Meine Meinung zu dem Thema. Es gibt zwei verschiedene Hauptgründe, die dafür sprechen, Flüchtlinge aufzunehmen. Einer davon ist selbstlos und der andere egoistisch (man könnte gar sagen patriotistisch, auch wenn der Begriff derzeit für anderes missbraucht wird).
1. Der Selbstlose: Die Flüchtlinge brauchen uns, brauchen eine neue Heimat, weil es aus verschiedenen Gründen keine Heimat mehr für sie in ihren eigenen Ländern gibt. In großem Maße haben sogar die westlichen Staaten daran Schuld, dass es in den Ländern der Flüchtlinge Krieg gibt. Asyl ist im Falle von Krieg und Verfolgung ein absolutes Menschenrecht und ein hohes Gut. Wie herzlos kann man sein, einer Familie mit Kindern das Recht auf Asyl verweigern zu wollen, weil man Angst vor dem Unbekannten hat? Wie emphatielos muss man sein, wenn man sich nicht in diese Person reinversetzen kann?
Zudem haben das Millionen Deutsche in der Vergangenheit selbst erfahren und mussten auch damals teilweise Rassimus aushalten. Meine Oma selbst ist aus der heutigen Ukraine als Deutsche vertrieben worden und hat in Norddeutschland eine neue Heimat gefunden. Selbst Deutsche wurden damals diskriminiert, da sie keine Hiesigen waren und mussten sich ihren Platz in unserer Gesellschaft erst erkämpfen. Die meisten von uns werden in irgendeiner Weise von einem Migranten abhängen, der nach Deutschland kam. Sei es nun ein Vertriebener oder ein Migrant mit anderer Nationalität.
Dieser Punkt bezieht sich ausdrücklich auf solche Menschen, die aufgrund von Krieg und Verfolgung nach Deutschland kommen. Für Menschen, die ein besseres Leben für sich wollen und das Maximale aus ihren Fähigkeiten machen wollen, gilt dies nicht. Dafür ist Asyl der falsche Weg. Aufgrund des 2. Grundes sollte man aber auch diesen Menschen den Weg nach Deutschland öffnen, jedoch im Rahmen eines qualifizierten Einwanderungsgesetzes. Um der Schar von Kriegsflüchtlingen gerecht werden zu können, sollten die Asylverfahren für solche Anträge beschleunigt werden, ebenso wie die Rückführung. Das macht aber nur Sinn, wenn man endlich den zweiten Weg öffnen, über den dann qualifizierte und motivierte Arbeiter nach Deutschland kommen können. Auch ein wirtschaftlich besseres Leben zu suchen und dafür das Land zu wechseln, ist für mich völlig legitim, das machten und machen auch Millionen von Deutschen. Jeder hat das Recht, (auf legalem Weg) sein eigenes Glück zu suchen.
2. Der egoitische (vllt gar patriotische) Grund: Wir brauchen die Flüchtlinge! Das versuchen viele Leute zu ignorieren, aber wenn man sich mit der Materie auseinander setzt, kann man ihn nicht anzweifeln. Unsere Gesellschaft wird älter und schrumpft zugleich. Die Menschen haben Angst, dass die Flüchtlinge ihnen die Rente wegnehmen. Das Traurige daran ist, dass es so unfassbar falsch ist. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Migrant steuert in Deutschland im Schnitt über 2000 Euro netto zu den Sozialsystemen bei. Wir werden also Einwanderung brauchen, um unsere Sozialsystem aufrecht zu erhalten. Dass dafür qualifizierte Einwanderer via Einwanderungsgesetz im Schnitt evtl besser für geeignet sind als Kriegsflüchtlinge, mag sein, aber: Auch unter den Vertriebenen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea sind viele Menschen, die motiviert und qualifiziert sind. Diese Fähigkeiten kann man aber nur Deutschland zu Gute machen, wenn man die Flüchtlinge schnell in die Gesellschaft integriert. Und natürlich steuern die Flüchtlinge nicht in den ersten Monaten zu unseren Sozialystemen bei, sondern kosten Geld, aber: Es ist eine Investition in die Zukunft, die sich für einen Großteil der Flüchtlinge und damit auch im Schnitt lohnen wird. Es ist organisatorisch unmöglich nur solche Menschen nach Deutschland zu holen, die garantiert nur zu den Sozialsystemen beitragen. Warum auch? Das ist unser solidarisches System. Das gilt ja auch für Deutsche, denn wir entziehen den Dauerarbeitslosen auch nicht die Staatsbürgerschaft und schieben sie ab. Das wäre ja auch absurd, denn wir bauen und hoffen auf ein solidarisches System. Wir brauchen Flüchtlinge! Ganz schön egoitisches aus dem Leid von Menschen Kapital zu schlagen, aber genau das machen wir, wenn wir sie aufnehmen, integrieren, arbeiten und in die Sozialsysteme zahlen lassen.
Dazu gäbe es noch so viele weitere Gründe, aber der Text ist wohl schon lang genug und wird nicht gelesen
1.
Wo willst du die Flüchtlinge unterbringen?
2.
Wo willst du die Flüchtlinge, die da noch kommen werden, unterbringen?
3.
Wo willst du die Nachzügler, dass heißt, die Familien der Flüchtlinge, unterbringen?
Kurtz gefragt: Wo willst du die MILLIONEN von Flüchtlingen unterbringen?
4.
Wie soll das alles finanziert werden? Und jetzt mal Butter bei die Fische!
Schätzungsweise brauchen wir allein für dieses Jahr ca. 15 Milliarden Euro. Und das ist sehr konservativ geschätzt. Rechne mal lieber mit mindesten 20 Milliarden. Im nächsten Jahr, wenn "nur" 1 Millionen kommen würden (und glaube mir, es werden zig Millionen kommen) fallen ZUSÄTZLICH zu den 15 Milliarden weitere 20 bis 30 Milliarden an. usw. Da kommen in den nächsten Jahren locker 100 Milliarden zusammen!
5.
Was ist mit den ganzen IS-Schläfern, die mit über unsere Grenze eingeschleust werden? Wie willst du dieser Gefahr entgegen sehen???
6. All die Krankheiten, die Flüchtlinge einschleppen, werden uns vor große Probleme stellen. Wie willst du dem entgegen sehen?
usw. (könnte noch ewig so weiter machen...)
Und jetzt mal: KEINE Ausflüchte mehr, nach dem Motto "Wir schaffen das schon", sondern detaillierte und realistische Lösungen. - Wenn du das NICHT kannst, ist jede weiter Diskussion mit dir vertane Zeit!