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ich saqe euch, wir würden vieles anders machen. Aber das ist vom Verbraucher einfach nicht gewollt. Es geht nur darum, günstig Lebensmittel zu bekommen.
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das bezweifel ich einfach mal. der verbraucher kann gar nicht erkennen, wo die lebensmittel herkommen und was tatsächlich drin ist. auf jeder verpackung von eiern aus käfighaltung lachen einen idyllische bauernhöfe mit glücklichen tieren an. das gleiche bei wurst oder sonstigen lebensmitteln. wenn ich irgendwelches rumänisches fleisch in deutschland weiterverarbeite, darf ich das ganze als deutsche würstchen verkaufen. in der wurst muss nur 45% (zahl geschätzt) rindfleisch enthalten sein, um es als rindswurst verkaufen zu dürfen. die liste wäre beliebig fortzusetzten.
auf irgendwelchen kleingedruckten codes kann ich dann evtl. erkennen, was tatsächlich drin ist.
die artikelbezeichnung auf den produkten müsste einfach genauer sein. die wurst aus dem rumänischen fleisch mit dem 45% rindfleischanteil darf nicht als "deutsche rindswurst" sondern muss als "wurst aus rumänischem fleisch mit 45% rindfleischanteil und mit 55% schweinefleischanteil" genauso beschrieben und nur unter dieser bezeichnung verkauft werden.
auf der verpackung von den käfighuhneiern dürfen nur hühner in käfigen abgebildet werden und es muss nicht code "de-2" oder sowas draufstehen, sondern "eier aus deutschland aus käfighaltung".
gerne dürfen auch noch warnhinweise, ähnlich wie bei den zigaretten, aufgebracht werden. "fleisch aus nicht artgerechter haltung" oder so was in der art. ich bin mir sicher, der markt würde sich relativ schnell bereinigen und viele leute wären auch bereit mehr geld für lebensmittel zu investieren.
Nochmal, es gibt in der EU keine Käfighaltung mehr, weiß zwar nivht genau ob für die neu dazugekommenen noch ein Auslaufschutz vorliegt, aber für Westeuropa ist das so. Und auch nochmal: Die Landwirtschaft ist das eine, aber denke mal an Kleidung. In China mittels Kindersklaven hergestellte Kindersachen mit lustigen Motiven drauf. Ist das gerecht, dass die Landwirtschaft so abgestempelt wird?
Zudem hat sich in der Verpackungs-und Produktmanagement Schiene extrem viel getan in den letzten Jahen. Klar ist nicht alles perfekt, aber das ist auch ein Teil der Globalisierung geschuldet.
Und nochmal: 90% der Bevölkerung interessiert es nicht, wo Lebensmittel herkommen. Hauptsache billig. Der einheimische Bauer stirbt im Supermarkt. Der hat keine Alternative, entweder wachsen oder weichen, so ist das und nicht anders. Da muss man Einsparen und kostengünstig produzieren.
Und was ist artgerecht deiner Meinung nach Fussel? Versuch das mal zu erläutern...
hier bin ich noch eine antwort schuldig, sorry komme erst jetzt dazu.
als ich das beispiel mit der "artgerechten" haltung schrieb, habe ich schon befürchtet, dass ich das mit der definition nicht ganz einfach wird. das war auch nur beispielhaft gemeint, ähnlich wie die käfighaltung. diese beispiele daher bitte nicht auf die goldwaage legen.
mir geht es hauptsächlich um eine genauere, aussagekräftige benennung der inhalte und herstellungsbedingungen, die es mir als verbraucher ermöglichen, tatsächlich auszuwählen. zur not kann man den produkten auch eine art beipackzettel beilegen, der die verschiedenen definitionen erläutert. das sollte natürlich für alle industrien gleichermaßen gelten, nicht nur für die landwirtschaft.
bei den eiern z.b. musste ich früher immer lange überlegen, welche bezeichnung nun für die "bessere" haltungsart stand. hörte sich alles nicht schlecht an. beim orangensaft gibt es, glaube ich, auch 3 oder 4 abstufungen, die irgendwie den fruchtsaftgehalt bestimmen. da stehe ich auch immer davor und weiß nicht sicher, welches ist das hochwertigere produkt.
wenn da zwei sorten fleisch liegen, die sich optisch nicht unterscheiden und über deren herstellungsprozeß ich aus den diversen nummern ohne entsprechende fachliteratur keine aussage treffen kann, wähle ich natürlich das billigere. daraus zu schließen, das der verbraucher "billig will" halte ich aber für den falschen schluss. gerade der bereich "bio-produkte" hat doch gezeigt, dass viele verbraucher bereit sind mehr zu investieren, wenn halbwegs verlässliche siegel ein "besseres" produkt garantieren.
wenn bei den chinesischen textilien ein gut sichtbarer hinweis angebracht werden muss:"made in china; kinderarbeit ist bei der herstellung nicht ausgeschlossen!" wäre ich mir ziemlich sicher, dass genügend kunden den anstand hätten, diese artikel nicht zu kaufen.