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Fankneipe => Off-Topic => Thema gestartet von: Wallace am 17. Oktober 2011, 21:33:13

Titel: Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 17. Oktober 2011, 21:33:13
wie wird das Projekt EU weiterhin wohl gemanaged ..... kann es gut gehen ? Zu welchem Preis ? Erdrücken wir Staaten mit dem Euro, weil sie nicht mehr die eigene Währung abwerten können ? Soll es ein Machtinstrument wie eine EU Regierung geben ? Anders ist das ja eigentlich nicht denkbar ..... Wenn alle Staaten ihre Souveränität behalten wollen geht nicht viel ...... also Macht abgeben an Europa ? Viele Fragen ..... Bei einem Schuldenschnitt Griechenlands sind etliche Milliarden des deutschen Steuerzahlers weg ...... wen störts ?
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 18. Oktober 2011, 19:55:17
jaaa .... tendenziell stimme ich euch zu ..... ohne Worte !!  :mrgreen:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: IzzOOzzI am 18. Oktober 2011, 19:56:27
Einfach irgendwann ne neue Währung! :lach:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: DragonMarc am 18. Oktober 2011, 19:57:19
Einfach irgendwann ne neue Währung! :lach:
KSM $  :mrgreen:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Leibniz am 18. Oktober 2011, 21:33:25
Einfach irgendwann ne neue Währung! :lach:
KSM $  :mrgreen:

davon hät ich genug :zustimm:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Kuba am 18. Oktober 2011, 21:35:45
Ich geh nach Amerika!  :zustimm:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 19. Oktober 2011, 12:05:09
Jetzt entscheidet es sich, ob man langfristig den Euro will oder nicht. Was mir nicht gefällt, ist diese Kurzsichtigkeit und das Flicken von "plötzlich" auftretenden Löchern. Hier müssen langfristige Strategien her, um sich für weitere Krisen zu wappnen. Ein erneuter Stabilitätspakt - wenn auch unter anderen Voraussetzungen - muss her und ein Verstoß darf nicht möglich sein. Eine Schuldenbremse ist m. E. der falsche Weg. Das führt zu einer tiefen wirtschaftlichen Depression.

Kurz- und mittelfristig muss auch der neoliberale Gedanke der geringen Besteuerung von Reichen und großen Firmen überdacht und wohl ad acta gelegt werden. Es kann doch nicht angehen, dass Firmen aufgrund der Globalisierung durch das Verschieben von Kapital sich mancher Steuerpflicht entziehen können. Auch muss jede Subvention überdacht werden. Nicht jeder Markt funktioniert ohne Staat, aber wofür brauchen wir z. B. einen Sparerfreibetrag (ca. 1 Mrd.€), Lohnsteuerbefreiung für Vermögensbeteiligung von Mitarbeitern (242 Mio. €), Entlastung des Güterkraftverkehrs von der Lkw-Maut (452 Mio. €), etc.?

Langfristig muss man sich wie geschrieben entscheiden. Es wird alsbald kein Weg vorbeiführen, mehr Macht an Europa abzugeben, insbesondere fiskalisch und wirtschaftlich, um hier einheitliche Regularien zu schaffen.

Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 19. Oktober 2011, 17:55:55
für mich haben wir uns da auf was eingelassen, was uns teuer wird, egal welchen Weg wir gehen ...... den eines gemeinsamen Europas sehe ich allerdings noch viel schwieriger an, als den anderen ......
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 20. Oktober 2011, 16:03:57
Prinzipiell hast du Recht, da der Weg eines gemeinsamen Europas politisch nicht durchsetzbar ist, in keinem Land. Entweder man will Europa ganz oder gar nicht. So, wie es jetzt läuft, gebe ich der Sache noch 3 bis 5 Jahre, dann ist nach teuren Stopfen von vielen Löchern eine Trennung entweder von den starken Ländern oder von den schwachen Ländern fällig.

