Rovers Report
Ausgabe 22/26
Pokalniederlage dämpft die tolle Rückrunde - Jungs wir sind stolz auf Euch
Es fällt schwer nach dieser Pleite den Kopf hoch zu nehmen, aber unsere Haie haben in einer beeindruckenden Aufholjagd gezeigt, was in ihnen steckt. Nach der katastrophalen Vorrunde mit Tabellenplatz 11 und 7 Niederlagen gegenüber 6 Siegen war bereits Endzeitstimmung vorherrschend. Doch Cole Knowles schaffte es, sein Team zurück zum Erfolg zu führen. Am Ende war es ein harter Weg. Vielleicht fehlte deshalb die frische im Finale. Knowles lässt dies nicht gelten: "Wir waren fit genug. Das Finale hat schmerzlich unsere großen Schwächen aufgezeigt. In einem Spiel, wo auch der Gegner alles gibt, fehlt es uns noch an der Durchschlagkraft. In unserem Endspurt haben wir oft mehr investiert als der Gegner. Das hat uns geholfen."
Die Rückrunde spricht eine andere Geschichte als die Hinrunde: 11 Siege bei zwei Niederlagen bedeutet Platz 1 und in der Endabrechnung Platz 4. Salla strebt nach oben und hat gezeigt, dass die Mischung stimmte.
Aber nach so einer Saison werden auch immer Fehler analysiert. Warum hat es in der Hinrunde nicht geklappt? Ist der Umbruch noch im Gange? In der Hinrunde stimmte oft die Abstimmung und Einstellung nicht. Zwar hatte man vermeiden wollen, dass man besonders viel umstellt, doch es fehlte die Qualität und die erhofften Verstärkungen kamen zu spät.
Am Ende der Saison haben sich nun einige Spieler hervorgetan, andere sind in der Versenkung. Es wird wieder Änderungen geben. Es bleibt zu hoffen, dass die Linie gleich bleibt. Aber dies bleibt wohl nur eine Hoffnung, denn zu verlockend sind einige Altstars, die derzeit auf dem Transfermarkt sind.
Zu gierig sind die jungen Spieler nach dem Aufstreben im Kader. Zu groß die Erwartungen aufgrund der internationalen Situation. Salla wollte eine junge hungrige Truppe zusammenstellen, doch das Rezept scheint nicht aufzugehen.
Schon alleine, weil mit David Thyssens kein Visionär sondern ein Pragmatiker in einer Schlüsselposition sitzt. Verjüngung ja, nicht um jeden Preis und wenn es anders geht, ist auch gut.
Wichtig wird sein, die CC-Gruppenphase zu erreichen, denn dort wartet das große Geld. Das braucht Salla, will man langfristig mit Teams wie Pietesaari und den Jokern konkurrieren.
Mit Cole Knowles scheint man den richtigen Mann am richtigen Platz zu haben, doch er macht sein bleiben von der nächsten Saison abhängig. Er, der als Spieler mit Salla den Titel verpasste, will mit seiner Liebe endlich gewinnen. Und endlich etwas in den Händen halten. Aber er ist eben Idealist und Realist zugleich. Jung und hungrig sollen sie sein, aber bitte mit dem nötigen Talent.
Unsere Bewertung des Teams:
Tor:
Im Tor setzten die Haie auf Daniel Nowak und Teemu Aleksi. Letzterer kam in keinem Pflichtspiel zum Einsatz. Als reiner Back-Up durfte er in den Tests ran. Von daher mögen wir ihn nicht bewerten. Daniel Nowak, als Notlösung verpflichtet. Mit 33 Jahren passte er nicht ins Konzept, brachte aber Erfahrung mit. In Form war er auch nicht, aber es war kein anderer da. So arbeitete er an seiner Form und war, wenn er einen guten Tag hatte, ein super Rückhalt mit Weltklasseformat.
Hatte er einen schlechten Tag, zog dies die gesamte Hintermannschaft herunter. Am Ende war er super in Form und zeigte regelmäßig gute Leistungen. Er gilt als einer der Wackelkandidaten für die neue Saison. Thyssen: "Wir werden punktuell verstärken." Auf der Torwartposition könnte das passieren.
