AS Forbach - FC Strasbourg
Zuschauer: 75.208 (mehr Publikum wurde aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt!)
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GELBE Karte in der 51 Minute für Juan José Salas Suárez
GELBE Karte in der 53 Minute für Hias Bornholdt
GELBE Karte in der 61 Minute für Magnus Madsen
ROTE Karte in der 83 Minute für Sokrates Anastasiadis
Auch dieses Jahr sollte es wieder ein Duell um den französischen Supercup geben.
Leider gab es Streitigkeiten rund um eine mögliche Fernsehübertragung sowie die Vermarktungsrechte dieser Partie.
Deshalb können wir diesmal nur rückblickend mit Hilfe von Archivbildern über jenes Duell zwischen dem
Meister AS Forbach mit Manager Morten und dem
Pokalsieger FC Strasbourg mit Manager Grizzlyber berichten.
War es vor zwei Jahren noch ein Supercup zwischen zwei aufstrebenden neuen Stars am französischen Fussballhimmel, so heisst es heute: hier duellieren sich zwei etablierte Teams und streben nach dem Cup, der vor 2 Jahren nach einem dramatischem Elfmeterschießen nach Strasbourg ging.
Im ausverkauften Stadion fiebern die Fans diesem Duell entgegen, dass heue abend auch ohne Live-Übetragung nahezu jedes Pokalspiel der anderen französischen Teams in den Schatten stellt.Während Strasbourg bereits in der CC-Qualifikation für Furore sorgte, gönnte man sich in Forbach einen gemütlichen Saisonstart und die Spannung lag eher auf der baldigen Auslosung der CC-Vorrundengruppe.
Wir sind gespannt, wer diesmal im Spiel zweier Taktikgenies, die Oberhand behalten wird und sich den ersten Pokal der Saison 18 in die Vitrine stellen darf.
Vor 75.208 Zuschauern liefen beide Teams in Bestbesetzung auf, um eine erste Marke in der noch jungen Saison zu setzen.
Leider verlief die erste Halbzeit weitesgehend enttäuschend.
Wie zu erwarten, bauten beide Trainer in erster Linie auf die formidablen Defensivkünste ihrer Spieler und lauerten auf Konterchancen. Dies hatte zur Folge, dass man viel Mittelfeldpässe sah; der Ball wurde eher quer verschoben statt nach vorne gespielt.
Während sich
Morten diese Art Fussball gefallen liess, wurde bei Strasbourg eines schnell klar - das war nicht die Art Fussball, die
Grizzly sehen wollte. Er wechselte erstmals nach 20 Minuten und vollzog Wechsel Nr. 2 noch vor der Halbzeit!!!
Nur wer am Wochenende gerne den Taktikstammtisch schaut, hatte seine Freude am Räume zustellen, Verschieben der Defensivreihen und am sicheren Passspiel beider Teams in ihren EIGENEN Hälften. Daher gab es beim Gang in die Kabinen auch folgerichtig etliche Pfiffe von den Zuschauerrängen!
Nun erwartete man Reaktionen der Trainer, aber vor allem der Teams - man hoffte regelrecht auf Spannung plus spielerische Momente.
Aber die zweite Hälfte startete wie die erste aufhörte ... Querpäße, kaum Risiko, Einzelaktionen fanden praktisch nicht statt. Und als die Spieler immer mehr Spaß am Reklamieren bei kleinsten körperlichen Berührungen fanden, hatte wenigstens der Schiedsrichter ein Erbarmen und sorgte mit einigen Gelben Karten für die ersten echten Farbtupfer der Partie.
Inzwischen schienen die Pfiffe auch
Morten zu erreichen - er vollzog nach einer Stunde einen Doppelwechsel, um dem Spiel seiner Mannen neue Impulse zu geben. Doch Fahrt nahm das Spiel erst richtig auf, nachdem
Morten eine Minute später komplett aus der Haut fuhr.
Was war passiert? Forbachs Torwart
Madsen nahm sich beim 0:0, trotz mehrmaliger Ermahnung seitens des Referees, soviel Zeit für einen Abstoß, dass er zurecht mit Gelb bedacht wurde. Daraufhin explodierte
Morten regelrecht, zitierte seinen Kapitän
Marshall an die Seitenlinie und dieser verließ mit hochrotem Kopf dieselbe und gab die Anweisungen an sein Team weiter.
