Autor Thema: Pflegenotstand und kein Land in Sicht  (Gelesen 13115 mal)

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Offline Bombali

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Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« am: 06. September 2014, 10:43:07 »
Dekubitus macht sich breit. Schon jetzt viel zu wenig Personal und viel zu wenig Förderung durch die Politik. Der demographische Wandel wird zu einem Kollaps führen in der Pflege. Warum werden soziale Jobs so unterbzahlt ? Ich fange nach meinem jetzigen Lehrgang an in der Pflege und bekomme 8-12 Euro ..... eher unten angesiedelt. Warum sind die Diäten in 5 Tagen erhöht und die wirklich wichtigen Berufe total unterbezahlt obwohl die Nachfrage riesig sein müsste ?

Offline Hermi

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #1 am: 06. September 2014, 10:53:45 »
Weil Pflege wenig Profit bringt. :nein:

 Gewinner der goldenen Himbeere Saison 46, 47,53 & 55

Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #2 am: 06. September 2014, 10:57:27 »
personellen Profit ? Was wollen wir denn im Alter ? Nette und pflichtbewusste Begleitung durch den Alltag oder 6 Minuten für jeden Patienten am Tag, womöglich noch in Anspannung ? Hier muss der Staat mal sagen ob das wirklich die Zukunft sein soll, die ja noch wesentlich drastischer sein wird. Statt Millionen nach Europa zu transferieren, vielleicht mal die Pflege subventionieren

Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #3 am: 06. September 2014, 11:01:09 »
Pflege bringt schon Profit. Bei dem was den Kräften bezahlt wird, aber das was die KRK/ambulanten Dienste bekommen,
bleibt eine schöne Spanne über! :peace:

Pflege ist einfach gänzlich uninteressant:
Wenig Bezahlung.
Höchste Flexibilität.
Kaum Zuschläge.
3-Schicht-System.
Hohe physische und psychische Belastung.
Ständig Krankheiten ausgesetzt.
"Mit einem Fuß im Knast."

etc.

Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #4 am: 12. September 2014, 17:48:38 »
hör auf du. Die pressen das ganze Ausbildung in einen 4 Monatszip ...... heute erste Zwischenprüfung gehabt ...... dafür, dass ich immer einen Tag vorher lerne war es okay, aber das Tempos iat ja nicht normal und die reden als wäre ich Dr.House  :stupid:

Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #5 am: 12. September 2014, 18:10:43 »
Warum tust du dir das überhaupt an?!
Wenn ich noch einmal die Wahl hätte (...)

braini

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #6 am: 12. September 2014, 18:38:25 »
omg, jetzt wo ers macht, kommt er damit
so ein alter hut und das schon jahre lang

es ändert sich aber nunmal nicht

Offline Enno00

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #7 am: 12. September 2014, 18:43:32 »
Warum ist das so? Aus meiner Sicht recht einfach zu begründen. Wir leben in einem kapitalistischen System und Alte leisten nunmal keinen besonders großen Beitrag im Wirtschaftssystem. Sie entziehen ihm sogar Geld, über die Renten, was aber nicht ganz so schlimm ist, da im Regelfall ja fast wieder 100% in den Wirtschaftskreislauf zurück fließen. Von daher geht es doch nur darum einen kostenintensiven Bereich so günstig wie möglich zu halten.

Da kann man dann mit der sozialen Keule kommen und die Lebensleistungen, die Entbehrungen usw. benennen. Aber was interessiert die Leistung von gestern. Konzerne werden nach Quartalen geführt und dominieren die Weltwirtschaft. Pfleeg bleibt somit auch nur ein Wirtschaftszweig und auch hier sollen größtmögliche Rendite her.

Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #8 am: 12. September 2014, 18:54:19 »
Warum tust du dir das überhaupt an?!
Wenn ich noch einmal die Wahl hätte (...)

wer solls denn sonst machen ? wir werden alle mal alt ......

braini

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #9 am: 12. September 2014, 19:06:28 »
Warum tust du dir das überhaupt an?!
Wenn ich noch einmal die Wahl hätte (...)

wer solls denn sonst machen ? wir werden alle mal alt ......

und du machst es nun freiwillig wa

Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #10 am: 12. September 2014, 19:10:42 »
ja

Offline Desmoveläînen

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #11 am: 12. September 2014, 19:36:08 »
Warum ist das so? Aus meiner Sicht recht einfach zu begründen. Wir leben in einem kapitalistischen System und Alte leisten nunmal keinen besonders großen Beitrag im Wirtschaftssystem. Sie entziehen ihm sogar Geld, über die Renten, was aber nicht ganz so schlimm ist, da im Regelfall ja fast wieder 100% in den Wirtschaftskreislauf zurück fließen. Von daher geht es doch nur darum einen kostenintensiven Bereich so günstig wie möglich zu halten.

