Herzlich Willkommen zurück in Italien und herzlich willkommen zurück in der Gazzetta. Was für ein Gefühl ist es, wieder im alten Club beschäftigt zu sein, mit dem man die großen Erfolge feiern konnte?Danke! Ich habe immer gesagt, dass es ein Fehler war aus Pisa wegzugehen. Letztendlich habe ich dann in Fürth das Beste daraus gemacht, aber mein KSM-Herz hängt einfach sehr an Pisa. Für mich war klar, dass ich zurückkehre sobald der Verein frei wird, egal ob restettet oder nicht. Letztendlich ist er nicht resettet und ich bin sehr glücklich wieder hier zu sein.
Was haben Sie gedacht, als Sie von der Kündigung Ihres dilletantischen Vorgängers in Pisa erfahren haben? War der Vorstand Ihres damaligen Vereins direkt einverstanden mit einer Vertragsauflösung oder hat Sie dieser Ausstieg viel Geld gekostet?Ich habe mich gefreut, als ich gesehen habe, dass der Verein frei ist und habe gleich das Gespräch mit meinem Vorgänger gesucht. Ich muss zwar zugeben, dass er in sportlichen Fragen nicht der Top-Mann ist, aber den Verein hat er finanziell kerngesund hinterlassen und das ist eine Menge wert!
Aus Ihren Presse-Statements konnte man entnehmen, dass Pisa schwach geführt wurde, wenig finanzielle Reserven vorhanden sind und die Mannschaft in einem mäßigen Zustand hinterlassen wurde. Wie gehen Sie nun an die neue Aufgabe heran? Wir werden uns wohl für 2 bis 3 Saisons auf unteren Mittelmaß einstellen müssen. Ich kann aus dem jetzigen Spielermaterial zwar noch ein bißchen was herausholen, aber aufgrund des Altersschnitts reicht es auf Dauer nicht aus.
Wir werden junge Spieler und Spieler mit Potenzial verpflichten und gewinnbringend verkaufen. Zunächst wollen wir Rahmenbedingungen schaffen, um uns junge, entwicklungsfähige Spieler leisten zu können.
Finanziell kommt uns der Transfermarkt momentan zu Gute, da man Spieler für Spottpreise verpflichten kann. Wir hoffen auf diesem Wege, den ein oder anderen Spieler zu "erwischen".
Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick über Ihre sportlichen Ziele mit Pisa für die kommenden drei, vier Saisons? Wann ist Pisa wieder das Meister-Pisa? Ist eine solche Saison überhaupt jetzt schon vorhersehbar?Ja, ich hoffe doch das es zumindest planbar ist!
Wir sind in Saison 11 mit einer Stärke von circa 970 Meister geworden und waren dabei stärkemäßig die Nummer 4 oder 5 in Italien. Wir wollen in 4 Saisons so weit sein, dass wir um Titel spielen können und international Topleistungen abrufen!
Kommen wir zu den kurzfristigen Zielen. Pisa ist gut gestartet und hat zuletzt zweimal unglücklich verloren. Trotzdem sind Punktzahl und Platzierung beachtlich. Wo kann die aktuelle Mannschaft am Saisonende landen? Mit dem Abstieg wird Pisa doch sicher nichts mehr zu tun bekommen?Ich gehe davon aus, dass wir nicht in Abstiegsnot kommen. Der Plan ist, die Mannschaft langsam zu verändern, sollten wir aber absteigen, wird es definitiv eine Fürther Radikalkur geben!
Wie groß ist die Enttäuschung über das Scheitern im Pokal in Mantova? Haben Sie je so viele verschossene Elfmeter gesehen? Was war da los?Die Nerven! Ich denke die Spieler waren einfach überfordert mit dieser extremen Drucksituation im Elfmeterschießen. Ich muss aber für die entscheidenden Fehler gradestehen, denn gegen Mantova gehen meine Taktiken grundsätzlich nicht auf und ich hätte die Jugendspieler vielleicht nicht in so einer kritischen Situation bringen dürfen.
Wen sehen Sie als Favoriten auf den Titel, wer werden die Konkurrent sein und wer wird die großen ein wenig ärgern? Vielleicht Pisa?Hätten wir die Spiele gegen die werte Kollegin aus Montichiari und in Turin nicht in den letzten Minuten verloren, hätten wir sicherlich auch versucht oben anzugreifen. So sehe ich aber eher die üblichen Verdächtigen um den Titel spielen: Turin nach dem extremen Stärkenpushing, wie immer Cagliari, hoffentlich auch endlich mal Salernitana und mini, aber auch Montichairi und Inter Rom darf man nicht abschreiben.
Wir hoffen natürlich, dass wir die Giftzwerge sein können, bei denen dann der eine oder andere stolpert.