Werder denkt an Kuranyi
Bundesligist Werder Bremen plant bereits für die neue Saison. Vor allen Dingen im Angriff muss etwas getan werden. Nach kicker-Informationen steht der Schalker Angreifer Kevin Kuranyi (27) auf der Einkaufsliste des Nordklubs ganz oben. Die sportliche Leitung der Bremer hat sich bereits informiert, ob der frühere Stuttgarter gewillt wäre, an die Weser zu wechseln.
Der Nationalspieler, den Bundestrainer Joachim Löw nach dem Eklat am Rande des WM-Qualifikationsspiel am 11. Oktober 2008 gegen Russland 2:1 (2:0) aus der Ländermannschaft verbannt hat, ist bei Schalke 04 noch bis 2010 unter Vertrag, soll aber in diesem Sommer abgegeben werden. Bereits in der Winterpause gab es Spekulationen, ob Kuranyi den Revierklub verlassen wird.
Bei Werder ist die Besetzung des Angriffs noch ungeklärt. Ein besonders dickes Fragezeichen steht hinter Claudio Pizarro, den Sportdirektor Klaus Allofs aus rein sportlichen Gründen unbedingt behalten will. Doch es ist fraglich, ob Chelsea die Leihgabe überhaupt verkaufen will oder nach London zurückbeordert.
Zudem erschwert die Finanz-Affäre, in der der Peruaner und sein Berater Claudio Delgado verwickelt sind und die bereits zum Sturz des ehemaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Jürgen L. Born, geführt hat, die Lage. Sollte Pizarro vom Weltverband FIFA oder von einem peruanischen Gericht verurteilt werden, dürfte dies einen Transfer nach Bremen verhindern, weil ein akitver Spieler laut FIFA-Statuten nicht gleichzeitig als Berater tätig sein darf.
Doch selbst wenn Pizarro bei Werder bleiben sollte, könnte ein Kauf von Kuranyi realistisch werden. Denn die zwei anderen etatmäßigen Stürmer Hugo Almeida und Markus Rosenberg lassen in dieser Saison die Konstanz vermissen. Und die Talente Aaron Hunt und Martin Harnik, beide allerdings lange Zeit angeschlagen, haben auch nicht überzeugen können. Von daher ist eine Sturmbesetzung Pizarro-Kuranyi beim derzeitigen Tabellen-10. durchaus denkbar.
Ob die Bremer, die noch um den Einzug in das internationale Geschäft bangen, den angedachten Kuranyi-Transfer finanziell stemmen können, hängt vor allem davon ab, was in der Zukunft aus Spielmacher Diego wird. Wenn der Brasilianer zwei Jahre vor dem Ablauf seines Vertrags den Erstligisten in diesem Sommer verlassen würde, dürften die Hanseaten mit einer beträchtlichen Ablösesumme in Höhe von rund 20 Millionen Euro rechnen.
Somit hätten sie entsprechende finanzielle Mittel, um auf den Transfermarkt aktiv werden und ein Angebot für Kuranyi abgeben zu können.
Kevin Kuranyi wuchs in Brasilien und Panama auf und machte dort auch seine ersten Gehversuche auf dem Fußballplatz. 1997 wechselte er dann zum VfB Stuttgart, für den er sieben Jahre lang spielte. 2005 wechselte er zu Schalke 04. Für die beiden Vereine absolvierte er bisher 220 Bundesligaspiele, in denen ihm 90 Tore gelangen. Sowohl mit Stuttgart (2002/03) als auch mit Schalke (2006/07) wurde er Vize-Meister.
2003 wurde er erstmals in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Obwohl er regelmäßig im DFB-Team spielte, wurde er nicht für die WM 2006 nominiert. Im Februar 2007 feierte er aber sein Comeback im DFB-Trikot, ehe er im Oktober 2008 von Löw suspendiert wurde. In 52 Spielen für die deutsche Nationalelf konnte er 19 Tore erzielen.
Quelle: Kicker.de