Da kann man dann mit der sozialen Keule kommen und die Lebensleistungen, die Entbehrungen usw. benennen. Aber was interessiert die Leistung von gestern. Konzerne werden nach Quartalen geführt und dominieren die Weltwirtschaft. Pfleeg bleibt somit auch nur ein Wirtschaftszweig und auch hier sollen größtmögliche Rendite her.

Das ist das Problem!
Aus meiner Sicht sollte man keine Gewinne mit der Krankheit/Gesundheit der Menschen machen können. Es muss das bezahlt werden was geleistet werden muss bzw wird! 
DRG ist ein Problem, wie das genau in der Altenpflege ist weiß ich nicht, da das System im KH schon kaum durchschaubar ist!

:abschied:
Sehr schade Des!
Leider überholt die Realität manchmal die virtuelle Kuscheloase KSM ;-)

dvs

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #12 am: 12. September 2014, 19:37:57 »
Warum tust du dir das überhaupt an?!
Wenn ich noch einmal die Wahl hätte (...)

Prinzipiell hast du IMMER eine Wahl.
Zudem bist du noch jung, von daher könntest du was anderes machen, wenn du denn wolltest.

Letztens mal einen Bericht gesehen in denen die Frage gestellt wurde, wieviele Mitarbeiter bei Media Markt sind denn wirklich Fachpersonal.
Von 10 befragten Mitarbeitern waren es 9 die Quereinsteiger waren. Soviel dazu  :lach:

Media Markt ist jetzt aber nich die Messlatte die ich meinte, ist nur ein Beispiel.
Manche holen noch mit 60 ihr Abitur nach, einfach nur so aus Lust und Laune.

Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #13 am: 12. September 2014, 20:09:55 »
 :gruebel: Ich bin 30 und habe eine kleine Tochter. Meine Frau macht eine Ausbildung und muss danach erstmal Fuß fassen.
Sprich die nächsten Jahre habe ich keine Wahl, da ich nun mal das Geld für die Brötchen nach Hause bringen muss^^

dvs

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #14 am: 13. September 2014, 00:35:44 »
Im Moment klar, aber wenn deine Frau durch is, hättest du die Möglichkeit.
Und 30 soll alt sein? Oder was meinst du damit  ;)


Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #15 am: 13. September 2014, 08:07:36 »
Im Moment klar, aber wenn deine Frau durch is, hättest du die Möglichkeit.
Und 30 soll alt sein? Oder was meinst du damit  ;)
Jupp. Das ist alt! :rofl:
Habe gerade 2Fortbildungen am Laufen und merke, wie schwer das Lernen geworden ist! :bia:

Offline MacPauli

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #16 am: 13. September 2014, 20:30:36 »
Ich bin auch Pfleger, habe gottlob vor einigen Jahren den Absprung aus dem aktiven Dienst geschafft. Viel länger hätten meine Bandscheiben das auch nicht ausgehalten.

Das Hauptproblem mMn ist die Tatsache, dass Pflege in Deutschland keine Lobby hat. Deutschland ist dermaßen pervertiert medizinorientiert, dass man Pickel bekommt. Mediziner, Apotheker und Konsorten bekommen jedes Jahr aufs Neue enorm viel Geld und Macht in den Arsch geblasen. Nur bleibt leider die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen ständig auf der Strecke.

In anderen Ländern (USA, Niederlande, Schweiz, Skandinavien) sieht das anders aus. Dort ist die Pflege viel weiter entwickelt, akademisiert und hat in der Gesellschaft einen anderen Stellenwert.

Schaut es euch doch mal an: In Deutschland mag die typische Krankenschwester viel Sympathien einheimsen, aber das ist es auch. Jeder weiß, dass Pflegenotstand herrscht, aber die Gesellschaft tut keinen Handschlag, damit sich das ändert. Keine Demo, keine Einwände an die Politik, nix.