Plötzlich ging ein Ruck durch das Meisterteam - man versuchte nun endlich auch nach vorne zu spielen und setzte nun die Abwehr des bis dahin das Spiel beherrschenden Pokalsiegers unter Druck. Wiederholt musste
Klimentowicz sich bei Fernschüssen und einigen Kopfbällen im Anschluß an Eckbälle lang machen und seine Klasse beweisen.
Aber auch Strasbourg kam durch die offensivere Spielweise von Forbach nun zu seinen Konterchancen - scheiterte aber wiederholt am überzeugend reagierenden
Madsen.
Nur zum Vergleich: In den ersten 60 Minuten zählte man 3 Eckbälle und 6 "Chancen" - allein in den Minuten 61-75 gab es 10 Eckbälle und 14 Schüße auf die beiden Tore!
Endlich war Feuer im Spiel, man vermisste zwar hochklassige Aktionen und die letzte Zielstrebigkeit, aber es sah endlich wie Fussball aus!
Das Spiel wippte nun hin und her. Man konnte fast meinen, was 60 Minuten an Defensivarbeit geleistet wurde, sollte für 90 Minuten reichen. Plötzlich ergaben sich Räume und man mußte nun schon mit den Stürmern zaudern, die am Torwart, ihrem eigenen Unvermögen oder Kurzsichtigkeit scheiterten.
Nach 83 Minuten hatte Forbach eine wahre Eckenserie - 5 Ecken in nicht einmal 2 Minuten - die 5.Ecke schlägt
Hashimoto auf den zweiten Pfosten, wo
Marshall lauert ... der Ball ist lange in der Luft ... senkt sich am Rand des 5-m-Raumes ...
Marshalls Bewacher steht zu weit weg ...
Marshall steigt zum Kopfball hoch ... und ist zu spät -
Klimentowicz war schneller und pflückt den Ball herunter.
Sein schneller Abschlag landet bei
Sandermann - dem Goalgetter der Strasbourger. Dieser nimmt den Ball perfekt mit und übertölpelt damit sogar seinen Gegenspieler! Plötzlich ist er alleine durch - Forbach war bei der Ecke zu weit aufgerückt und stand nun praktisch vor dem KO.
Sandermann scheint genug Zeit zu haben, um sich den Abschluß im Kopf vorzubereiten bevor er dem zögernden Torwart der Forbacher gegenübersteht.
Plötzlich ein lautes Knallen ...
Sandermann windet sich am Boden ... direkt in seiner Nähe kniet ein unschuldig reinguckender
Anastasiadis. Doch der Schiedsrichter zögert keine Sekunde - ROT für Forbachs Sünder.
Ob diese Karte für Grobes Foulspiel oder Notbremse ausgesprochen wurde, ist das einzig Unklare in dieser Situation!
Somit der Meister also nur noch mit 10 Mann.
Morten beordert sein Team zurück in die Defensive, Strasbourg wittert nun seine Chance - nur noch 7 Minuten Überzahl, da es hier und heute keine Verlängerung geben wird.
Strasbourg schnürt Forbach fortann in der eigenen Hälfte ein, kommt aber kaum an den Strafraum heran. Nun sieht man warum Forbach in den letzten Jahren national kaum Niederlagen und Gegentore verkraften mußte!
Grizzly will den Sieg, doch seinen Spielern wirken zu ideenlos, um das Bollwerk zu knacken; selbst die langen Flugbälle und Flanken werden von Forbachs Abwehrverbund postwendend zurück an die Mittellinie befördert.
Die 90. Minute bricht heran und nach einem vergeblichen Torschuss von Strasbourg hat Forbach Abstoß. Als
Morten sieht, dass sein Torwart wieder leichtsinnig auf Zeit spielt und der Referee schon nervös wird, trifft er eine weitere Entscheidung - Torwartwechsel!!!
