Nach einer kurzen Interviewpause kann ich heute mit Sascha13 reden, der vor dem Spiel gegen Andy268 in Lissabon zu Besuch ist. Diese Chance musste ich natürlich für ein Interview nutzen. Der Neu-Portugiese scheint sich mittlerweile ganz gut eingelebt zu haben. Sein neuer Klub befindet sich sicher in den EC-Rängen und steht vor einem Umbruch. Fangen wir mal etwas weiter vorne an. Erzähl uns mal etwas über deine Zeit in Zypern & Italien.
Was waren deine größten Erfolge? Was nimmst du aus dieser Zeit mit und was wirst du vermissen?Sascha: Wenn Erfolge an Titeln gemessen werden, dann kann ich nicht viel vorweisen. Mit dem FC Lurup Hamburg als Drittligist im Pokalviertelfinale und mit Inter Turin als Zweitligist im Pokalhalbfinale ist das "erfolgreichste", was ich vorzuweisen hab. In Italien habe ich damals mit Inter Turin einen Verein übernommen, der finanziell angeschlagen (oder ruiniert) war, und sich keiner getraut hat, dort was neues zu starten. Allerdings gab es nach dem Wiederaufstieg ein Motivationsloch. Mit APOEL Famagusta war ein reseteter Verein frei und und das war genau das Richtige um die Lust am Managen wiederzufinden.
Nachdem dein Abschied fix war und du bei Santa Clara unterschrieben hast, gab es einige böse Stimmen vom Stiefel Europas. Warum gibt es so böses Blut? Sascha: Gab es ?
Ich habe nie einen Hehl draus gemacht, daß Italien meine Nummer 1 bei KSM ist und es eine Rückkehr geben wird. Allerdings verliefen die Gespräche mit den zuletzt freien Vereinen nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich brauche volle Handlungsfreiheit und auch mal den Verzicht der Vereinsführung auf schnellen sportlichen Erfolg. Daran scheitert es meistens. "Böses Blut" gab es eher aus den Vereinen, die mir ihre Spieler vertrauensvoll zur Verfügung gestellt haben und jetzt bis zum Rest der Saison versauern. Und das zurecht. Denn eigentlich gab es die Zusage meinerseits bis zum Ende der Saison in APOEL zu bleiben. Ich kann mich hier an dieser Stelle dafür auch nur nochmal entschuldigen.
Wie hast du dann den Weg nach Portugal gefunden? Was hat dich an diesem KSM-Land begeistert?Sascha: Der Weg hat eher mich gefunden.
Der ansässige LM hat mich ja fast täglich mit Angeboten an freien Vereinen bombadiert. Nachdem ich Santa Clara genauer unter die Lupe genommen hatte, war abzusehen, daß dort eine Aufgabe wartet, die mein Managergeschick herausfordert.
Wenn man sich deine bisherige KSM-Karriere anschaut, sieht man, dass du nach deiner Anfangsstation in Deutschland den Mittelmeerländern treu geblieben bist. Du hast eigentlich alle Teams gut aufgebaut, aber nie die Früchte geerntet. Was hast du dir für deine Zeit in Portugal vorgenommen?Sascha: Ich will Santa Clara langfristig zu einem Meisterschaftskandidaten formen, der finanziell auf gesunden Füßen steht. Wenn er sich dann international noch bewährt, wäre es natürlich optimal. Ob ich derjenige dann sein werde, der auch die Titel einfährt, wird sich zeigen.
Dein Start in der Liga verlief bisher durchschnittlich. Mit 2 Unentschieden, einer Niederlage und zuletzt zwei Siegen befindest du dich aber zumindest wieder auf dem aufsteigenden Ast. Was ist dein Saisonziel?Sascha: Für diese Saison gibt es kein festes Ziel. Optimal wäre eine Teilnahme am EC nächste Saison. Allerdings nur finanziell gesehen.. Das würde einige Schritte des Umbruchs erleichtern. Sollte das nicht klappen, ist es auch kein Beinbruch. Denn sportlich gesehen, werden wir bei den jetztigen Personalplanungen nicht viel reissen können international.
Zu Beginn deiner Zeit in Portugal hast du von einem Umbruch gesprochen. Wie wird der genau aussehen?
Was wirst du am Kader verändern und was soll am Stadion gemacht werden?Sascha: Die ersten Schritte sind schon getan. Nach den Abgängen der Leistungsträger
Medardo Arciero ,
Sean Beatty ,
Evan Murray ,
Gerry Mannix ,
Pat Sutton und
Ian Stephens wurde das Gehaltsgefüge von knapp 6 Mio. auf derzeit 4,3 Mio. gedrückt.
Leider blockieren 4 Rentner mit Gesamtabfindungssumme von über 160.000.000 $ im Kader den weiteren Handlungsspielraum. Wir werden also im Bezug auf weitere Personalplanungen den weiteren Saisonverlauf abwarten und zum Saisonende uns Gedanken machen, wie es da weitergeht.
Beim Stadion wartet ein Schritt, der vorläufig nicht in Angriff genommen werden kann. Zur Zeit werden nur die freien Einheiten genutzt um weiteren Stehplätze zur Verfügung zu stellen. Langfristig werden allerdings die Überdachten Sitzplätze sowie die V.I.P. Plätze zurückgebaut, um eine ausgeglichenere Platzverteilung zu erreichen.
Vielen Dank für dein erstes Interview und viel Erfolg in Portugal.© Phantom