Und das Schlimmste: Die Pflegenden selber kriegen den Arsch nicht hoch. Jeder schimpft (zu recht), aber nur wenige sind in Gewerkschaften organisiert oder sind sonstwie zu bewegen, AKTIV die Situation zu verändern.

5 Tage Generalstreik aller Pflegenden in Deutschland, und wir bekommen alles, was wir wollen. Leider fehlt vielen dazu der letztendliche Mut.
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Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #17 am: 13. September 2014, 20:47:17 »
Ich bin auch Pfleger, habe gottlob vor einigen Jahren den Absprung aus dem aktiven Dienst geschafft. Viel länger hätten meine Bandscheiben das auch nicht ausgehalten.

Das Hauptproblem mMn ist die Tatsache, dass Pflege in Deutschland keine Lobby hat. Deutschland ist dermaßen pervertiert medizinorientiert, dass man Pickel bekommt. Mediziner, Apotheker und Konsorten bekommen jedes Jahr aufs Neue enorm viel Geld und Macht in den Arsch geblasen. Nur bleibt leider die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen ständig auf der Strecke.

In anderen Ländern (USA, Niederlande, Schweiz, Skandinavien) sieht das anders aus. Dort ist die Pflege viel weiter entwickelt, akademisiert und hat in der Gesellschaft einen anderen Stellenwert.

Schaut es euch doch mal an: In Deutschland mag die typische Krankenschwester viel Sympathien einheimsen, aber das ist es auch. Jeder weiß, dass Pflegenotstand herrscht, aber die Gesellschaft tut keinen Handschlag, damit sich das ändert. Keine Demo, keine Einwände an die Politik, nix.

Und das Schlimmste: Die Pflegenden selber kriegen den Arsch nicht hoch. Jeder schimpft (zu recht), aber nur wenige sind in Gewerkschaften organisiert oder sind sonstwie zu bewegen, AKTIV die Situation zu verändern.

5 Tage Generalstreik aller Pflegenden in Deutschland, und wir bekommen alles, was wir wollen. Leider fehlt vielen dazu der letztendliche Mut.

super Beitrag !!!

Offline Frutti

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #18 am: 16. September 2014, 07:05:34 »
@ Pauli....Demo und Gewerkschaft.....das ist das Ding von Enno :mrgreen: :mrgreen:
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Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #19 am: 16. September 2014, 07:20:45 »
@Pauli: Ich bin in einer Gewerkschaft. Und das schon seit Jahren. Nur leider zählt mein kleiner Betrieb nicht zu ihren "Hoheitsgebiet".
Und zum "generellen Streik".
Der geht ja nicht --> Patientengefährdung?! Da sind wir am A*** ;)


Wie hast du den Absprung geschafft? Was arbeitest du jetzt?
Ich versuche derzeit durch diverse Fortbildungen meinen Absprung evtl vorzubereiten. Ist aber verdammt schwer! :juggle:

Offline MacPauli

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #20 am: 16. September 2014, 10:40:59 »
@Pauli: Ich bin in einer Gewerkschaft. Und das schon seit Jahren. Nur leider zählt mein kleiner Betrieb nicht zu ihren "Hoheitsgebiet".
Und zum "generellen Streik".
Der geht ja nicht --> Patientengefährdung?! Da sind wir am A*** ;)


Wie hast du den Absprung geschafft? Was arbeitest du jetzt?
Ich versuche derzeit durch diverse Fortbildungen meinen Absprung evtl vorzubereiten. Ist aber verdammt schwer! :juggle:

Da ja leider nur wenige Pflegende in den Gewerkschaften sind, sehen diese die Vertretung "unserer" Interesse auch nicht an der Spitze der Tagesordnung. Schau Dir mal den Grad der Organisation beispielsweise in der Metallbranche an - 75 % und mehr. Da geht so richtig die Post ab. Aber ich will die Gewerkschaften hier auch nicht in Schutz nehmen - die versäumen leider schon seit geraumer Zeit einiges.