Ggf. gibt es zwei Euros (Nord und Süd). Es gibt auch mindestens zwei Wirtschaftskulturen. Auf der einen Seite D, AUT, NL, DK, evtl. noch SWE und FIN. Auf der anderen Seite F, ITA, GRE, ESP und POR.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 23. Oktober 2011, 22:57:33
allein der notwendige Machtapparat für ein gemeinsames Europa macht mir Angst ......
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 24. Oktober 2011, 08:21:00
Ein Machtapparat an sich macht mir keine Angst, wenn jeder Europa ganz will. Dazu muss natürlich jeder Staat Macht in die Hände hoffentlich kompetenter EU-Parlamentarier abgeben. Solange es aber diesen Willen nicht gibt - wahrscheinlich ist dieser Willen nicht durchsetzbar -, muss man raus dem Euroraum.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 09:06:37
der Apparat macht mir Angst ..... er ist der Europa-Regulator ..... er zwingt Staaten zum sparen etc ...... Momentan wird das Ganze in klein Troika genannt ...... ich will nicht so ein Europa mit einem Chef ...... ich bin für die Freiheit der Kulturen, dieses Ganze wir müssen eins sein ist albern ..... das ist nicht friedensschaffend wie es heißt ..... wenn Staten erdrückt werden gehen die Leute auf die Straße ...... man siehts doch ..... wir haben Griechenland mehr zerstört als alles andere, auch wenn sie nicht die umsichtigsten Politiker hatten ... es müsste, damit es funktioniert knallharte Auflagen geben ..... aber man rechnet nicht mit den Menschen die sich das nicht gefallen lassen .... wir versuchen gerade ein Projekt aurecht zu erhalten wo sogar die stärksten Länder schwach sind und ich mich frage wo sie die Billionen zur Bankenstabilisierung hernehmen ..... soviel Steuern zahle ich auch nicht ein
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: DragonMarc am 24. Oktober 2011, 09:12:05
Ich hab noch ein paar D-Mark
Back to the roots
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 09:29:27
angeblich zu teuer, aber jetzt gibt es in Griechenland nen Schuldenschnitt wo zig Milliarden verschwinden, die der Steuerzahler aufbringen soll .... da heißts wohl alle Produkte werden wieder teurer
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: DragonMarc am 24. Oktober 2011, 09:37:05
Ich kann das ganze Euro-Gelaber langsam nicht mehr hören.
Wenns dann auch noch heisst, wir profitieren davon :stupid:
Ich hör immer nur zahlen, zahlen, zahlen.

Wo bleibt unser Schuldenabbau, auf Eis gelegt?
Da sich die Wirtschaft ja wieder abschwächt, bleibt kein Handlungsspielraum mehr.

Ich kann das Gesabbel von denen echt nicht mehr hören.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 09:40:35
ja wir profitieren ja davon weil wir ein Exportland sind und wenn wir den anderen sehr viel Geld geben können sie unsere Exporte wieder kaufen ....  :rofl:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 24. Oktober 2011, 09:41:37
Hätte nichst dagegen, dass eine ordentliche Inflation kommt, um die Staatsschulden dann zu begleichen. So wäre der Kredit für mein Haus auch ganz leicht abzubezahlen.

Danach kann man dann wieder ein geordnetes Wirtschaftssystem aufbauen, denn das aktuelle ist gegen die Wand gefahren. Gewinne und Rendite können nunmal nicht unendlich sein.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 09:47:02
Inflation ? Laut Helmut Schmidt gestern gab es noch nie so eine niedrige Inflation wie momentan bei uns ..... momentan sind aber auch die Nachwehen noch nicht zu spüren, weil die ja nicht auftreten können bei Sachen die noch nicht passiert sind .......  :mrgreen: es gab übrigens den größten Betrug mit der Einführung des Euros ..... schon seitdem verteufele ich ihn .....
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 24. Oktober 2011, 09:50:28
Ich gebe dir Recht, Oiwei I, dass man nicht eine nördliche Finanz- und Wirtschaftskultur, wie sie in Deutschland oder den skandinavischen Ländern existiert, auf Länder wie Griechenland (oder Spanien, Italien oder Portugal) 1:1 übertragen kann. Das sorgt für berechtigten Unmut. Wenn man es so anstrebt, muss man jeweilige politische und wirtschaftliche Kultur berücksichtigen. Hier müssen andere Alternativen her. Das ist genauso, als wenn man die westliche Politik- und Wirtschaftswelt in islamischen Ländern unterbringen will.

Nichtsdestotrotz halte ich es derzeit für die einzige vernünftige Lösung, aus dem Euroraum zu verschwinden und entweder die D-Mark oder eine andere Währung mit anderen nordeuropäischen Ländern zu kreieren.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 24. Oktober 2011, 10:06:49
Was ich lächerlich finde, ist, dass sich im Rahmen dieser Diskussionen Finanz- und Wirtschaftsminister einig sind und eine Steuererleichterung bekanntgeben. Auch überflüssig ist doch ein Besuch der Kanzlerin bei der Eröffnung der Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen. Schon toll, dass die Regierungsmaschine die erste Maschine war, die dort offiziell landen durfte.

Als ob es derzeit nichts Wichtigeres gäbe... :stupid:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 24. Oktober 2011, 10:56:06
http://www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa0

Viel besser kann man das nicht erklären, was dort in der Finanzwirtschaft abgeht.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Coolsson am 24. Oktober 2011, 12:22:44
D-Mark oder Nord-Euro klingen natürlich erstmal auf den ersten Blick interessant, sind aber langfristig eine Katastrophe. Eine solche Währung wäre so stark, dass sie enorm aufgewertet würde. Bei Export-Nationen wie bei uns wäre das mit massiven Nachteilen im Außenhandel verbunden.