Fay kommt für
Madsen, der so oder so das Elfmeterschießen nicht mehr erlebt hätte ;-)
Direkt nach dem Wechsel erfolgt der Schlusspfiff - und beide Trainer wissen sofort, dass es nun auf Nervenstärke ankommen wird, da man im Supercup sofort zum Elfmeterschießenschreitet - ohne vorherige Verlängerung.
Wieder einmal heißt es "Schütze gegen Torwart" - wer wird die besseren Nerven haben?
Wir erinnern uns: vor 2 Jahren wurde Klimentowicz zum Elferhelden!
Nach diesem enttäuschenden Spiel gibt es nicht viele Spieler, die sich einen Strafstoss zutrauen - denn man sieht hektische Diskussionen und man könnte fast meinen, dass beide Trainer Spieler überreden mußten Klimentowicz für Strasbourg und
Fay für Forbach bewegen sich zum Tor vor dem Forbach-Fanblock. Was dem Spiel versagt blieb, schafft nun alleine der Gedanke an diese 10 Schüsse: Die Fans toben, die Lautstärke steigt und beide Fanlager führen sich auf wie die sicheren Sieger.
Fay geht als Erster ins Tor und aus dem Spielerkreis läuft
Virelli für Strasbourg zum Punkt.
Er legt sich den Ball zurecht ... schaut noch einmal Richtung Tor ... nimmt 3 Schritte Anlauf .. schießt nach links ...
Fay fliegt in die gleiche Ecke und bekommt seine Finger an den Ball ... der Ball prallt an den Pfosten und von dort ins Spielfeld zurück - GEHALTEN!
Der Ball war doch ein wenig zu unplaziert! Weiterhin 0:0.
Nun ist Forbach am Zug ...
Marshall der Kapitän kommt zum Strafraum gelaufen.
Klimentowicz legt ihm den Ball auf den Punkt und geht dann ins Tor. Doch dafür hat der Kapitän nur ein Lächeln übrig und verschiebt den Ball ein wenig ... kurzer Anlauf ...der Ball fliegt halbhoch in die rechte Torecke ... und
Klimentowicz hat ihn - GEHALTEN!!!
Mit einem breiten Grinsen rollt er den Ball gen
Marshall zurück und es bleibt beim 0:0.
Somit helfen selbst Elfmeter nicht, den Zuschauern Tore zu präsentieren
Nächster Schütze für Strasbourg ist
Virraniemi. Er eilt zum Strafraum, nimmt den Ball locker mit dem Fuß auf und platziert ihn auf dem Punkt.
Er geht einige Schritte zurück ... ungefähr 10m Anlauf nehmend schießt er den Ball nach links. Oh da hat sich
Fay verspekuliert - er blieb in der Mitte stehen und somit kann endlich ein Fanlager jubeln - TOOOR - 0:1 für den Pokalsieger!!!
Nun steht
Westerveld unter Zugzwang. Gemächlich schreitet er zu seinem Elfmeter.
Klimentowicz hat ihm den Ball schon zurecht gelegt. Doch
Westerveld geht gar nicht erst zum Punkt sondern bleibt am Strafraum stehen und signalisiert bereit zu sein .. kurzer Anlauf ... ein Schuß ... der Torwart fliegt erneut in die rechte Ecke ... doch der Ball rauscht halbhoch in die Mitte - TOOOOR
Westerveld trifft zum 1:1!
Somit geht es ausgeglichen in Runde 3 ....
Candalera ist am Zug.
Er nimmt sich den Ball ... legt ihn sich zurecht ... bleibt am Ball stehen ... schaut Richtung Referee ... der gibt den Ball frei ... ein Schritt Anlauf ... kaltschnäuziger Lupfer in die Tormitte während
Fay nach links hechtet und somit das Tor nicht verhindern kann - TOOOR - 1:2!
Nun lastet der Druck wieder auf Forbach - namentlich auf
Durgaarden.
Klimentowicz wartet schon den Ball in den Händen auf ihn am Punkt. Mit einem lässigen Grinsen greift der Forbacher nach dem Ball.
Er nimmt einen längeren Anlauf und schon fliegt der Ball platziert in die linke Ecke ... diesmal spekuliert Strasbourgs Torwart auf den frechen Lupfer und bleibt stehen ... TOOR zum 2:2.
