Ich gehe wirklich bei solchen Aussagen immer mit. Mir blutet echt das Herz, wenn ich das schreiben muss, was ich denke (nicht fühle!!).
Stell dir vor es ist das Pokalfinale. Es steht 2-1 in der 88ten Spielminute und die Fans der führenden Mannschaft stürmen gerade das Feld (vor Freude) wo der Torwart der unterlegenen Mannschaft einen weiten (evtl entscheidenden) Abstoß ausführen will aber es nicht mehr kann, weil schon zu viele aufs Feld rennen.
Der große Unterschied zu dem Video und der Situation vom Dienstag ist schlichtweg, dass dies ein Spiel mit KO-Charakter hatte. Das Video hingegen den Verlauf einer gesamten Saison zeigt. Wie jetzt kürzlich erst in Köln schreit danach keiner, wenn mal ne minute früher abgepfiffen wird, wenn alles schon gelaufen ist. DIES war aber am Dienstag eben nicht der Fall.
Hertha wollte noch was erzwingen und ihnen wurde KLAR die Chance dazu beraubt. Sowas muss eingesehen werden....auch wenn man Hertha evtl nicht mag.
Ich bleibe weiterhin fair und sage....sportlich gesehen gehört Düsseldorf der Aufstieg.
Sportrechtlich gesehen sage ich, eigentlich müsste das Konsequenzen für Düsseldorf nach sich tragen, die über eine Geldstrafe (punktabzüge etc.) hinaus gehen.
Mir gehen beide Teams nicht nah, ich finde nur ,man sollte hier jetzt nicht
übertreiben. Nur weil es um etwas ging, kann man doch solche Aktionen
nicht unterschiedlich bewerten. Das Spiel wurde dazu noch bis zum Ende
gespielt, zwar mit Unterbrechung, aber ohne Abbruch.
Beide werden bestraft. Hertha & Düsseldorf für die erste Unterbrechung
wg. shit Bengalo Krieg und Düsseldorf wg Ungeduld der Fans bei 7 Min. Nachspielzeit
die man nirgends ablesen konnte und einem Fan sicher wie 20 Min vorkamen.
DFB, DFL oder wer auch immer in dieser Mafia (Der Pate?) werden schon
was entscheiden. Ich lass mich mal überraschen
ich habe mich am dienstag auch wahnsinnig über die idioten, die zu früh auf den platz gestürmt sind, geärgert und tue es immer noch. ich will da auch nichts beschönigen, das war selten dämlich und darf niemals passieren.
was hertha mit seinem anwalt jetzt aber abzieht, ist ein übles schmierentheater. da ist die rede von "todesangst" und einem "verhinderten blutvergießen". als unbedarfter denkt man sofort an kriegsähnliche zustände im stadion und große teile der medien jazzen das ganze natürlich auch hoch. tatsächlich gab es keine toten, keine verletzten, nicht mal einen polizeieinsatz. ob es im falle eines weiteren hertha treffers zu ausschreitungen gekommen wäre, sind reine spekulation. fakt bleibt es ist diesbezüglich nichts, aber auch gar nichts passiert.
bis zur 90. minute war es ein ganz "normales" fußballspiel (die unterbrechung wegen der zündelei ist sicher nicht normal, aber auch nicht völlig ungewöhnlich.). darin sind sich sicher alle einig. nach der 90. minute kommen immer mehr menschen von den tribünen in den innenraum und warten hinter den banden auf den schlußpfiff. wären diese leute nach dem abpfiff auf den rasen geströmt, wäre diese tatsache bestenfalls eine randnotiz gewesen, wenn sie überhaupt irgendwo erwähnung gefunden hätte. nun laufen die idioten aber gut eine minute zu früh aufs spielfeld, was natürlich zu einer unterbrechung des spiels führt. der mob ist allerdings keineswegs aggressiv; es sind keine vermumten, die mit dachlatten den hetha-spieler ans leder wollen, sonder ganz normale event-fans, u.a. viele kinder, deren interesse nicht den berlinern, sondern dem elfmeterpunkt gilt, der umgehend ausgegraben wird. nachdem dass missverständnis aufgeklärt ist, gelingt es den orndern, fortuna verantwortlichen und dem stadionsprecher relativ schnell, binnen 15 minuten, den innerraum wieder zu leeren. auf die hertha muss noch fünf minuten länger gewartet werden, weil die noch mit dem anwalt telefonieren. als berlin schließlich auf dem spielfeld erscheint gibt es wohlwollenden applaus von den rängen. das spiel wird wieder angepfiffen, hertha macht das, was man von einer mannschaft in dieser situation erwartet. versucht den ball nochmal in den fortuna sechzehner zu bringen und hofft auf den lucky punch. nach 90 sekunden pfeifft stark ab und gut ist. platzsturm erfolgt jetzt regulär.