Was das Thema "Streik" anbelangt - es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Pflegende nicht streiken dürfen. Das Streikrecht ist ein verbrieftes Grundrecht (außer für Beamte). Solange dass durch eine Arbeitnehmervertretung angeleiert wird, darf man sehr wohl streiken. Und es wird allerhöchste Zeit; das Argument mit der "Patientengefährdung" ist ausgelutscht. Dann müssen mal die Arbeitgeber zusehen, wie sie in so einer Phase die Patientenversorgung organisieren. Nur Druck bringt hier noch was.

Zu dem Rest schreib ich Dir im Laufe des Tages mal eine PM.
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Offline Enno00

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #21 am: 16. September 2014, 11:03:07 »
@Pauli: Ich bin in einer Gewerkschaft. Und das schon seit Jahren. Nur leider zählt mein kleiner Betrieb nicht zu ihren "Hoheitsgebiet".
Und zum "generellen Streik".
Der geht ja nicht --> Patientengefährdung?! Da sind wir am A*** ;)


Wie hast du den Absprung geschafft? Was arbeitest du jetzt?
Ich versuche derzeit durch diverse Fortbildungen meinen Absprung evtl vorzubereiten. Ist aber verdammt schwer! :juggle:

Da ja leider nur wenige Pflegende in den Gewerkschaften sind, sehen diese die Vertretung "unserer" Interesse auch nicht an der Spitze der Tagesordnung. Schau Dir mal den Grad der Organisation beispielsweise in der Metallbranche an - 75 % und mehr. Da geht so richtig die Post ab. Aber ich will die Gewerkschaften hier auch nicht in Schutz nehmen - die versäumen leider schon seit geraumer Zeit einiges.

Was das Thema "Streik" anbelangt - es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Pflegende nicht streiken dürfen. Das Streikrecht ist ein verbrieftes Grundrecht (außer für Beamte). Solange dass durch eine Arbeitnehmervertretung angeleiert wird, darf man sehr wohl streiken. Und es wird allerhöchste Zeit; das Argument mit der "Patientengefährdung" ist ausgelutscht. Dann müssen mal die Arbeitgeber zusehen, wie sie in so einer Phase die Patientenversorgung organisieren. Nur Druck bringt hier noch was.

Zu dem Rest schreib ich Dir im Laufe des Tages mal eine PM.

Vieles richtig Pauli,

Nur die Arbeitnehmervertretungen, im Sinne von Betriebsrat, Personalrat, JAV usw. dürfen gar nicht zum Streik aufrufen. Das dürfen ausschließlich Gewerkschaften. Und es gibt bei fast jedem Streik eine sogenannte Notdienstvereinbarung zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber. Hier ist dann auch geregelt, wie die Bedingungen sind mit der arbeit während eines Streiks.

Aber ich will die Gewerkschaften hier auch nicht in Schutz nehmen - die versäumen leider schon seit geraumer Zeit einiges.

Was meinst du hier genau? Würde mich interessieren.
« Letzte Änderung: 16. September 2014, 11:19:13 von Enno00 »

Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #22 am: 16. September 2014, 11:57:45 »
Aber ein Streik in der Pflege ist nicht sehr effektiv. Da liegt wohl eher das Problem.
Ich habe vor 5Jahren mal einen Streik aktiv miterlebt (an der MHH).
Allerdings waren die Streikenden >70% Anteil, die Leute, welche eh gerade frei hatten.
Geschlossen wurden nur wenige Stationen. Auf den anderen Stationen musste der Betrieb ja normal weiterlaufen.
Es wurden geplante OPs abgesagt und geplante Aufnahmen. Aber der "Rest" lief weiter.
Eine komplette Niederlegung (wie Beispielsweise bei der Lufthansa oder bei der Bahn) ist leider nicht möglich.

Auch habe ich schon oft genug von meinem aktuellem Chef (nach Ansprechen gewisser unbedingt zu ändernder Sachen) gesagt bekommen:
"Also da muss ich mal an deine Empathie appellieren. Denkst du auch an die Kinder?"
 :gitarre:

Offline MacPauli

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #23 am: 16. September 2014, 12:02:12 »
Hi Enno,

mit Arbeitnehmervertretungen, die zum Streik aufrufen dürfen, meinte ich auch die Gewerkschaften. War mißverständlich von mir ausgedrückt.