Generell habe ich natürlich nicht das Patentrezept für diese Krise, trotz wirtschaftlichen Backgrounds, aber für ein detailliertes Auseinandersetzen fehlt neben dem Studium leider auch etwas die Zeit. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Europäische Union eine nie da gewesene Errungenschaft ist, die man trotz aller Nachteile beibehalten muss. In meinen Augen gibt es daher keinen anderen Weg, als auch unter Schmerzen diesen Weg zu gehen und konsequent sowohl zur EU als auch zum Euro zu stehen. Ich bin mir ebenfalls sicher, dass ein konsequenter Weg mit weniger Nachteilen verbunden ist, als ein Hin- und Her und das Erhoffen einer kleinen Lösung, wenn man nur lange genug ein klein wenig unternimmt.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 13:00:47
http://www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa0

Viel besser kann man das nicht erklären, was dort in der Finanzwirtschaft abgeht.

sehr geil
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 13:10:39
D-Mark oder Nord-Euro klingen natürlich erstmal auf den ersten Blick interessant, sind aber langfristig eine Katastrophe. Eine solche Währung wäre so stark, dass sie enorm aufgewertet würde. Bei Export-Nationen wie bei uns wäre das mit massiven Nachteilen im Außenhandel verbunden.

Generell habe ich natürlich nicht das Patentrezept für diese Krise, trotz wirtschaftlichen Backgrounds, aber für ein detailliertes Auseinandersetzen fehlt neben dem Studium leider auch etwas die Zeit. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Europäische Union eine nie da gewesene Errungenschaft ist, die man trotz aller Nachteile beibehalten muss. In meinen Augen gibt es daher keinen anderen Weg, als auch unter Schmerzen diesen Weg zu gehen und konsequent sowohl zur EU als auch zum Euro zu stehen. Ich bin mir ebenfalls sicher, dass ein konsequenter Weg mit weniger Nachteilen verbunden ist, als ein Hin- und Her und das Erhoffen einer kleinen Lösung, wenn man nur lange genug ein klein wenig unternimmt.


theoretisch gut .... aber praktisch gar nicht umsetzbar ..... so wie es jetzt ist kann es ja nicht bleiben, daher muss ein Machtinstrument her was als Obergremium den Ländern vorschreibt was sie tun sollen oder nicht und sich auch vorbehält Länder auszuschließen bzw Zinsen unterschiedlichen Ranges zu bestimmen ..... man kann nicht alle Länder unter einen Hut bringen, solange nicht auch alle im gleichen wirtschaftlichen Zustand sind .... doch kann man schon aber dann müssen halt die wirtschaftlich besseren bluten und das sind wir .... wer eigentlich noch ? Und stehen wir wirtschaftlich so gut da ? Dass keine eigenen Währungen mehr existieren macht es den Ländern unmöglich abzuwerten und da raten sie in eine Teufelsspirale .... man kurbelt Wirtschaft an indem man mehr gibt und nicht weniger ..... das erdrosselt jeden
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 24. Oktober 2011, 20:32:07
D-Mark oder Nord-Euro klingen natürlich erstmal auf den ersten Blick interessant, sind aber langfristig eine Katastrophe. Eine solche Währung wäre so stark, dass sie enorm aufgewertet würde. Bei Export-Nationen wie bei uns wäre das mit massiven Nachteilen im Außenhandel verbunden.

Generell habe ich natürlich nicht das Patentrezept für diese Krise, trotz wirtschaftlichen Backgrounds, aber für ein detailliertes Auseinandersetzen fehlt neben dem Studium leider auch etwas die Zeit. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Europäische Union eine nie da gewesene Errungenschaft ist, die man trotz aller Nachteile beibehalten muss. In meinen Augen gibt es daher keinen anderen Weg, als auch unter Schmerzen diesen Weg zu gehen und konsequent sowohl zur EU als auch zum Euro zu stehen. Ich bin mir ebenfalls sicher, dass ein konsequenter Weg mit weniger Nachteilen verbunden ist, als ein Hin- und Her und das Erhoffen einer kleinen Lösung, wenn man nur lange genug ein klein wenig unternimmt.

Eine Aufwertung des sog. Nord-Euros oder der guten alten Mark muss nicht nur Nachteile haben. Die Einfuhren - und da ist Deutschland als rohstoffarmes Land immerhin ebenso wie beim Export weltweit auch auf Platz 3 - verbilligen sich gleichzeitig. Jeder hat doch bei Kurssteigerungen der Mark oder zuletzt beim Euro immer gewarnt, dass der Export einbricht. Und ist er eingebrochen? Nein.

Ich glaube, kaum jemand hat ein Patentrezept für diese Krise. Nur muss man bei jeder Entscheidung seines Tuns die Folgen bedenken. Und hier könnte ein Ausstieg Deutschlands aus der Eurozone für alle Beteiligten das geringste Übel darstellen. Dann könnten jeweils die nördlichen und südlichen Länder ihre eigene kulturell bedingte Wirtschafts- und Finanzpolitik machen und ich glaube, das ist selbst für die Griechen derzeit das Beste.

