Malmö unter der LupeMalmö.In einem exklusiven Interview mit dem Malmöer Tagesblatt steht Manager Pansaisson Rede und Antwort. In diesem Interview geht es um den Neuaufbau der Mannschaft und die Ziele für die kommenden Jahre. Zudem werden die Transfers genau unter die Lupe genommen.
MT: Guten Morgen Herr Pansaisson. Vielen Dank das Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben.
Pansaisson: Guten Morgen! Für die örtliche Presse habe ich immer ein offenes Ohr und es ist auch eine gute Möglichkeit für mich den Verein zu präsentieren.
MT: Im Sommer haben Stammkräfte wie
Matthew Nicholls,
Niklas Tetzlaff und
Jens Hemmingsen den Verein verlassen. Diese Leistungsträger waren der Mannschaft im letzten Jahr eine große Stütze und gehörten zu den besten der Liga. Was sagen Sie zu den Abgängen?
Pansaisson: Diese Abgänge treffen die Mannschaft sehr, aber es ist auch die Chance für einen Neuanfang. Neben den von Ihnen genannten, haben aber auch noch
Daniel Marek und
Amelio Stagno die Mannschaft verlassen, die zu den Hoffnungsvollsten Talenten im Kader gehörten.
MT: Wie wollen Sie den von Ihnen genannten „Neuanfang“ angehen und warum ist ein solcher Neuanfang notwendig?
Pansaisson: In der letzten Saison konnten wir nur wegen des Losglücks in das Achtelfinale des Pokals einziehen und sind nur mit ach und krach unter die Top 5 der Liga gekommen. Hier ist zu beachten, dass wir auch einem Aufsteiger Platz machen mussten und gerade gegen „Große“ Gegner sehr schlecht aussahen. Wir haben gerade diese Stützen des Teams verkauft um das System umzustellen. Wir waren mit den Leistungen der Spieler zwar zufrieden, aber wir haben auch gesehen, dass die Motivation nachgelassen hat und man nicht mehr bereit war sich für den Mitspieler aufzuopfern.
MT: Sie sagen also, dass die genannten Spieler, keine Teamplayer sind und die Harmonie innerhalb der Mannschaft erheblich beeinflusst haben.
Pansaisson: Ganz so drastisch würde ich das nicht formulieren, aber wir haben Unterschiede zu anderen Spielern gesehen die uns nicht gefallen haben. Wir mussten hier energisch durchgreifen, damit die Spieler sehen, dass wir uns nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Zudem wollen wir einen offensiveren Fussball spielen und dafür sind diese Wechsel von Nöten gewesen. Wir erhoffen uns dadurch einen kompakten, kreativen und vor allem attraktiveren Fussball das auch den Fans zu Gute kommt. Außerdem wollen wir nicht ewig in der zweiten Liga spielen und deshalb setzen wir auf Perspektivspieler. Von den neuen Spielern sind wir überzeugt dass Sie der Mannschaft sofort helfen und sich trotzdem noch steigern können.
MT: Kommen wir zum nächsten Punkt. Sie haben nicht nur viele Abgänge zu verzeichnen, sondern auch ein paar Spektakuläre Neuzugänge. Gerade Heute haben Sie einen neuen Keeper aus Spanien verpflichtet. Erzählen Sie uns bitte ein bisschen was über diesen Spieler.
Pansaisson: Bei dem neuen Torhüter handelt es sich um
Natalio Reina. Die Verhandlungen mit seinem Ex-Klub waren sehr langwierig, aber schlussendlich doch erfolgreich. Natalio hat viele Jahre in Italien gespielt und gehört zu den hoffnungsvollsten Keepern in Spanien. Er ist 22 Jahre alt und hat schon viele Erfahrungen sammeln können, dass uns natürlich zu Gute kommt. Er ist eher ein mitspielender Keeper der auch mal rauskommt und gerade in 1 zu 1 Situationen kann er seine Stärken ausspielen. Er soll die Lücke füllen die Matthew hinterlässt, denn der Wechsel von Ihm war eigentlich nicht geplant.
MT: Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche, aber warum haben Sie ihn dann ziehen lassen?
Pansaisson: Wir hatten Natalio schon vor der Verpflichtung von Matthew im Blick, aber damals ist der Deal auf Grund von verschiedenen Faktoren nicht zustande gekommen. Jetzt hat sich Gelegenheit ergeben und deswegen haben wir zugeschlagen.
