Die letzten beiden Vorschläge würden das Moralsystem komplizierter und damit auch irgendwie besser, weil weniger linear machen. Trotzdem wäre das Grundprinzip im Grunde genommen das selbe:
Die Moral wäre ein trainierbarer Wert, der durch gelegentliche Pflicht- und dauerhaften Einsätzen in Testspielen schon ganz okay bleibt. Es bestehen aber wenig Abhängigkeiten zu realistischen Faktoren, wie z.b. Vertragsverhandlungen oder Einsatzzeiten. Einen Spieler durch Pflichtspieleinsätze in Form bringen? Das ist ungefähr so, wie jmd mit Sex auf die Entjungferung vorzubereiten - unrealistisch, macht keiner so. In der Realität bringt man seine Spieler durch Training und z.b. Einzelgespräche in Spielform.
Vielleicht dient es der Diskussion, wenn wir nochmal einen Schritt zurück gehen und nochmal über das Grundverständnis der Moral sprechen.
Für mich ist die Moral kein trainierbarer Wert, der über mehrere Saisons konstant auf einem niedrigen Niveau gehalten werden kann, wo der Spieler dann anschließend fröhlich zur Vertragsverlängerung erscheint und unterschreibt, was man ihm vorlegt. Deshalb sollte es mMn auch kein Moraltraining oder -trainingslager geben. Was soll das bitte sein, ein Moraltrainingslager? Ein lustiges miteinander, wo man nicht über den Platz läuft, sondern fröhlich seinen Namen tanzt? Sowas gibt es nicht - unrealistisch.
Die Moral ist für mich eher eine Charaktereigenschaft, die generell eine gewisse Basis hat (z.b. 100 oder 80) und auch immer wieder zu den Basis zurück kehrt. Sollte das nicht der Fall sein und die Moral aufgrund bestimmter Faktoren immer weiter fallen, sollte das weiterführende Konsequenzen haben. Z.b. wenn sich ein Spieler nach einer Vertragsverhandlung schlecht behandelt fühlt oder seit Jahren nur in Testspielen zum Einsatz kommt, sollte der Spieler den Wunsch äußern zu wechseln. Schlechte Moral ist mMn in erster Linie ein Malus, der die Stärke eines Spielers massiv beeinflusst, kann aber auch einen boost bringen, wenn jmd super drauf ist.
Beim FM von EA fand ich das bisher am besten umgesetzt. Dort ist die Basis der Moral der Wert 100. Wenn ein Spieler nicht überragend gespielt hat, oder Megasauer war, hat sich die Moral über kurz oder lang beim wert 100 eingependelt. Wenn ein starker Spieler Mal 5 Spiele nicht gespielt hat, ist seine Moral runter gegangen. Dann hat man ein paar Einzelgespräche geführt, ihn 2-3 Mal eingesetztet und dann war er wieder bei 100. Wenn er auf zu wenig Spiele im Jahr gekommen ist, war er sauer und wollte den Verein wechseln. Wenn dem Wunsch nicht entsprochen wurde, war eine Vertragsverlängerung nicht mehr möglich. Es gab aber auch Situationen, wo ein Spieler Mal überragend über 2-3 spiele agiert hat. Dann ging seine Moral auf 120 oder so ähnlich hoch und es gab einen boost für seine Stärke.
Das wir das so nicht oder nicht sofort abgebildet bekommen, ist für mich okay. Aber wir sollten über ein paar Änderungen diesbezüglich nachdenken. Vielleicht gilt mein Einwand bei der Moral auch für kondi und Fitness. Je länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass es auch Änderungen geben sollte. Aufbauvereine z.b. trainieren die Formwerte ja garnicht mehr, weil sich diese langfristig schon durch Spiele einpendeln. In dem Zusammenhang sollten auch nochmal Trainingslager überarbeitet werden. Aktuell ist das alles sehr linear und relativ einfach zu managen. Aber wenn ksm wirklich ein komplexes Spiel sein will, sollte das System für Formwerte dringend nochmal auf den Prüfstand kommen, denke ich...