Hab das hier gefunden. Ick schmeiss mich weg hier
Die Baumarktkette Toom will sich wieder mehr um ihre männliche Stammkundschaft kümmern. "Unser Fehler war es, so konzentriert die Frauen anzusprechen, dass sich viele Männer von uns nicht mehr ernst genommen fühlten", sagte der Generalbevollmächtige des Einzelhandelskonzerns Rewe, Jan Kunath, zu dem Toom gehört, der "Wirtschaftswoche". "Also verzichteten viele darauf, ihren Schlagbohrer oder die neue Flex bei uns zu kaufen. Der Mehrumsatz an Accessoires, Dekoartikeln, Geschirr und Gläsern gleicht das aber nicht aus."
"Wir haben dieses Frauenversteherkonzept, wie es manche nennen, einfach überzogen und die Männer vernachlässigt", sagte Kunath. Deutschlands drittgrößter Baumarktbetreiber Toom hatte in den vergangenen Jahren einen Großteil seiner Märkte verschönert, wesentlich mehr Service angeboten und dekorative Artikel und Einrichtungsgegenstände ins Sortiment aufgenommen. Ziel des Konzeptes war es, neue Kundengruppen - insbesondere Frauen - anzusprechen.
"Reaktion der Männer unterschätzt"
Zwar sei es wie beabsichtigt gelungen, mit dem höherwertigen Ambiente mehr Frauen in die Märkte zu locken, aber "wir haben die Reaktion der Männer unterschätzt", sagte Kunath. Viele seien als Kunden abgesprungen, denn "der Heimwerker im Blaumann will seinen Sack Zement in der Regel nicht durch pastellige Wohnwelten schleppen oder den Eimer Farbe in einer Art Boutique-Umfeld kaufen", sagte Kunath dem Magazin.
Zudem habe sich Toom mit dem hochwertigen Ambiente Probleme beim Preisimage eingehandelt. "Obwohl unsere Preise in allen Märkten gleich sind, nahmen die Kunden die Waren in den rund 100 schickeren Filialen als zum Teil deutlich teurer wahr", sagte Kunath. Mit einem Umsatz von rund 1000 Euro pro Quadratmeter und Jahr habe Toom die niedrigste Flächenproduktivität der großen deutschen Baumarktbetreiber. "Das muss und wird sich ändern", sagte Kunath.