Im zweiten Spiel der Gruppe F ging es um Platz 2 - sollte Angola nicht gewinnen, wird diesen die Ukraine einnehmen.
Wie zu Erwarten gelang Angola keine zweite Sensastion und man musste sich der körperlichen und taktischen Überlegenheit der Ukrainer beugen und sich auch in der Höhe verdient mit 0:2 geschlagen geben.
Somit nutzte die Ukraine die ideale Ausgangssituation und war in allen Spielbelangen haushoch überlegen (60% Ballbesitz, 22:5 Torschüsse). Man zeigte vom Anpfiff weg Dauerpräsenz in der Hälfte Angolas, aber nutzte viele gute Chancen nicht.
Schon nach 2 Minuten wusste Angola genau, was sie hier erwarten würde ... Dauerdruck, ein ideal eingestellter und motivierter Gegner und vor allem kaum Ballbesitz.
Nach einer Ecke der Ukraine bekam Angola den Ball nicht geklärt und so kam Husar noch einmal an den Ball und zog aus 4m ab ... doch der Torwart pariert zur Ecke. Die fliegt auf den Kopf eines ukrainischen Stürmers, der völlig freistehend übers Tor köpft!
Nur 3 Minuten später dribbelte Schevtschenko übers halbe Feld und wurde dabei zwar von diversen Abwehrspielern begleitet, aber nicht attackiert. Doch er nutzt seine freie Schussposition nur zu einem Schuss ins Toraus.
Nun konnte auch Angola den ersten Glanzpunkt setzen; de Lemos Flanke findet den Kopf von Ferreira, der aber die überraschende Chance nur übers Tor köpft (10.). Dies war auch erstmal alles was Angola zeigen durfte, denn nun war wieder der Favorit am Zug.
Schewtschenko versucht es aus 30m, doch sein Schuss bleibt in den Handschuhen des afrikanischen Torwarts hängen. Aber als Minuten später Tichonow aus 16m abzieht und den Pfosten wackeln lässt, ist eben dieser Schewtschenko da, um den Abpraller vom Pfosten eiskalt zu verwerten ... 1:0 für die Ukraine (22.).
Und in diese Richtung ging es zunächst auch weiter, denn Schewtschenko war selten vom Ball zu trennen und spielte dazu noch feine Pässe auf seine Mitspieler. So geschehen auch in Minute 29, als er Tichonow freispielte, aber dieser an einem Reflex des Torwartes scheitert.
Dann durfte Angolas Ferreira es noch einmal probieren. Er bekommt den Ball im Strafraum auf den Fuss gespielt, nimmt ihn an und schiesst auf Höhe des Elfmeterpunktes, doch scheitert an einem glänzend aufgelegten Torwart, der den Ball um den Pfosten lenkt (37.).
Aber dann machte die Ukraine wieder ernst und Tichonow sieht Kalaschnikov in eine Lücke stossen und bedient ihn mustergültig; er nimmt den Ball mit und setzt den Schuss aus Nahdistanz ins Tor. Es sei aber angemerkt, dass sein Schuss so schlecht war, dass er die Hilfe des afrikanischen Torwarts benötigte für sein 2:0!
Damit ging es in die Pause und keiner rechnete mehr damit, dass Angola noch einmal zurückkommen kann.
Wider Erwarten hatten sie aber gleich nach der Pause eine grosse Chance - Marques kommt im Strafraum frei zum Schuss ... doch der Torwart ist zur Stelle und pariert souverän.
Danach riskierte der Favorit eine Weile nichts und verwaltete das Ergebnis; nur um das Spiel mit einer 5-minütigen Druckphase endgültig für sich zu entscheiden.
Zuerst blamiert sich zwar noch Kalaschnikov, der einen Traumpass von Schewtschenko erläuft, den Torwart aussteigen lässt und umkurvt, um den Ball neben das leere Tor zu schieben (62.). Dann muss der angolanische Torwart bei einem Schuss von Tichonow alles riskieren und tut dies erfolgreich (64.).
Aber nun war es soweit ... der überragende Schewtschenko flankt gut getimt auf Kalaschnikov, der lange in der Luft steht und den Ball unhaltbar ins Tor köpft ... 3:0 für die Ukraine und die letzten Zweifel waren verflogen.
Danach ergab sich Angola endgültig in sein Schicksal und die Ukrainer spielten das Ergebnis und den damit verbundenen Einzug in die KO-Runde sehr routiniert nach Hause. Angola wird nach Hause fahren müssen; doch man wird dies mit erhobenen Kopf tun können!
Auf die Ukraine warten nun andere Gegner und es wird sich zeigen, was ihre Offensivkraft wert ist, wenn die Defensive genauer geprüft wird.