Man sollte bei dem Konflikt jedoch durchaus die Benachteiligungen der Palästinenser im Auge behalten. Im alltäglichen Leben werden sie diskriminiert. Insbesondere auf der Westbank kommt es immer wieder zu Vorfällen, wo die israelischen Siedler sich alles andere als human benehmen. In Gaza passiert dies natürlich nicht, weil der Bereich komplett abgeriegelt ist und der Austausch mit Israel fast nur noch im militärischen Sinne funktioniert.
Es stimmt jedoch nicht, dass die Palästinenser keine andere Möglichkeit mehr haben, als auf die Hamas zu setzen. Diese sind ein großer Teil des allgemeinen Problems. Die Hamas ist quasi die Legitimation für das ständige rüde Vorgehen Israels ohne Rücksicht auf Verluste. Nur dank der Hamas ist das Weltbild über den Konflikt gespalten und etliche Weltpolitiker halten zu Israel aufgrund der "Selbstverteidigung". Es ist ja nicht einmal so, dass die Palästinenser eindeutig auf die Hamas gesetzt haben. Diese quasi eingemogelte Gruppierung hatte zwar viel Zulauf erhalten, putschte jedoch nach der Wahl und beseitigte alle anderen Konkurrenten, um die Alleinmacht über das Gebiet zu haben.
Umso verwunderlicher, dass sie aufeinmal mit der PLO, welche nicht selten als Marionetten Israels bezeichnet werden (natürlich üübertrieben gesagt), zusammenarbeiten wollen. Scheint ein Akt der Verzweiflung zu sein, da die Hamas ihre Ziele nicht im Ansatz durchsetzen kann. Alles, was gerade passiert, scheint irgendwie streng nach Drehbuch zu laufen. Die Kooperation zwischen Hamas und PLO, die Entführung der Teenager, die Racheaktion, der massive Beschuss der neu gebunkerten Raketen, Israels überzogene Antwort, das Stillhalten der PLO, das allgemeine Disaster mit erneut komplett unversöhnlichen Fronten.