Kein negatives Wort in der Kolumne - alstublieft!
Verreist war ich. Endlich Ferien. Ich proste mir im kalten aber schönen Bergen in Norwegen selbst zu, weil sich leider kein weiterer Venlo-Anhänger in Bergen finden lies. Da erreicht mich aus der Heimat die Nachricht, Venlo habe die Pokalrunde überstanden und müsse nun gegen den VBV Sittard ran. Ach ja, Venlo gibts ja auch noch... Aber am Ende sind sie im Pokal ja doch nur der Verlierer, murmelte ich in mich hinein.
Tage später, ich spaziere gerade an der Ostsee, meldet sich diese Zeitung. Die Jungs aus Venlo seien stärker denn je, man starte eine Kolumne: Venlo-Anhänger, die des Schreibens mächtig sind, sollen das Team durch die Saison begleiten solange rechnerisch noch ein Titel möglich ist. "Wird ja nicht allzu lange dauern", raune ich. Sich mit Zweckpessimismus zu schützen, hat man gelernt in all den Jahren. Nein, nein, schwärmt Edgar Rijkart per WhatsApp - ich bin in meinem Strandhaus in Dänemark angelangt -, diesmal sei Venlo wirklich super.
Die Ferien sind vorbei, gegen die FSG Theo Arnheim sitze ich im Stadion. Was für ein Spiel! Sage und schreibe fünf Tore. War Venlo jemals so schwach? Sang- und klanglos ging man unter. "Geht es typischer Venlo?!", fragte ich meine Sitznachbarin und will mir schon ein paar bittere Notizen machen, da ereilt mich eine Kurznachricht von Kollege Rijkart: "Venlo forever! Und kein negatives Wort in der Kolumne, alstublieft!".
- Chris van Houten
Die Lokomotive rollt in Richtung Pokalsieg...
Der Venlo-Express mag im Arnheimer Regen ein klein wenig ins Stocken geraten sein. Trotzdem liegen die weltberühmten Jungs aus Venlo im Pokal immer noch voll auf Kurs sich endlich die Krone aufsetzen zu können.
In der dritten Runde siegte man bei herrlichem Fussballwetter um den Gefrierpunkt beim unterklassigen VBV Sittard mühelos mit 3:0. Kurios dabei - Jooris de Mos erzielte sämtliche drei Treffer (einen davon nachdem er ausgewechselt wurde). Man gewinnt den Eindruck dass dieses Team gar nicht aufzuhalten ist.
Sehen wir vom kurzen Zwischenhoch des kommenden Gegners in der nächsten Pokalrunde ab, sind wir beinahe schon mit einem Bein und vier Zehen im Pokal-Viertelfinale. Die grünweisse Lokomotive rollt unbeirrt dem Titel entgegen und soll in der kommenden Runde in der Arena beim ASV Ermelo antreten. Nun folgt also eine Dienstreise zum ASV. In der Stadt der Dragons gibt es ein geflügeltes Wort, das besagt, der ASV sei im Pokal zuhause eine Macht. Das mag einmal zugetroffen habe. Doch inzwischen ist die Geschichte von der Heimstärke der Dragons so unfrisch wie ein abgestandes, lauwarmes Amstel in der ASV-Arena!
- Edgar Rijkart