Grundsätzlich seh ich das wie unser christlicher Freund hier: das Leben und dessen Formen sind nicht makellos. Durch genfehler ausgelöste Behinderungen der Kinder sind für mich kein Grund am Erbgut rumzupfuschen. Auch wenn ich mir selbst schwertue, ich hab nen Fall in der Familie, ohne Vorurteile ans behinderte Kind ranzutreten, empfinde ich es als nen erstrebenswerten Weg, dass Leben wieder raus aus dem klinischen Einwandfreien zu entheben in das uns die moderne Medizin gebracht hat und zu lernen, dass das Leben aus Zufällen, Gebrechlichkeit und Variationen besteht, die dem gemeinen Menschen womöglich nicht gefallen, aber dessen Anspruch daran kaum logisch fomulierbar ist. Beispielsweise gibt es bei einem Kind mit Trisomie 21 die Möglichkleit, dass es minimalste Schwächen bei der Intelligenz besitzen wird, dass es so lange lebt wie ein erblich gesundes Kind, dass es sogar selbst Kinder bekommt. Und selbst diese Kategorien sind nicht die wirkliche Wahrheit darüber, was das Leben lebenswert macht. Wir haben nur waage allgemeingültige Kriterien, die aber immer wieder konterkariert werden können von bspw. anderen Kulturkreisen. Den "Makel" zu akzeptieren, Varianten des Lebens schätzen zu lernen ist der Weg dem Leben eine größere Perspektive entgegenzubringen und damit glücklicher umzugehen.
Was ich sagen will, ist: wenn der Anspruch beim PID ist, ein makelloses und wählbares Leben zu generieren, dann empfinde ich das als einen Weg, der das Leben an sich bald weniger lebenswert macht. Wenn ich sehe, dass das vermutlich bald möglich ist, und dann in die Vergangenheit schaue und vergleiche, was aus bahnbrechenden Technologien zumeist gemacht wurde bzw. wie misbraucht, dann glaube ich nicht daran, dass der Mensch so verantwortungsbewusst damit umgehen wird. Was, wenn sich nun jemand zur Aufgabe macht, besonders robuste Persönlichkeiten und körperlich starke Clone zu bauen und sich damit eine Armee zu bilden. Klingt nach Star Wars, wäre dann aber im Bereich des Möglichen. Wer garantiert uns, dass das nicht getan werden wird? Im Erbgut liegen, wie wir wissen, viele spätere Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmale. Was, wenn sich jemand daraus Nutzen verschafft (so wie es die Mutter mit ihrem Wunsch nach einem gesunden Kind ja auch macht) und es für niedere Zwecke einsetzt?
Man könnte jetzt argumentieren, damit verhindere man letztlich auch nur Krankheiten, wie das ein Antibiotikum heutzutage schon tue. Und damals hat auch keiner gegen das Penizilin aufbegehrt. Aber die Begleiterscheinungen bzw. das Misbrauchpotenzial ist mir aus geschrieben Gründen einfach zu hoch.