Wie von mir bereits geschrieben, ist die Machtabgabe i. S. Finanzen, Politik und Wirtschaft an Europa und somit auch ein Eurobonds eine Alternative, aber es ist politisch einfach nicht durchsetzbar.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 21:33:03
sehe ich genauso .... ich bin nun auch kein Seher, aber alles andere sehe ich auch als nicht realisierbar .... wieviel Geld soll denn den Bach noch runter fließen ? Lasst erstmal die Auswirkungen hier ankommen ..... Ich finde den Grundgedanken von Europa ja auch gut, aber das ist ein Ideal was man da anstrebt
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 24. Oktober 2011, 22:26:47
also Nord- und Südeuro ist für mich das gleiche in grün .... es sei denn mir erklärt einer wie die Einführung funktioniert bei einem Land was sagen wir 2 Billionen Euro Schulden hat ......
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 25. Oktober 2011, 09:36:00
Man betrachte die beiden unterschiedlichen Finanz- und Wirtschaftsstrukturen. Auf der einen Seite stehen die Nord-Euro-Länder unter deutscher Führung, also z. B. Österreich, Benelux, Skandinavien und Tschechien, auf der anderen Seite die Süd-Euro-Länder unter französischer Führung. Der Nordeuro würde aufgewertet werden, was auch dem Naturell der dortigen Länder entspricht. Dort sieht es die Kultur nun mal vor, dass man eine starke und stabile Währung braucht. Der Südeuro wiederum würde, was der Kultur dieser Staaten entspricht, abgewertet werden und die Länder würden interessanter für Investitionen durch ausländisches Kapital. Die Schulden würden billiger und die Kredite begrenzt werden. Einige Länder haben doch nur den starken Euro billige Kredite erhalten, die sie durch eine weichere Währung nie hätten erhalten können.

Aber man muss dazu sagen, dass solch ein "Neustart" nicht ohne Wehwehchen über die Bühne geht. Zuallererst wird ein Schuldenschnitt notwendig werden und etliche Banken werden wohl in Schieflage geraten. Aber wenn man diese Politik der kleinen und halbherzigen Schritte fortsetzt, würde dies auch passieren.

Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 25. Oktober 2011, 10:07:35
Man betrachte die beiden unterschiedlichen Finanz- und Wirtschaftsstrukturen. Auf der einen Seite stehen die Nord-Euro-Länder unter deutscher Führung, also z. B. Österreich, Benelux, Skandinavien und Tschechien, auf der anderen Seite die Süd-Euro-Länder unter französischer Führung. Der Nordeuro würde aufgewertet werden, was auch dem Naturell der dortigen Länder entspricht. Dort sieht es die Kultur nun mal vor, dass man eine starke und stabile Währung braucht. Der Südeuro wiederum würde, was der Kultur dieser Staaten entspricht, abgewertet werden und die Länder würden interessanter für Investitionen durch ausländisches Kapital. Die Schulden würden billiger und die Kredite begrenzt werden. Einige Länder haben doch nur den starken Euro billige Kredite erhalten, die sie durch eine weichere Währung nie hätten erhalten können.

Aber man muss dazu sagen, dass solch ein "Neustart" nicht ohne Wehwehchen über die Bühne geht. Zuallererst wird ein Schuldenschnitt notwendig werden und etliche Banken werden wohl in Schieflage geraten. Aber wenn man diese Politik der kleinen und halbherzigen Schritte fortsetzt, würde dies auch passieren.



das ist der Punkt ..... es werden ja mit Abwertungen dann nicht einzelne Länder betroffen, sondern ganze Länderketten ...... und ich hab dann immer 3 Nordis und 2 Südis im Portemonaie und weiß aber gar nicht was der wert ist ...... mit der Abwertung wird ja nicht nur das Land betroffen sondern alle auch die des Nordeuros, denn es ist ja alles vermischt ...... das ist irgendwie alles undenkbar .....
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 25. Oktober 2011, 10:43:52
das ist der Punkt ..... es werden ja mit Abwertungen dann nicht einzelne Länder betroffen, sondern ganze Länderketten ...... und ich hab dann immer 3 Nordis und 2 Südis im Portemonaie und weiß aber gar nicht was der wert ist ...... mit der Abwertung wird ja nicht nur das Land betroffen sondern alle auch die des Nordeuros, denn es ist ja alles vermischt ...... das ist irgendwie alles undenkbar .....

Du hast doch nur Südis im Portemonaie, wenn du die betreffenden Länder bereist. Und wenn du früher nach Italien gefahren bist, dann musstest du auch erst den Wechselkurs anschauen. Das sehe ich nicht als Problem an.

Dieser Schnitt wird das (große) Wehwehchen der Trennung werden, aber lieber ein Ende mit Schrecken... 

