Mal ein Beispiel für unsere aktuelle Jugend:
Ein 18jähriger (deutscher) Junge aus unserer Gegend hat seine Lehre als Bäcker abgebrochen.
Er hat nicht gekündigt, sondern ist einfach nicht mehr zur Arbeit gekommen.
Unser befreundeter Bäcker hat dann nach 2-3 Tagen angerufen und gefragt, ob was passiert sei.
Antwort: Ich komm nicht mehr, als Bäcker muss man immer so früh aufstehen.
Der Bäcker: Das frühe Aufstehen bei Bäckern ist doch wohl bekannt.
Antwort: Ja schon, aber ich dachte, ich muss um 6 Uhr aufstehen, nicht schon um 2 oder 3 Uhr. Das ist mir zu früh, dann kann ich abends ja gar kein TV sehen.
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Der Bäcker: Jetzt warst du ca. 8 Wochen in der Lehre, was machst du denn jetzt?
Antwort: Ich meld mich jetzt erstmal arbeitslos, da bekomm ich auch so Geld. Klappt bei Papa ja auch. Und dann nächsten Sommer schau ich vielleicht mal nach einer neuen Lehrstelle.
(Er hat von Sep. bis Okt. dort gearbeitet)
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Ist natürlich nur ein Beispiel von vielen, aber sicher von der Art her kein Einzelfall.
Dann noch ein Beispiel, wie ich vor einigen Jahren bei einer vom Arbeitsamt bezahlten Weiterbildungsmaßnahme war:
Am 1. Tag fingen mit mir ca. 25 Leute eine Weiterbildung (wie gesagt, vom Arbeitsamt bezahlt) an. Dort waren u.a. auch 2 Türken dabei. Der eine fragte direkt, wo er unterschreiben muss, damit er teilgenommen hat. Am nächsten Tag war er nicht mehr gesehen. Der 2. kam eine Woche lang (aber dauernd zu spät). Danach waren beide spurlos verschwunden. Es gab immer mal wieder welche in dem Kurs die aufhörten, aber weil sie kurzfristig einen Job bekommen haben. Natürlich haben sie sich dann persönlich oder telefonisch vom Kurs abgemeldet.
Aber die beiden Türken kamen dann am letzten Tag und wollten natürlich ihr Teilnahme-Zertifikat haben. Die Polizei musste nachher kommen und die beiden höflich bitten zu gehen (ohne Zertifikat), ansonsten wären sie festgenommen wurden.
Einer der beiden argumentierte immer damit: Mein Bruder bekommt seit 3 Jahren Geld vom Amt, der muss nie zu solch Scheiß Sachen hingehen, warum ich?
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Wiederum nur ein Beispiel.
Es geht auch anders: In unserem Dorf gibt es einen türkischen Autohändler und einen türkischen Dönerladen. Diese beiden gehören zu den beliebtesten und bestbesuchten Geschäften im Dorf. Und die Kunden sind auf keinen Fall nur Türken. Mit ein Grund ist zB. dass die Besitzer jeweils sehr gutes Deutsch und Türkisch sprechen. Wenn man dort reinkommt, bekommt man gleich den traditionellen türkichen Tee angeboten. Die beiden sind aber auch nicht beleidigt, wenn man als Deutscher den Tee ablehnt. Andererseits sieht man die beiden aber auch regelmäßig beim (deutschen) Schützenfest.
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Integration liegt m.E. sehr viel am Migranten selber. Will er sich integrieren oder will er isoliert bleiben.
Was nur immer wieder auffällt, und da hat Sarrazin zum Teil Recht, dass die Integration aus einigen Ländern viel schwieriger und langwieriger ist, als bei anderen.
Wie viele Niederländer, Belgier, Franzosen, Dänen, Schweden, Finnen, Norweger usw (könnte noch viele Länder nennen) leben seit Jahren in Deutschland, sprechen ausschließlich ihre Muttersprache, umgeben sich nur mit Landsleuten und haben auch noch eine hohe Arbeitslosenquote?
Die Deutschen sind auch nicht das Gelbe vom Ei, es gibt auch genug deutsche Assis, aber wer sich in Deutschland integrieren will, der schafft es auch. Aber wer von vorn herein dies gar nicht vorhat, was will der überhaupt hier ?