Sowenig Lobby, wie die Pflege in der Gesellschaft hat, hat sie auch in den Gewerkschaften. Und daher haben die in der Vergangenheit wenig Interesse gehabt, für die Belange der Pflege auf die Barrikaden zu gehen (was ich, wie schon aufgeführt, zumindest zum Teil nachvollziehen kann, da wenig Pflegende gewerkschaftlich organisiert sind).

Ich war über 10 Jahre Mitglied bei Ver.di, davon ein Großteil als Vertrauensmann. Habe oft versucht, für meine Berufsgruppe etwas zu erreichen, sei es z.B. in Sachen Demos, aktive Pausen, Plakataktionen etc. Kam leider nur wenig Unterstützung seitens dieser Gewerkschaft. Wenn hingegen Aktionen beispielsweise der Mitarbeiter von öffentlichen Verwaltungen, den Verkehrsbetrieben etc. anstanden, dann war immer sofort alles auf den Beinen. Warum das so ist? Siehe oben. Aber das kann kein Argument sein, Ver.di hat auch für die Pflege einen Auftrag, den sie aber viel zu oft ignoriert haben, da nicht lohnend genug.

Nicht zuletzt deswegen bin ich dann auch ausgetreten.

Was Gewerkschaften für ihre Berufsgruppen erreichen können, hat im Gesundheitswesen beispielsweise der Marburger Bund vorgemacht. Nicht, dass ich diesen Laden toll finde, Splittergewerkschaften sind meiner Meinung nach nicht zweckdienlich. Aber sie haben zweifellos viel für ihre Leute erreicht.
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Offline Enno00

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #24 am: 16. September 2014, 12:30:55 »
Hi Enno,

mit Arbeitnehmervertretungen, die zum Streik aufrufen dürfen, meinte ich auch die Gewerkschaften. War mißverständlich von mir ausgedrückt.

Sowenig Lobby, wie die Pflege in der Gesellschaft hat, hat sie auch in den Gewerkschaften. Und daher haben die in der Vergangenheit wenig Interesse gehabt, für die Belange der Pflege auf die Barrikaden zu gehen (was ich, wie schon aufgeführt, zumindest zum Teil nachvollziehen kann, da wenig Pflegende gewerkschaftlich organisiert sind).

Ich war über 10 Jahre Mitglied bei Ver.di, davon ein Großteil als Vertrauensmann. Habe oft versucht, für meine Berufsgruppe etwas zu erreichen, sei es z.B. in Sachen Demos, aktive Pausen, Plakataktionen etc. Kam leider nur wenig Unterstützung seitens dieser Gewerkschaft. Wenn hingegen Aktionen beispielsweise der Mitarbeiter von öffentlichen Verwaltungen, den Verkehrsbetrieben etc. anstanden, dann war immer sofort alles auf den Beinen. Warum das so ist? Siehe oben. Aber das kann kein Argument sein, Ver.di hat auch für die Pflege einen Auftrag, den sie aber viel zu oft ignoriert haben, da nicht lohnend genug.

Nicht zuletzt deswegen bin ich dann auch ausgetreten.

Was Gewerkschaften für ihre Berufsgruppen erreichen können, hat im Gesundheitswesen beispielsweise der Marburger Bund vorgemacht. Nicht, dass ich diesen Laden toll finde, Splittergewerkschaften sind meiner Meinung nach nicht zweckdienlich. Aber sie haben zweifellos viel für ihre Leute erreicht.

Auch im Pflegebereich hat sich die letzten Jahre einiges bei ver.di verbessert. Hier mal ein Beispiel, was recht aktuell ist. 06/14
https://publik.verdi.de/2014/ausgabe-06/gewerkschaft/gewerkschaft/seite-6/A1

Aus meiner Sicht ist es in der Pflege wirklich schwierig, da die Unternehmer äußerst kreativ sind. Servicegesellschaften, Sub Unternehmen ja sogar Freiberufler gehören hier zur Strategie um in einem Krankenhaus am besten 10 oder mehr unterschiedliche Unternehmen zu haben, die gegeneinander ausgespielt werden und alle einen eigenen Traifvertrag benötigen würden.

