"Ach, die armen Deutschen, dieses ewig missverstandene Volk, das es immer gut meint mit anderen, diese Insel der Fleißigen und Aufrichtigen in einem Meer von Faulheit, Neid und Niedertracht! Die Deutschen haben die Südländer eben nicht dazu gezwungen, ihre Länder nicht zu reformieren, und jetzt beklagen sie, dass sie in einer Depression sind. Das haben sie jetzt davon, dass sie nicht dem deutschen Beispiel gefolgt sind und ihre Bevölkerungen durch Niedriglöhne zugunsten ihrer Exportindustrien verarmt haben!
Und das von Belgien, wie unverschämt, den Deutschen Lohndumping vorzuwerfen! Stimmt doch gar nicht! (Gerhard Schröder 2005 in Davos: „Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. […] Wir haben einen funktionierenden Niedriglohnsektor aufgebaut, und wir haben bei der Unterstützungszahlung Anreize dafür, Arbeit aufzunehmen, sehr stark in den Vordergrund gestellt.“).
Und dann wirft man den Deutschen vor, sie würden ihr Wirtschaftsmodell anderen Ländern aufzwingen! Ach, was! So etwas würden die Deutschen nie tun! (Volker Kauder: „Jetzt wird in Europa Deutsch gesprochen“. Diverse Medien, „Merkel setzt sich durch“, „Merkel bleibt hart“, „Berlin verliert die Geduld mit Griechenland“, usw.)
Alles antideutsche Vorurteile! (In Deutschland: „Pleitegriechen“, „faule Südländer“, „sie wollen nur unser Geld“, „sie machen Party und erwarten, dass wir zahlen“, usw.).
Vielleicht wäre es an der Zeit, die Deutschen würden aufhören, sich wegen ihrer Unbeliebtheit zu bedauern, und stattdessen darüber nachdenken, ob das vielleicht doch seine Gründe hat. Wie die Geschichte zeigt, liegt es nicht immer an den anderen."