Was ist denn die bessere Alternative? Alle einzelnen Staaten gehen getrennte Wege?
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 25. Oktober 2011, 11:15:53
ach das ist als nicht gemischte Währung gemeint ..... naja dann gibts 2 Währungsunionen und man kommt von dem Gedanken der Vereinheitlichung Europas auch nicht wirklich zum Ziel ...... dann muss man aber auch wieder wechseln wenn man ins AUsland geht, dann kann man gleich ein Eurorating für jedes Land machen, wo man umrechnen tut und abwerten kann ..... dann gibs halt den deutschen Euro und den italienischen, portugiesischen und die Drachme  :rofl:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Torschti am 25. Oktober 2011, 13:35:23
naja dann gibts 2 Währungsunionen und man kommt von dem Gedanken der Vereinheitlichung Europas auch nicht wirklich zum Ziel

Beides geht nicht, entweder die Einheit Europas - ohne Wenn und Aber - oder die Trennung in mindestens zwei verschiedene Währungen. :gruebel:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 22:32:51
Rekapitalisierung von Banken ist die Ausbeutung des Steuerzahlers

Schuldenschnitt ist die Ausbeutung des Steuerzahlers .....

Hebel ist die Ausbeutung des Steuerzahlers .....
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:18:31
Steuerzahler ist in diesem land jeder. Und steuern sind nun mal auch da um wieder ausgegeben zu werden. Über das wie kann man sicher streiten. Das so übertrieben und plakativ darzustellen, ist mir zu wenig.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:20:41
naja wen trifft denn eine Inflation am härtesten ? Das beantwortet sich ja von selbst ... plakativ ist es nicht, sondern einfach nur richtig .... wir Deutschen zahlen mehr steuern durch das alles
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:23:34
Diejenigen, die Geld vermögen haben.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:24:08
zum Beispiel auch ja .... andere aber härter
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:26:28
Wen und warum?
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:28:13
na ist doch logisch bei ner Inflation und Steuererhöhungen bei Verbrauchssteuern
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:32:37
Für mich nicht zwingend.

Es ist nie wieder so viel Wohneigentum entstanden, wie rund um die Wirtschaftskrise 1927. Man konnte sich quasi ein Haus kaufen und es dann fast mit nem Monatsgehalt abzahlen, den nicht nur sie Ausgaben explodieren bei einer richtigen Inflation, sondern die Einnahmen, wie Gehälter machen es auch.

Die Forderungen der Gewerkschaften bei Entgeltverhandlungen orientieren sich nämlich immer an dem verteilungsneutralen Spielraum. Wesentlicher Faktor ist dabei die Entrwicklung der Inflation.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:34:50
ja ? Bei der Rente auch ? Na wenn du ein Haus abstotterst kann ich eine inflationär gutheißende Grunseinstellung verstehen  :mrgreen:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:38:04
aber jetzt nicht ganz weg vom Tagesgeschehen .... was vebrirgt sich denn hinter einer Rekapitalisierung der Banken ? Banken brauchen mehr Kapital, wo kommt das her ?
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:40:15
Brauchen sie wirklich mehr Kapital? Oder dürfen sie vielleicht nicht unzählige riskante Finanzgeschäfte machen, ohne das sie Geld dazu besitzen. Wir lernen gerade das Gewinne nicht unendlich sind, bzw. die Banker.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:42:04
Brauchen sie wirklich mehr Kapital? Oder dürfen sie vielleicht nicht unzählige riskante Finanzgeschäfte machen, ohne das sie Geld dazu besitzen. Wir lernen gerade das Gewinne nicht unendlich sind.


welche riskanten Finanzgeschäfte ? Sind da Riegel jetzt vorgesetzt worden ? Hab ich was verpasst ! Bisher haben wir das bezahlt was verzockt wurde und das Risiko ist weiterhin da
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:47:58
Brauchen sie wirklich mehr Kapital? Oder dürfen sie vielleicht nicht unzählige riskante Finanzgeschäfte machen, ohne das sie Geld dazu besitzen. Wir lernen gerade das Gewinne nicht unendlich sind.


welche riskanten Finanzgeschäfte ? Sind da Riegel jetzt vorgesetzt worden ? Hab ich was verpasst ! Bisher haben wir das bezahlt was verzockt wurde und das Risiko ist weiterhin da

Verstehe deine Sprünge zwar nicht ganz, zumal du nicht ansatzweise erklärt hast, welche Personengruppe von Inflation am stärksten betroffen ist.

Natürlich ist es nicht verboten, aber die Bank muss jetzt zumindest mehr Geld dafür besitzen, wenn sie zocken will. Für mich gehören Schlüsseldienstleistungen nicht in die Privatwirtschaft, angefangen von Strom, Wasser, Kommunikation, genauso die Banken.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:51:04
hab ich erklärt .... ist doch klar wen es trifft und wer Verbrauchersteuern zahlt

Der Ackermann und seine Genossen spekulieren doch liebend gerne mit Lebensmitteln und treiben so Preise hoch, was die Menschen verhungern lässt ..... bei sowas muss man Riegel vorschieben .... Skandale sind das !!

