Der Goldene SpielerBest der BesteIm Rahmen des UEFA-Jubiläums wurde jeder Mitgliedsverband gebeten, seinen
herausragendsten Spieler der letzten 50 Jahre zu benennen. Nordirland entschied
sich für George Best als seinen Goldenen Spieler.
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George Best
Wenn es um Fußball geht, können aus vielen Themen hitzige Diskussionen werden.
Wenn es aber um den besten Fußballer aller Zeiten in Nordirland geht, gibt es für die
Einheimischen nur einen Namen: George Best.
Ein GenieViele glauben, dass er der beste Spieler Großbritanniens aller Zeiten ist. Das dunkelhaarige
Genie ist vielleicht auch der beste Fußballer, der nie an der Endrunde einer
FIFA-Weltmeisterschaft teilgenommen hat, und trotzdem ist er zu einer Legende geworden..
Erfolg im EuropapokalDafür stellte Best seine Klasse im Europapokal unter Beweis. Mit seinem Verein Manchester
United FC gewann er 1968 den Pokal der europäischen Meistervereine. Im Endspiel ging es
gegen SL Benfica in die Verlängerung, in der Best die Führung für United erzielte und so
seine außergewöhnliche Saison krönte.
Internationale AnerkennungIn der Saison 1967/68 war Best mit 28 Treffern in 41 Spielen der torgefährlichste Akteur
seiner Mannschaft und verdiente sich mit seinen Leistungen große Anerkennung im In- und
Ausland. So wurde der 22-Jährige zu Englands und Europas Fußballer des Jahres gewählt.
"Der fünfte Beatle"Auch in den nächsten vier Jahren wurde Best Torschützenkönig seines Vereins, aber wie
für United ging es auch für ihn fortan bergab. Allerdings war er durch sein gutes Aussehen
und seine fußballerische Extraklasse zum ersten Superstar der Szene geworden. Man
nannte ihn auch den "fünften Beatle", und er bekam zu besten Zeiten über 10.000
Briefe an Fanpost. Später machte Best vor allem abseits des Fußballplatzes Schlagzeilen,
aber niemand hat je das Jahrzehnt vergessen, in dem Best den Fußball mit seinen
außergewöhnlichen Leistungen bereicherte.
Grandiose Vorstellung1967 zeigte Best beim 1:0-Erfolg über Schottland im Windsor Park in Belfast eine grandiose
Vorstellung. Und das, obwohl die Schotten zuvor den damaligen Weltmeister England
geschlagen hatten. In seiner Zeit bei United gewann er zwei Meisterschaften sowie
den Europapokal und erzielte 180 Tore in 474 Einsätzen.
Vielseitiges TalentIn 37 Länderspielen für Nordirland traf Best neun Mal, zehn Tore wären es gewesen,
wenn der Treffer gegen England nicht fälschlicherweise aberkannt worden wäre.
Diese Szene, als er den Ball von Torwart Gordon Banks eroberte und ihn anschließend
lässig ins Tor einschob, hat gezeigt, mit welchen Eigenschaften George Best den
Fußball prägte: Selbstvertrauen, List, Technik, Mut und vor allem Torgefährlichkeit.
Schnelligkeit große StärkeSeine Treffsicherheit ist besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er nicht
unbedingt zu den robusten Stürmern gehörte, sondern eher kleinerer Statur war.
Trotzdem war er unheimlich kraftvoll und risikofreudig. Auch wenn es damals wenig
Schutz für Stürmer gab, ließ er sich von den Verteidigern niemals einschüchtern.
Seine Schnelligkeit, seine Ruhe am Ball und seine enge Ballkontrolle waren seine
großen Stärken. So war er in der Lage, blitzschnell an seinem Gegenspieler vorbei
zu gehen, als wenn dieser überhaupt nicht da gewesen wäre.
Uneingeschränkte SympathienEben diese Gegenspieler waren wohl auch die einzigen, die seinem frühzeitigen
Karriere-Ende etwas Gutes abgewinnen konnten. Es folgten Alkoholabhängigkeit,
finanzielle Probleme und sogar ein kurzer Aufenthalt im Gefängnis - und trotzdem
erfreut sich George Best weiterhin großer Beliebtheit bei den Fans, besonders in
seiner Heimat Nordirland. Dessen frühzeitiger Tod am 25. November 2005 war ein
großer Schock für die Welt des Fußballs. Zu seiner Beerdigung kamen über 100.000
Trauernde. Sie war die größte Bestattung in Nordirland und wurde in Grossbritannien
und Irland live übertragen.
"Der beste Spieler der Welt"Pele nannte ihn "den besten Spieler der Welt", und auch der derzeitige Trainer von
Manchester United, Sir Alex Ferguson, sagte, Best sei "ohne Zweifel der Größte"
gewesen. Sein ehemaliger Mannschaftskollege Denis Law beschrieb ihn als "den
ultimativen Mannschaftskollegen". Verdientes Lob für einen der besten Spieler aller
Zeiten.