Ich fand das Interview, dass Watzke dem ZDF gestern gegeben hat, ganz gut. Aber was mich extrem stört, sind die mittlerweile gängigen Sätze von ihm und anderen Schwerverdiener im Fußball, die sinngemäß den Inhalt, die Gewaltprobleme wären kein fußballinternes Problem, sondern die Politik müsste darauf reagieren. Wenn im Club ne Schlägerei ausbricht und es Verletzte gibt, wie hohl klänge das, wenn der Besitzer der Bar sagen würde, sorry, da können wir nichts für, ist die Gesellschaft?
Natürlich trägt der Veranstalter, der Hausbesitzer eine Mitverantwortung für das, was während seiner Veranstaltung passiert. Der Fußball verdient sich eine goldene Nase an Alkoholausschank, Emotionen, die die Fans in Fansshop rennen lässt, Dauerkarten kaufen und Ultras zu jedem Auswärtsspiel fahren. Also hat man auch die Verantwortung dafür, wenn das Sicherheitskonzept nicht funktioniert, weil man in der Vergangenheit fahrlässig Fehler darin gemacht hat oder Emotion gar befeuert.
Da machen es sich die schwerreichen Vereinsoffiziellen immer schick einfach. Geld her, aber was folgt, dass hat der Staat, der Steuerzahler zu schultern.
Ansonsten war sein Interview ganz, auch wenn das Sportstudio immer sehr gefällig fragt und fast nie nachhakt. An dem Punkt hätte ich es mir gewünscht, nicht von ungefähr will bzw. wollte die Stadt Bremen bspw. die Kosten für Polizeieinsätze nicht mehr dem Verein abnehmen. Das Gefälle reicher Vereine, armer Kommunen und Kostenübernahme für die Sicherheit der Fußballveranstaltung ist steil.