Der Schuldenschnitt Griechenlands, wer hat den denn mitfinnaziert ? Wir ! Genauso wie wir den Rettungsschirm finazieren müssen ..... du, ich und alle anderen
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 27. Oktober 2011, 23:57:25
Aber haben wir nicht auch davon profitiert?  Schließlich haben wir einen riesen Exportüberschuss. Unser Exportüberschuss führt dazu das andere Länder regelmäßig mehr Importieren als Exportieren. Das Geld wanderte so von der griechischen Wirtschaft in die Deutsche und Chinesiche. Wir haben dadurch viele Arbeitsplätze und stehen besser da als andere. Und nun beschweren wir uns, die doch immer jubelten wir sind Exportweltmeister.

Davon haben auch wir profitiert.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 27. Oktober 2011, 23:59:49
ach dieser blöde Exportirrtum .... so ich geh pennen .... Merkel strahlt und ich zweifle  :mrgreen:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Enno00 am 28. Oktober 2011, 00:06:51
Mir wäre auch lieber die Alte würde in Fukushima strahlen... :mrgreen:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: DragonMarc am 28. Oktober 2011, 00:08:12
Für mich gehören Schlüsseldienstleistungen nicht in die Privatwirtschaft, angefangen von Strom, Wasser, Kommunikation, genauso die Banken.
:zustimm:
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 30. Oktober 2011, 09:41:21
ist denn jetzt alles gerettet oder muss Deutschland immer weiterzahlen ?
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 07. November 2011, 17:22:31
Die Hauptdarsteller auf der Bühne der EU- und Euro-Krise, die seit 2008 an den Drähten der Finanzindustrie zappeln, plustern sich empört gegen einen Mitspieler auf, der es wagt, den Schleier über dem Marionettencharakter ihrer Muskelspiele zu lüften. Inzwischen ist der Gemaßregelte eingeknickt. Über dieser Wendung sollten wir nicht vergessen, was aus dem Schauspiel zu lernen ist. Ist es wirklich der glückliche Sieg des Sachverstandes über den befürchteten Unverstand des Volkes oder eines Spielers, der sich zum Anwalt des Volkes aufwirft? [...]
Es fehlt am politischen Willen zur globalen Einigung, weil die Institutionen fehlen, die eine supranationale Willensbildung und die globale Durchsetzung von Beschlüssen erst ermöglichen würden. Auch aus diesem Grunde müssten die Staaten der Europäischen Währungsgemeinschaft die Krise als Chance begreifen und mit der Absicht, ihre politische Handlungsfähigkeit auf supranationaler Ebene zu verstärken, Ernst machen. Das griechische Desaster ist jedoch eine deutliche Warnung vor dem postdemokratischen Weg, den Merkel und Sarkozy eingeschlagen haben. Eine Konzentration der Macht bei einem intergouvernementalen Ausschuss der Regierungschefs, die ihre Vereinbarungen den nationalen Parlamenten aufs Auge drücken, ist der falsche Weg. Ein demokratisches Europa, das keineswegs die Gestalt eines europäischen Bundesstaates annehmen muss, muss anders aussehen.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 09. November 2011, 17:54:39
ich hab immer gesagt, der Euro wird nicht an Griechenland scheitern, sondern an Italiens und Spaniens Wirtschaft, aber die Politiker löschen nur das kleine Feuer und tun nix gegen den Anfang eines Waldbrandes .... geht auch nicht ohne den Staaten ihre Souveränität zu nehmen, aber das tun sie ja inzwischen
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 12. November 2011, 09:53:08
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2011/11/11/europa-2011-europa-1931_3813

Herdentrieb
So funktioniert Kapitalismus
 
Europa 2011 = Europa 1931
VON Fabian Lindner 11. NOVEMBER 2011 UM 15:00 UHR
Ein Land steht vor dem wirtschaftlichen und politischen Abgrund. Der Staat steht vor dem Bankrott und die Regierung spart drakonisch: Sie kürzt heftig bei den öffentlichen Bediensteten und erhöht kräftig die Steuern; die Wirtschaft schrumpft dramatisch, und die Arbeitslosigkeit steigt; in den Städten kommt es zu Massendemonstrationen und zu Straßenschlachten; die Banken stehen vor dem Kollaps, weil die internationalen Kapitalgeber ihr Geld aus dem Land abziehen; Banken müssen mit öffentlichen Mitteln vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Griechenland 2011? Nein, Deutschland 1931.

