Erstmal Herzlichen Glückwunsch zum 357. Titel (oder so ähnlich
)
Ich hab nur die letzten 15 Minuten gesehen, kann mir also kein Urteil über verdient/unverdient erlauben.
Was mir aber wiedermal aufgefallen ist und was mich auch immer wieder am FC Bayern stört,
ist die Art und Weise nach dem Spiel und nach der Pokalübergabe.
Pokalsieg FC BAYERN
Abpfiff, die Spieler laufen zu Olli Kahn, bilden eine Traube und jubeln kurz. Einige der Bayern-Spieler gehen zu Dortmundern, muntern diese auf und wechseln einige Worte (fand ich super-sportlich
)
Die Trainer-/Ersatzbank springt kurz hoch, klatscht ab, einige Spieler laufen aufs Feld. Hitzfeld, Henke, Höneß, Müller-Wohlfart und Co klatschen kurz ab und schütteln sich die Hände.
Der Zeugwart packt die Pokal-T-Shirts und die Mützen aus (ok, das macht fast jeder Verein beim Pokalfinale).
Dortmund bekommt die "Verlierer-Medallien" (eigentlich schon fast eine Demütigung, aber egal)
Einige Bayern-Spieler und besonders die Nicht-Spieler schauen gelangweilt in der Gegend herum, andere geben schon fleißig Interviews.
Pokal-Übergabe, kollektives jubeln, fröhliche Stimmung fürs Gruppenfoto, Ehrenrunde mit Pokal , die jüngeren Spieler feiern mit Freunden und Familie in der Fan-Kurve. Die anderen sind schon wieder bei Interviews oder stehen schon unter der Dusche fürs anschließende Festbankett.
Die Bayern-Fans im Stadtion feiern recht kurz. (wie auch ohne Mannschaft). Es wurde sicher noch in Berlin das ein oder andere Fass geleert.
Hab ich was vergessen ? Achja, Uli Höneß ruft kurz nach dem Abpfiff seine Sekretärin an, damit diese auf allen Medien schnellstmöglich den Briefkopf ändert.
2-3 Stunden nach Abpfiff ist beim FC Bayern schon fast wieder Normalität eingekehrt.
Pokalsieg jeder andere deutsche Verein
Abpfiff: Die Spieler, die Trainer, die Ersatzbank, bis hin zum Busfahrer rennen aufs Spielfeld, nehmen den Spieler des Tages in Mitte oder springen wie beim Rugby auf ihn. Auf den Rängen herscht der Ausnahme-Zustand, wild fremde Menschen fallen sich in die Arme, Schöne und weniger schöne Frauen verteilen wahllos Küsse. Selbst 130-kiloschwere Kuttenträger sitzen heulend vor Freude auf den Stehplätzen.
Die Reporter laufen hechelnd hinter der Siegerelf hinterher um ein paar Sätze aus den Pokalgewinnern herauszubekommen. Alles was zu hören ist ist ein "JAAAAA" "UND WIR HABEN DEN POKAL" ...
Selbst der verletze Stürmer, der 120 Minuten schweißgebadet auf der Bank saß, humpelt mit Gipsfuß zur Spielertraube.
Die Siegermannschaft bekommt die Ehrung des 2. gar nicht mit, da sie so mit der eigenen Feier beschäftigt ist. Ein Betreuer und 2 offizielle vom DFB müssen die Spieler aus allen Ecken des Stadioninnenraums zusammensuchen, damit die Siegesfeier endlich mal losgehen kann.
Pokalübergabe,
auf den Rängen ist der Teufel los,
1-2 Ehrenrunden,
Gruppenfoto mit gefühlten 57 Personen, die irgendwie alle ihren Anteil am Pokalsieg haben,
noch 2-3 Ehrenrunden, bis die Mannschaftsbetreuer ihre Spieler mal einfangen, weil es ja hinterher noch mehr Feierlichkeiten gibt.
In Berlin und der Sieger-Heimatstadt herrscht 3 Tage Ausnahmezustand.
Im TV erscheint die Meldung: Alle nachfolgenden Sendungen verschieben sich um ca. 30 Minuten
(ohne die Verlängerung mitgerechnet)
Man stelle sich nur mal Jürgen Klopp bei einem Pokalsieg vor, den müssten 3 Leute mit dem Lasso wieder einfangen.
Nur um mal den Unterschied zu verdeutlichen.
Ich will Bayerns Pokalsieg nicht miesmachen,
aber diese routinierten Feierlichkeiten des FC Bayern finde ich
Titelgewinn => kurzer Jubel => Abklatschen => Pokal/Schale nehmen => Briefkopf ändern