Abwehr:
Die Abwehr sollte die große Baustelle werden. Personell gut besetzt, war man zum Saisonende hin sogar sehr dicht besetzt. Zu Beginn vertraute Knowles auf seine Viererkette aus dem Vorjahr. Mit MacEvoy, Metier, Lafroet und Riikonen hatte er eine stabiles Bollwerk. Vor dem zweiten Spieltag kam mit Neuefeind, einem 21 jährigen Talent, Bewegung in die Sache. Neuefeind setzte sich vor allen Dingen gegen Riikonen auf der rechten Seite durch. Aber Thyssens verstärkte die Abwehr weiter. In seinem Deal mit dem GF Kemi, bekam an Reyes, zum Hauptgeschäft Pranjic nahezu geschenkt. Reyes, der absolut neben der Form stand wurde von Knowles behutsam aufgebaut und ist nun eine der Stützen.
Nach dem EC-Aus holte Thyssens Aisi aus der eigenen Jugend zur ersten Mannschaft, damit der in Testspielen Erfahrung sammelt. Der Innenverteidiger zahlte dies mit guten Leistungen zurück und kam auch auf den ein oder anderen Pflichtspieleinsatz.
Da MacEvoy mehrer Vertragsangebote nicht annahm musste er vor Ende der Saison gehen. Als Ersatz zauberte man Pannone aus dem Hut.
Damit hatte Knowles zu Spitzenzeiten 8 Verteidiger zur Auswahl. Dies schürte den Konkurrenzkampf, den am Ende einige scheuten und nun den Verein verlassen: Metier schlug ebenfalls mehrere Angebote aus. Streitpunkt hier war die Länge des Vertrages: Die Haie wollten nur um eine Saison verlängern, Metier um drei. Auch Riikonen verlässt die Haie. Er wechselt nach Island.
Zur Leistung muss man sagen, dass 42 Gegentore einfach zu viele sind, um den Sprung nach ganz oben zu wagen, vor allen Dingen, wenn die Offensive stockt.
Mittelfeld:
Das Mittelfeld ist das Sorgenkind der Haie. Nie fehlte im Mittelfeld mehr Torgefahr und Kreativität als in dieser Saison. Dies spürte man vor allen Dingen im Pokalfinale. Knowles war mit seiner Viererkette um Blondeau, Pullainen, Sellstedt und Tellkä gestartet. Thyssens holte Pranjic für die Kreativität hinzu. Dies sollte auch eine Verbesserung bringen, doch der ganz große Wurf blieb aus. Auch weil viele Spieler aus dem Mittelfeld mit ihren Verträgen unzufrieden waren.
Dies rächt sich nun. Hoffnungsträger und Talent Tellkä will seine Jugendliebe verlassen und hat bereits die Freigabe. Für eine festgelegte Summe kann er die Haie verlassen. Blondeau wird wohl einen neuen Vertrag erhalten. Auch mit Pullainen und Sellsted will man reden.
Im Mittelfeld muss man sich für die kommende Saison aber noch verstärken.
Sturm:
Es hat lange gedauert, aber am Ende scheint er doch sein Glück gefunden zu haben und zahlt lange strapaziertes Vertrauen endlich mit Toren zurück: Jörgen Jensen: 19 Ligatore, 7 Pokaltore bedeuten sein bestes Ergebnis bei den Haien. Aber er startete erst in Saisonhälfte zwei durch und hat damit großen Anteil am Erfolg der Haie.
Aber auch sein Sturmpartner Vidigal erfüllte mit 13 Toren die Erwartungen in ihn und rechtfertigt seine Verpflichtung. Gewinner ist aber auch Swoboda. Auch wenn der junge Tscheche für seine Verhältnisse zu wenig zum Einsatz kam, zeigte er stets gute Leistungen und vor allen Dingen eine gute Entwicklung.
Wir dürfen also gespannt auf die nächste Saison sein. Aber eins ist klar: Die Pokalniederlage lastet derzeit wie ein Fluch auf der Mannschaft. Der Weggang einiger Spieler scheint auch mit dieser Niederlage zusammen zu hängen. Auf Cole Knowles wartet wieder ein Berg Arbeit. Und man muss auch sagen, dass man nicht da ist, wo man sein wollte: Man wollte zum Ende der Saison ein funktionierendes Team haben. Dies scheint fraglich, aber die Mannschaft kann Charakter zeigen und zeigen, dass sie es würdig ist, im Dress der Salla Rovers zu spielen.