sportlich geschlagen bastelt hethas rechtsverdreher jetzt an boninsegna 2.0. da heute bei den vielen kameras eine vereltzung nicht mehr so einfach vorzutäuschen ist, muss etwas anderes, nicht objektiv nachweisbares, her und der gewiefte anwalt findet es auch umgehend im psychischen schaden, den die berliner davongetragen haben. nicht einer sonder am besten gleich alle. "todesangst" ist das stichwort. die zutodegeängstigten haben mutmaßlich noch zeit, düsseldorfer spieler zu bespucken (lell vs. lukimya), den schiedsrichter tätlich anzugehen (kobiashvilli) bzw, zu beleidigen. der zu tode geängstigte lell gibt im anschluss noch ein interview, in dem er recht gelassen wirkt, darf natürlich nicht sein, deswegen holt ihn der pressesprecher gleich vor laufenden kameras weg. lell weiß ja noch nicht, dass er todesangst hatte und muss erst mal instruiert werden. die anderen geben konsequenterweise auch keine interviews, "todesangst" lernt man bei den rhetorik seminaren der spieler wahrscheinlich eher nicht und bevor sich einer verquatscht lieber gar nichts sagen. übrigens düsseldorfs lambertz auf die frage, ob er angst gehabt habe, sinngemäß "ja nach dem 2:2 habe er schon befürchtet, das 3:2 könne noch fallen". der hat die frage nach der angst offenbar nicht im sinne des reporters begriffen.
frühzeitige platzstürme sind, wie mistermo, richtig festgestellt hat, nicht gerade selten in der deutschen sportgeschichte. zutreffend ist natürlich auch, dass das bisher immer in sportlich unbedeutenden partien geschehen ist. spielunterbrechungen sind ebenso schon häufiger vorgekommen. ich erinnere mich sogar an ein relegationsspiel cottbus vs. hannover ende der 90´er. da war 96 mächtig am drücker, als in cottbus plötzlich das flutlicht ausfiel. als nach ca. 15 minuten das licht wieder anging, hatte sich energie wieder sortiert und hannover letztendlich geschlagen. hätten die 96´er damals schon die nummer vom hamburger anwalt gehabt, hätte der sicher Achluophobie bei den niedersachsen diagnostiziert und auf wiederholungsspiel geklagt.
beim platzsturm in fürth waren die fortuna kicker übrigens auch noch auf dem feld. etwa die hälfte des teams hat sich gemächlich zur eigenen fankurve bewegt und dort den mitgereisten fans gedankt. ich gebe zu das wäre am dienstag keine option für die hertha spieler gewesen, da wäre die "todesangst" vermutlich sogar berechtigt.
hier
ist auch nochmal ein beispiel für einen unsanktionierten platzsturm der kollegen aus frankfurt, da hätte man auch angst bekommen können.
ich will die aktion der düsseldorfer sicher nicht schönreden, die aktion die hertha jetzt abzieht finde ich, bei allem verständnis, alles für einen klassenerhalt zu tun, allerdings schäbig.
bedauerlich finde ich ebenfalls, dass an beiden vereinen jetzt dank der medialen aufmerksamkeit exempel statuiert werden, die wahrscheinlich in keinem verhältnis zur tat stehen - siehe schon dresden. berlin ist mir in der laufenden saison eigenlich pyrotechnisch nicht sonderlich aufgefallen, hat jetzt aber im falschen spiel gezündelt und wird stellvertretend hingehangen. fortuna wird für die dummheit einiger ebnfalls eine strafe erhalten, die man sich sonst nur mit bürgerkriegsähnlichen großschlachten "verdient".