Von Björn Knips
BREMEN (Eig. Ber.) Ultimatum hin oder her - der Poker um Per Mertesacker geht munter weiter. Werder hofft weiter auf einen baldigen Wechsel des Nationalspielers, und Hannover auf Frank Fahrenhorst. Bis gestern Abend wollte 96-Boss Martin Kind eigentlich Klarheit haben, doch die bekam er nicht. Entgegen seiner Ankündigung ist der Mertesacker-Wechsel deshalb aber noch nicht geplatzt.
Das Ultimatum sei kein Problem, meinte Kind gestern. Ähnlich äußerte sich Werder-Sportchef Klaus Allofs, der dazu nur süffisant anmerkte: "So ist das eben bei einem Ultimatum, irgendwann läuft es ab." Er stehe weiter mit Hannover in Verbindung. Und genau das hatte auch Kind als Grundvoraussetzung für eine Fortsetzung des Pokers genannt.
"Die Bremer wollen
sich kümmern"
Allerdings forderte der mächtige 96er endlich auch klare Antworten aus Bremen. "Wir wollen Fahrenhorst haben. Die Bremer haben uns zugesagt sich darum zu kümmern." Gleichzeitig machte er deutlich, dass man sich erst intensiv um einen Ersatzkandidaten kümmern würde, wenn Fahrenhorst absagt. Das hat der Abwehrspieler, der bei Werder noch bis 2008 unter Vertrag steht, eigentlich schon längst getan. "Ich will bei Werder bleiben", hatte er am Donnerstag klargestellt. Gestern wiederholte er diese Aussage noch mal. Aber auf die Frage, ob er denn auch wirklich in der kommenden Saison das Bremer Trikot tragen werde, blieb er eine klare Antwort schuldig. Dass er damit wieder für allerlei Spekulationen sorgt, ist dem Innenverteidiger egal.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er mittlerweile klare Signale seines Noch-Arbeitgebers erhalten hat. Denn Werder scheint alles andere als abgeneigt, Fahrenhorst ziehen zu lassen. "Wir haben immer gesagt, dass wir mit der Arbeit von Frank zufrieden sind. Man muss die ganze Situation aber auch mal nüchtern betrachten. Bei einem Transfer von Mertesacker würde sich die Situation bei uns verändern", erklärte Allofs und fügte an: "Es wird bei uns niemand unter Druck gesetzt. Aber man versucht zu reden, um die beste Lösung für alle zu finden."
Also geht es doch um ein Tauschgeschäft. Werder hat auch keine andere Möglichkeit, den Mertesacker-Wechsel zu beschleunigen. "Wir können Hannover ja keinen Ersatz kaufen. Der Chef vom Kaufhof kauft ja auch nicht für Karstadt ein", fand Werder-Boss Jürgen L. Born einen netten Vergleich für die aktuelle Situation.
Dass Fahrenhorst unfreiwillig zum Spielball zweier Clubs geworden ist, findet Allofs derweil nicht tragisch: "Für einen Spieler kann es doch nicht unangenehm sein, wenn ein Verein ihn unbedingt haben will. Und wir haben auch nicht den ausdrücklichen Wunsch, Frank loszuwerden."
Was Allofs allerdings gar nicht schmeckt, ist die Vorgehensweise von Hannover 96. "Die Art und Weise, wie mit diesem Thema umgegangen wurde, war nicht von Vorteil", kritisiert der Bremer das hannoversche Vorpreschen via Presse: "Dieses Thema verträgt nicht so viel Öffentlichkeit. Das meine ich sehr ernst. Wir sind eigentlich immer bestrebt, so etwas geräuschlos und dann auch zügig abzuhandeln."
Nun ist es aber ein lautes Pokerspiel, bei dem noch einige Worte gewechselt werden. Nur einer hat sich nach seinem klaren Bekenntnis zu Werder kurz nach der WM öffentlich sehr zurückgehalten - Per Mertesacker. Der 21-Jährige will nächste Woche nach seiner Fersenoperation wieder ins Training einsteigen. Wo, ließ er allerdings offen: "Ich kann auch nur auf ein Ergebnis der Verhandlungen der beiden Vereine warten."
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Sachen gibts - bin gespannt wie es ausgeht und schlecht ist Gefahrenhorst ja nun auch nicht - das man ihn unbedingt loswerden muss.