Revolution bisher.
Sie geht sehr tief,aber nicht tief genug.Sie geht bis zum zweiten Ich,
"Ich zwei":
Dies ist das verdrängte Ich,das instinktive Ich,das unbewusste Ich.
Es umfasst alles,was die Gesellschaft nicht zulässt,alles,
was die Gesellschaft in dein Inneres verbannt und dort eingeschlossen hat.
Es kommt nur in deinen Träumen hoch,kommt nur in Bildern hoch,kommt nur wenn du betrunken bist,
kommt nur wenn du die Kontrolle verlierst.Ansonsten bleibt es dir unzugänglich.
Aber es ist authentischer;es ist nicht so verlogen.Dieses zweite Ich ist wertvoller als das erste.
Aber auch das zweite ist nicht das Ende.
An diesem Punkt mangelt es Freud und an diesem Punkt mangelt es auch der humanistischen Psychologie,
obwohl sie etwas tiefer geht als Freud - aber noch nicht tief genug, um zum dritten Ich zu gelangen.
Es gibt ein drittes Ich,
"Ich drei": das wahre Ich, das ursprüngliche Gesicht, das über "Ich eins" und "Ich zwei" hinausgeht.
Das Transzendentale.Die Buddhaschaft.UNGETEILTES, reines Bewusstsein.
Das erste Ich ist gesellschaftlich, das zweite Ich ist natürlich, und das dritte Ich ist göttlich.
Und vergiss nicht,ich sage nicht,dass das erste Ich nicht nützlich sei.Wenn das dritte vorhanden ist,
kann auch das erste wunderbar benutzt werden.Wenn das dritte vorhanden ist,
kann auch das zweite wunderbar benutzt werden.Aber nur,wenn das dritte vorhanden ist.
Wenn das Zentrum gut funktioniert,ist auch die Peripherie in Ordnung,ist auch die Oberfläche in Ordnung.
Aber nur die Oberfläche,ohne Zentrum, ist eine Art Tod."
Seine Meinung zur westlichen Psychologie mal im direkten Vergleich zur östlichen :
"Die ganze westliche Psychologie ist bisher nicht auf das Nicht-Ego, die Egolosigkeit,
gestoßen.Sie denkt nach wie vor nur in Begriffen des Ego:Wie man das Ego stärker verwurzelt,
wie man es zentrierter machen kann, wie man das Ego gesünder machen kann,normaler,besser angepasst.
Der Westen versucht, einen Ausgleich zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten herzustellen und das Ego zu stärken,
damit du zu einem besser angepassten Mitglied der Gesellschaft werden kannst,
zu einem innerlich ausgeglicheneren Individuum.
Wenn diese Kluft überbrückt wird, wirst du mit dem Verstand entspannter umgehen.
Der Osten hingegen versteht das Ego an sich als Krankheit.Der Verstand an sich ist die Krankheit.
Er hat versucht,den Verstand an sich zu überwinden und darüber hinauszugelangen.
Es geht nicht darum, zu wählen zwischen dem bewussten und dem unbewussten Verstand;beide müssen verschwinden.
Sie müssen sich auflösen. Darum hat der Osten nie versucht,irgendetwas zu interpretieren.
Wenn etwas verschwinden soll,wozu es dann noch interpretieren?Wozu noch Zeit damit verschwenden?
Man lässt es einfach fallen.
Es ist keine Frage der Anpassung an die Gesellschaft, es ist eine Frage der Anpassung an die Existenz selbst.
Es ist keine Frage des Ausgleichs zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten, es ist eine Frage der Neuordnung sämtlicher Teile,
die dein Sein als Ganzes ausmachen...
Das Ego ist eine Glaubensvorstellung des nach außen gerichteten Bewusstseins,
Egolosigkeit ist die Erfahrung des nach innen gerichteten Bewusstseins.
Es hat nichts mit Freuds Thanatos zu tun;das ist ein völlig anderes Phänomen.
Die menschliche Lust am Leben ist Eros, aber wenn diese Lust am Leben immer wieder frustriert wird,
tritt ihr Gegenspieler Thanatos an ihre Stelle, ihr diametraler Gegensatz"