Der Regierungschef heißt nicht Papandreou, sondern Heinrich Brüning. Der Kanzler setzt am Volk vorbei per Notdekret eine staatliche Kürzung nach der anderen durch, während das Bruttoinlandsprodukt ins Bodenlose fällt. Wir wissen: Zwei Jahre später wird Hitler die Macht übernehmen, acht Jahre später der zweite Weltkrieg ausbrechen. Die politischen Verhältnisse sind heute Gott sei Dank nicht die gleichen, die wirtschaftlichen aber umso mehr.

Deutschland hatte 1931 vor allem Schulden im Ausland – wie Griechenland. Der größte Gläubiger Deutschlands waren die USA, die Schulden in Dollar denominiert. Deutschlands Staat und Wirtschaft hatten sich seit 1924 – nach dem Dawes-Plan – Dollar in den USA geliehen, vor allem um die Reparationen gegenüber Frankreich und Großbritannien zu bezahlen. Die Kredite aus dem Ausland finanzierten auch den deutschen Aufschwung nach der Hyperinflation der frühen 20er Jahre: Die berühmten Goldenen Zwanziger waren durch eine Kreditblase finanziert, ganz ähnlich den wirtschaftlichen Aufschwüngen Spaniens, Irlands oder Griechenlands vor der Finanzkrise 2008 ff.

Dann kam die Finanzmarkt-Krise in den USA. Am Schwarzen Freitag 1929 brachen die Aktienmärkte zusammen. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung stieg dramatisch, und immer mehr US-Anleger und Banken überprüften ihr Portfolio und beschlossen, ihre Risiken zu minimieren – vor allem ihr Engagement im fragilen Europa. Sie begannen, ihre Gelder aus Europa, vor allem aus Deutschland, abzuziehen, und vergaben keine neuen Kredite mehr.

Die US-Anleger wollten aber keine Reichsmark, sondern Dollars – eine Währung, die die Reichsbank nicht drucken konnte. Zusehend schwanden damit die Dollarreserven der Reichsbank; und Deutschland musste seine Leistungsbilanz von einem Defizit in einen Überschuss verwandeln, um die notwendigen Dollar zu verdienen. Wie aber sollte es das schaffen? Wie Griechenland heute war auch Deutschland damals in einem Währungskorsett. Deutschland hatte seine Währung an den Goldstandard gebunden und konnte seine Währung nicht abwerten. Also mussten Kosten und Löhne runter – die Menschen mussten von jetzt auf gleich ihre Ausgaben vor allem für Importe massiv drosseln, und die Unternehmen mussten schnell mehr exportieren, um die nötigen Dollar-Devisen zu verdienen.

Doch die harte Deflationspolitik konnte das Vertrauen der Finanzmärkte nicht wieder herstellen: Die amerikanischen Investoren streikten weiter, die deutsche Wirtschaft sackte ein und damit auch die Steuereinnahmen des Staates; gleichzeitig machten die USA ihre Märkte mit den Smoot-Hawley-Zöllen dicht, um ihre Wirtschaft vor ausländischen Importen zu schützen; darüber hinaus verringerte die Große Depression in den USA die Nachfrage nach Importen massiv. Das traf alle Länder, die mit ihren Exporten Dollar verdienen mussten, um ihre Schulden in Dollar bezahlen zu können.

Damit hatten die Dollar-Schuldner – unter ihnen auch Österreich und Ungarn – weder die Möglichkeit, sich Dollar zu leihen, weil die US-Banken streikten, noch sich Dollar auf dem US-Markt zu verdienen. Aus innenpolitischen Gründen wollten sich die USA aus Europa fernhalten; die US-Zentralbank hätte ohne Probleme Kredite vergeben können, doch sie wurde politisch davon abgehalten.

Das Abfließen des ausländischen Kapitals aus Deutschland führte zu massiven Bankenpaniken im Jahr 1931, darüber hinaus zur Verstaatlichung vieler Banken und zu einer massiven Kreditklemme, die besonders kleine und mittelständische Unternehmen hart traf. Die Wirtschaft schrumpfte noch mehr, die Arbeitslosigkeit stieg auf dreißig Prozent. Deutschlands Devisen-Reserven gingen zu Neige, es konnte seinen Wechselkurs nicht mehr verteidigen; es verließ den Goldstandard und wertete seine Währung ab. Damit konnte sich die deutsche Wirtschaft aber keine Luft verschaffen. Weiterhin brauchte der Staat Dollar, und aus den USA waren keine zu haben; die Schulden blieben die gleichen. Deutschland musste 1931 seine Banken schließen und den Schuldendienst einstellen. Nach der desaströsen, aber ohne Hilfe von außen fast unvermeidbaren Politik Brünings kam 1933 Hitler an die Macht. Der weitere traurige Verlauf der Geschichte ist bekannt.

