Hi!
Es hat sich in dem Thread "Robert Enke ist tot" gezeigt, dass hinsichtlich der Ursachen seines Suizids Diskussionsbedarf besteht. Um nicht denjenigen Thread quasi zu "missbrauchen" (denn der sollte einzig und allein Roberts Andenken dienen), mache ich jetzt hier mal ein Brett zum Thema Depressionen auf.
Um vielleicht den Stein ein wenig ins Rollen zu bringen, wiederhole ich hier mal das, was ich gestern bereits im o.g. Brett geschrieben habe.
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Habe als Krankenpfleger in einer stat. Notfallaufnahme in der Psychiatrie gearbeitet und hatte dabei auch mit Menschen zu tun, die einen sogenannten "erweiterten Suizidversuch" (so der Fachausdruck) unternommen haben. Spontan erinnere ich mich an zwei Personen, die absichtlich als Geisterfahrer auf eine Autobahn gefahren sind und nur durch unendlich viel Glück weder sich selbst noch andere verletzt haben.
Worauf ich, lieber Bombali, hinaus will, ist, dass diese Menschen so verzweifelt sind und nur noch ihre eigene Ausweglosigkeit vor Augen haben, dass denen in solchen Momenten das Schicksal von anderen egal ist. Hört sich hart an, ist aber nunmal so. Hinterher tat es z.B. den o.g. Personen unendlich Leid, dass sie andere gefährdet haben. Aber eben erst hinterher.
Für Dich und mich, die wir (hoffentlich
) psychisch o.k. sind und rational mit Problemen umgehen können, ist es nahezu unmöglich, dieses nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist es, diese Menschen nicht als arme Irre anzusehen, die mal ein bisschen traurig sind und ausflippen, sondern als das, was sie sind: kranke Menschen, die Hilfe brauchen.