So langsam bietet dieses Elfmeterschießen alles, was uns das Spiel voher verwehrte - Spannung, Rafinesse, Emotionen!
och je 2 Schützen sollen folgen und nun ist
Sicardi an der Reihe ... eiskalt vom Punkt zeigt er sich in den letzten Jahren.
Drei Schritte Anlauf und danach ein strammer Schuß in die Tormitte ...
Fay springt nach rechts aber schafft es noch seinen linken Fuß zu heben und den scharfen Ball zu abzulenken ... der Ball springt an die Unterkante der Latte und von dort vor die Torlinie bevor in
Fay aufnimmt ... beide blicken zum Referee ... dieser zeigt nach Augenkontakt mit dem Linienrichter an: KEIN Tor ... es bleibt beim 2:2 und
Fay hält seinen zweiten Strafstoss am heutigen Abend!
Forbach nun mit der Chance zur Führung ...
Cacciottolo heisst der Mann für diese Situation ... er legt sich den Ball zurecht ... nimmt einen kurzen Anlauf ... geht zurück zum Ball und legt ihn anders hin ... diesmal geht er noch ein paar Schritte mehr zurück ... schneller Anlauf ... Schuss ... und man sieht Ball und Torwart in verschiedene Ecken fliegen - klassisch verladen mit einem Schuss ins rechte Eck - TOOOR und somit erstmals die Führung für den Meister - 3:2 Forbach
Jetzt liegt die ganze Last auf den Schultern der Strasbourger Legende
Helke Sandermann. Trifft er hat man noch eine Chance - verschießt er darf sich Forbach Supercupgewinner nennen!
Sandermann hebt in die Fankurve seines Klubs blickend seinen Daumen nach oben - der Mann zeigt Selbstbewußtsein
Er läuft zum Strafraum ... und siehe da ...
Fay hat den Ball nicht aus dem Tor geholt ...
Sandermann muss ihn sich selber holen - nun geht der Nervenkrieg scheinbar richtig los.
Er geht zurück zum Elfmeterpunkt ... legt sich den Ball zurecht ... läuft ohne sich Richtung Tor umzudrehen zur 16m-Linie ... ein Pfiff vom Referee ...
Sandermann dreht sich um ... läuft an und schiesst den Ball plaziert in die rechte Torecke ... doch
Fay bekommt seine Finger hinter den Ball und kann ihn ins Seitenaus lenken - GEHALTEN!
... das war die Entscheidung!Der dritte von Fay abgewehrte Elfmeter kürt Forbach (und Morten) erstmals zum Supercupsieger - 3:2 nach Elfmeterschiessen !!! AS Forbach
Fazit:Es dauerte ein wenig länger als gewöhnlich bis das Spiel stand/stattfand und darüber berichtet wurde. Und obwohl auf dem Platz kaum etwas passierte wurde der Bericht zuuu lang
Im Spiel zweier taktisch agierender Teams setzte sich am Ende Morten glücklich und mit 10 Mann gegen den Pokalsieger aus Strasbourg durch.
Leider war dieses Spiel sehr arm an Höhepunkten - so das am Ende nur das spannende Elfmeterschiessen noch versöhnen konnte.
Wir wünschen beiden Teams viel Erfolg sowohl national als auch international (leider zu spät gepostet!) und hoffen, dass sie ihren Fans in den Pflichtspielen mehr Augenschmaus bieten!
Der französische Supercup Trophee des ChampionsSiegerlisteSaison 11: Girondins Mulhouse 2:1 beim FC WasquehalSaison 12: Saison 13: Girondins Mulhouse 2:1 bei Olympique BordeauxSaison 14: Girondins Mulhouse 5:2 bei Toulouse ESSaison 15: FC Wasquehal 1:0 gegen Olympique BordeauxSaison 16: FC Strasbourg 5:4 n.E. bei AS ForbachSaison 17: Olympique Bordeaux 2:1 gegen Girondins MulhouseSaison 18: AS Forbach 3:2 n.E. gegen FC Strasbourg