Das KnowHow und Personal von Gewerkschaften wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge finanziert und wenn man Bereiche hat die gut organisiert sind, kann man da auch einiges bewegen. Problematisch ist es immer in den weniger gut organisierten Bereichen. Da kann man einem Unternehmen mit hohem Organisationsgrad auch schlecht verklickern, ihr werdet jetzt schlechter betreut, damit man sich um Unternehmen kümmert, die schlecht organisiert sind. Dazu ist es wie in jeder anderen Firma auch. Auch bei Gewerkschaften gibt es gute Leute und weniger gute. Da hängt eben auch sehr viel von ab.
« Letzte Änderung: 16. September 2014, 12:47:54 von Enno00 »

Offline Frutti

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #25 am: 18. September 2014, 08:35:33 »
Mein Gewerkschafter da ist er in seinem Element :jubeln: :jubeln: :jubeln: :jubeln: :jubeln: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm: :zustimm:
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Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #26 am: 22. September 2014, 20:45:08 »
Diabetes mellitus


Welches Insulin  ist für Typ 1 und welches für Typ 2 ?

langzeitwirkendes Insulin -

kurzeitigwirkendes Insulin -

Mischform aus Langzeit und Kurzzeitinsulin -

Irli ? Kannst das so auf die Schnelle beantworten ? Wäre nett .....


Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #27 am: 22. September 2014, 21:43:51 »
Diabetes mellitus


Welches Insulin  ist für Typ 1 und welches für Typ 2 ?

langzeitwirkendes Insulin -

kurzeitigwirkendes Insulin -

Mischform aus Langzeit und Kurzzeitinsulin -

Irli ? Kannst das so auf die Schnelle beantworten ? Wäre nett .....
Wofür musst du das wissen?^^
Eigentlich wird da in der Behandlung kaum unterschieden.
Beide D.m.-Formen haben einen zu tiefen Insulingehalt im Körper zur Folge.
Nur sind die Ursachen unterschiedlich.

Behandlung erfolgt außerdem fast immer mit beiden Insulinen (Langzeit wird oft zur Nacht gespritzt; Kurzzeitinsulin als "Bolusgabe" direkt zur Mahlzeit).
Unterschied:
Bei D.m. Typ II hat man oft noch Restinsulin. Wird mit Fortlaufen der Krankheit weniger. Also ist hier die Therapie weniger aggressiv.
--> daher wird oft am Anfang nur Kurzzeitinsulin gegeben. Je weniger Restinsulin vorhanden --> desto eher muss Basales/Langzeitinsulin gespritzt werden.

Hoffe das hilft?
« Letzte Änderung: 22. September 2014, 21:49:57 von Irli »

Offline Bombali

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #28 am: 22. September 2014, 22:27:37 »
ja sehr sogar  :zustimm:

also Langzeit für Typ 1 eher

oder auch Mischformen .....

und Kurzzeit bei Typ 1 und 2 bspw zu den Mahlzeiten .....

Typ 2 nimmt die eigene Insulinproduktion im Alter immer ab und Typ 1 hat gar keine eigene Insulinbildung richtig ? Das Insulin ensteht in der Pankreas und wird dann über die Leber in den Blutkreislauf gebracht ?

Thomas

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Re: Pflegenotstand und kein Land in Sicht
« Antwort #29 am: 23. September 2014, 07:28:57 »
Da hat wer gut aufgepasst! :mrgreen:

Typ I ist halt eine Autoimmunerkrankung (ungeklärter Ursache). Die Insulinproduktion fällt innerhalb von Wochen auf 0.
Da ist eben auch die Gefahr und man muss gut auf eventuelle Symptome (viel Durst, Schwitzen, Azeton Geruch etc achten).

Früher sagte man: Typ I = Jugendlichen
und Typ II = Alters Diabetes.
Stimmt so nicht mehr. Auch mit 40 kannst du an Typ I erkranken.
Und unsere überfettete Nachwuchsgeneration erkrankt immer öfter an Typ II :(

Bei den Insulinen kann man auch noch weiter ins Detail gehen:
Kurzzeitinsuline unterscheidet man selbst noch mal (schnell und rasch wirkende (15 o. 5Minuten bis Wirkeintritt).
etc.
 :lach:

PS: Sorry für die späte Antwort. Nachtdienst und hatte kein Inet dort! :mrgreen:
« Letzte Änderung: 23. September 2014, 07:30:01 von Irli »