MT: Die größten Veränderungen haben unverkennbar im Mittelfeld stattgefunden. Wer ist neu dazu gekommen und was versprechen Sie sich von diesen Leuten?
Pansaisson: Das Mittelfeld bauen wir ja nicht erst seit Sommer um, denn in der Winterpause haben wir ja bereits
Röqvi Svendsen verpflichtet. Er ist ein absoluter Perspektivspieler und hat schon in der vergangen Saison gezeigt was in ihm steckt. Mit seinen Allround Qualitäten ist er vielseitig einsetzbar und meiner Meinung nach braucht jede Mannschaft einen solchen Spieler, denn es kommt in einer Saison immer mal wieder zu Ausfällen die es zu kompensieren gilt.
Neben ihm wird
Jacques Bréchet aus Frankreich unser Mittelfeld besetzen. Dieser 19 jährige Offensive Mittelfeldspieler ist unheimlich schnell und hat trotzdem eine Ballkontrolle wie sonst fast keiner im Team. Auch diesen Jungen haben wir schon länger beobachtet und konnten ihn nun endlich von Irlis FC Tempelberg verpflichten. Er kommt allerdings nicht alleine, denn sein bester Kumpel
Hermanni Paasio aus Finnland konnte ebenfalls verpflichtet werden. Hermanni ist noch sehr jung, hat aber sehr gute Anlagen und seine Stärken sind eher im Defensiven Mittelfeld.
MT: Der spektakulärste Transfer ist Ihnen wohl mit dem Tauschgeschäft von
Jens Hemmingsen und
Fredrik Gaulitz gelungen. Erzählen Sie uns bitte etwas darüber.
Pansaisson: Ein Tauschgeschäft war es in keiner weise, denn wir mussten schon noch ein bisschen drauflegen um Fredrik wieder in die Heimat locken zu können. Es war nun einmal so das Athinaikos Kalamata schon lange an Jens dran waren und wir waren schon lange an Fredrik dran und so kam das eine zum anderen. Jens war einfach nicht mehr glücklich in Schweden und für einen Dänen ganz untypisch wollte er lieber in die Sonne und da passte das Angebot von Joel sehr gut. Im gleichen Zug wollte Fredrik wieder zurück nach Schweden und da wir schon lange mit ihm im Kontakt standen, hat er nicht lange überlegt und einen Vierjahresvertrag unterzeichnet. Fredrik soll unser Chef im Mittelfeld werden, das Spiel leiten, den tödlichen Pass spielen und auch mal das Tempo rausnehmen, wenn es erforderlich ist. Alle diese Eigenschaften bringt er mit und wir erwarten sehr viel von ihm.
MT: Mit
Niklas Tetzlaff hat Sie einer Ihrer besten Abwehrspieler verlassen und bis jetzt steht noch kein Ersatz fest. Tut sich da noch was?
Pansaisson: Wir waren in der vergangenen Saison im Abwehrbereich überbesetzt und gerade die jungen Spieler haben nicht genügend Einsatzzeiten bekommen um sich weiterentwickeln zu können. Neben Niklas wird uns wohl auch noch
Þorvald Brynjarsson verlassen. Einen Ersatzmann haben wir noch nicht gefunden und ohne diesen werden wir Þorvald auch keine Erlaubnis geben können den Verein zu verlassen. Wir haben ein paar Spieler auf unserer Liste stehen, aber mehr kann ich dazu noch nicht sagen.
MT: Was wollen Sie in der kommenden Saison mit dem Team erreichen?
Pansaisson: Wir streben den Aufstieg an, da wir mit den neuen Jungs die Klasse dazu haben, aber so ein Aufstieg ist kein Selbstläufer. Sollte es in diesem Jahr nicht klappen ist das noch kein Beinbruch, aber danach ist der Aufstieg Pflicht.
MT: Sie sind erst seit 2 ½ Jahren bei den Knights und dennoch sind die Fans Ihnen verfallen. Sie zählen zu den größten Trainern in der Superattan und werden von vielen Vereinen umworben. Wie stellen Sie sich Ihre persönliche Zukunft vor?
Pansaisson: Ich persönlich sehe meine Zukunft weiter in Malmö, denn ich bin gekommen um den Verein in die Allsvenskan zu führen und auch finanziell gut aufzustellen. Ich bin noch lange nicht fertig mit meiner Arbeit, aber man weiß nie was die Zukunft bringt.
MT: Herr Pansaisson, ich bedanke mich für dieses Interview und Wünsche Ihnen und Ihrem Team alles Gute und viel Erfolg.