Habt ihr euch die Aussagen des Bezirkamtes überhaupt angehört oder lasst ihr euch wirklich von der BZ leiten?
Um was es geht, ist, dass die Antragsflut, die gerade in Friedrichshain-Kreuzberg mit seinen über tausend Religionsgemeinschaften zu steuern und die Beanwortung zu optimieren. Den Verwaltungsappart handlungsfähig zu machen, der ob der ca. 250 Anträge überfordert war. Und da gibt es eine Idee eines Filters: „Das Fest muss transparent sein, offen für alle und dem Zusammenleben dienen“. Dieser Filter betrifft bspw. Weihnachtsmärkte überhaupt nicht, da die mit ner Christenveranstaltung so viel zu tun haben wie der HSV mit Konstanz. Die Muslime haben ihr Ramadanfest in ein Sommerfest umgestaltet und bekamen damit ebenfalls eine Genehmigung. Falls ne Religionsgemeinschaft dennoch auf einen streng religiösen Ablauf behaarte, wurde gemeinsam ein Privatgelände gesucht.
Es ist also garnichts verboten, abgeschafft oder benachteiligt. Und wenn in Berlin und unserer jungen Demokratie seit der Aufklärung etwas in einer Tradition steht, dann ist es die Säule der Säkularisierung. Auf öffentlichen Plätzen ist die Debatte angebracht, ob sich dort Religionsgemeinschaften nur nach innen geöffnet feiern sollten. Nur: bei diesem Thema knallen die Hirnströmungen aus. Der Boulevard weiß das ganz genau, nutzt das mit polemischen Überschriften und nicht informierenden Artikeln. So alt, so berechenbar. Aber solche Blogs, wie der dort oben verlinkte, nutzt es für ungute Propaganda und versucht es anderen, schwächeren in die Schuhe zu schieben. Und da kommt dann der Auswurf in Scharen und kommentiert darunter. "Kanaken, scheiß Muslime" etc. Ekelhaftes Pack.