Die Parallelen zu heutigen Situation sind erschreckend: Griechenland, Irland, Portugal und mittlerweile Italien müssen unter dem Druck der internationalen Finanzmärkte massiv sparen; die Arbeitslosigkeit in Griechenland steht bei 18 Prozent, in Spanien gar bei 22 Prozent. Und diejenigen, die wirklich helfen könnten, helfen nicht oder zu wenig: vor allem Deutschland und die Europäische Zentralbank (EZB). Viel wäre 1931 für Deutschland gewonnen gewesen, wenn die USA die notwendigen Kredite an deutsche Banken und den Staat vergeben hätten. Die politische Radikalisierung hätte vielleicht verhindert werden können. Aber die USA waren politisch gehemmt und wollten sich nicht in innereuropäische Angelegenheiten einmischen. Vor allem wollten sie um jeden Preis ihre Schulden eintreiben, ohne jedoch Deutschland und anderen Schuldnerländern die Möglichkeit zu geben, die notwendigen Devisen dafür erwirtschaften zu können.

Heute ist es Deutschland, dessen Regierung und Parlament nur bereit sind, sich mit einer Bürgschaft über maximal 233,4 Milliarden Euro an Finanzhilfen für Krisenländer zu beteiligen. Das ist schlicht zu wenig, um das Finanzsystem im Euroraum zu stabilisieren. Die Garantien für das deutsche Bankensystem aus dem Jahr 2008 beliefen sich allein auf 480 Milliarden Euro.

Heute ist es Deutschland, dass durch seine Leistungsbilanzüberschüsse und seine Opposition gegen eine Überschussreduktion den Krisenländern keine Möglichkeit gibt, genug Einkommen zu erwirtschaften, um ihre Schulden zu bedienen; heute ist es Deutschland, das jede Politik der Zentralbank zur Unterstützung der Staatsfinanzierung kategorisch ablehnt. Deutsche Ökonomen rechtfertigen die Zurückhaltung der Zentralbank mit der Hyperinflation von 1922 und 1923; die Situation der Krisenländer aber ist die der deutschen Deflation von 1929 ff.

Diese Fehl-Einschätzung kann sich bitter rächen: Das Ansehen Deutschlands etwa in Griechenland oder Spanien ist massiv gesunken; die politischen Spannungen in den Ländern mit Rekord-Arbeitslosigkeit steigen; der Zusammenbruch des Euroraums würde vor allem die deutsche Industrie hart treffen und auch in Deutschland zu Massenarbeitslosigkeit führen.

Die USA lernten nur durch einen Weltkrieg, dass sie nicht mit aller Macht ihre Schulden eintreiben können, dass der Gläubiger es dem Schuldner ermöglichen muss, seine Schulden zu bedienen. Nach ihrem Versagen in den 20er Jahren wussten sie ab 1945, dass sie ihrer politischen Pflicht für eine friedliche Welt mit Transfers gerecht werden mussten: Der Marshall-Plan war ein großes Transferprogramm – keine Kredite – , der es den vom Krieg zerstörten Ländern erlaubte, ihre Wirtschaften wieder aufzubauen. Das erhöhte auch die US-Exporte etwa für Investitionsgüter; die USA öffneten ihren Markt für europäische Importe, so dass Europa Dollar für die Schuldenrückzahlung verdienen konnte. Das internationale Handels- und Währungssystem der westlichen Welt garantierte bis in die 70er Jahre ökonomisches Wachstum, einen freien Markt mit sozialem Ausgleich – direkte Folgen davon, dass die USA aus ihren Fehlern der Zwischenkriegszeit gelernt und danach gehandelt haben.

Die deutsche Politik und Öffentlichkeit sollten von den USA der Nachkriegsjahre lernen, dass nur Großzügigkeit helfen kann, eine Schuldenkrise zu lösen. Und anders als Unternehmen lassen sich Staaten nach einem Bankrott nicht auflösen – was bleibt ist wirtschaftlicher Niedergang und Misstrauen zwischen den Nationen. Es gilt weiterhin: Wer nicht bereit ist, aus der Geschichte zu lernen, ist dazu gezwungen, sie zu wiederholen.
Titel: Re:Eurokrise .... wohin gehts ?
Beitrag von: Wallace am 14. November 2011, 18:08:29
"Sollte der „Technokratenrat“, der Italien nun regiert, tatsächlich das im Dokument beschriebene Austeriätsprogramm umsetzen, wäre dies ein harter Schlag für die italienische Volkswirtschaft, der die Lage des Landes auf unabsehbare Zeit signifikant verschlechtern wird. Dies ist nichts anderes als Selbstmord aus Angst vor dem Tod."

wir kommen da nicht mehr raus .... auch nicht mit unser Angie, die den Euro mehr liebt als Leute die keinen mehr davon haben, obwohl er zu einer aussterbenden Gattung gehört. Man kann sich ganz lange in dem Schlamassel aufhalten und alles noch wesentlich teurer machen als es jetzt schon wird. Ohne Euro ist Europa nicht denkbar ! Mir scheint eher das Gegenteil der Fall ..... mit dem Euro ist Demokratie noch weniger wert als eh schon