In der Gruppe H traf das bisher punktlose Kasachstan auf die Slowakei.
Aufgrund der Tordifferenz hatte die Kasachen nur noch Chancen, wenn man selber sehr hoch gewinnt und die Polen die Iren abfertigen würden.
Besser sieht für die Slowakei aus; mit dem Pflichtsieg gegen die Kasachen würde man die Iren gehörig unter Druck setzen, da diese nur 2 Tore Vorsprung auf die Slowaken haben. Zudem konnte man davon ausgehen, dass die Polen abschenken, da sie bereits qualifiziert sind.
Doch es wirbelten die Kasachen von Anpfiffpunkt weg. Schon nach 3 Minuten kommt Lukashevich nur mit der Fusspitze an den Ball und verpasst so den frühen Schock für die Slowakei. Den besorgt dann 3 Minuten später Deripaska als dieser einen Zauberpass von Bazayev eiskalt und alleine vorm Torwart zum 1:0 für Kasachstan verwandelt.
Die Slowaken benötigten ein paar Minuten um den Rückstand zu verdauen, aber besannen sich dann auf ihre historische Chance bei der WM und übernahmen die Kontrolle über das Spiel. In den nächsten 20 Minuten drängten sie den Gegner in dessen Hälfte und erspielten sich einige Chancen.
Zuerst probiert es Bacik von der Strafraumlinie, aber im Nachfassen kann der Torwart den Ball doch noch sichern (10.). Danach steht Jakubov im Mittelpunkt ... erst verstolpert er alleine vor dem Tor und muss sich mit einem Eckball zufrieden geben und im Anschluss an die Ecke nimmt er den Ball volley aus spitzen Winkel, aber scheitert diesmal am reaktionsschnellen Torwart (21.). Nur 4 Minuten später versucht es auch Pecovsky noch einmal aus der Distanz, doch erneut blieb der Torwart Kasachstans Sieger.
Kasachstan konnte das Spiel nun wieder ausgeglichener beschreiten und sich aus der Umklammerung befreien. Vor der Halbzeit gab es nur noch die Distanzschüsse von Ashirbekov (35.) und Bazayev (42.), die aber wirkungslos blieben.
Warum sich die Slowakei wieder zurückzog, obwohl man vorne erfolglos war in der Druckphase, kann wohl nur der Nationaltrainer beantworten. Auf jeden Fall lag man zur Halbzeit 0:1 hinten , aber die Parallelführung der Polen liess sie noch hoffen, mit einem Tor alles zu verändern.
Und so begann die zweite Hälfte wie die erste; die Kasachen kontrollierten das Spiel, liessen den Ball laufen und suchten die Lücken in der slowakischen Abwehr ... die Slowakei agierte hingegen sehr mutlos und zurückhaltend.
So auch nach 51 Minuten als Deripaska den freistehenden Bazayev am Strafraum sieht, ihn anspielt und dieser zwei, drei Schritte geht und dann dem Torwart keine Abwehrchance lässt - 2:0 Kasachstan. Eine kleine Überraschung :-)
Und es spielte weiter nur Kasachstan nach vorne und wurde dafür erneut belohnt - Ashirbekov bekommt den Ball am Mittelkreis, spielt einen gefühlvollen Ball über die Abwehr ... direkt in den Laufweg von Deripaska, der den Ball mitnimmt und zum 3:0 einschiesst.
Nun hatte Kasachstan schon 4 Tore auf Irland aufgeholt und durfte auf das Wunder hoffen!
Doch im Gegenzug machte man sich diese Chance fast zunichte als man Jakubov im Strafraum nicht ausgiebig angriff und der aus guter Position abziehen konnte ... aber sein Schuss geht weit am Tor vorbei - ein Sinnbild für das Spiel der Slowaken.
Minuten später macht Polen das 2:0 im Parallelspiel und Irland ist nur noch 3 Tore entfernt.
Doch als eine Minute später der Anschlusstreffer der Iren fällt, sieht man Resignation in den Gesichtern der Kasachen. Das Spiel verliert dadurch deutlich an Fahrt. Immer wieder bleiben die "tödlichen" Pässe der Kasachen an den Beinen der slowakischen Abwehrspieler hängen oder sind falsch getimt. Die Kasachen haben die letzte Konsequenz aus ihrem Offensivspiel genommen und die Slowaken sich einfach ergeben.
Als die Kunde vom irischen AUsgleich sich verbreitet, setzt der Trainer der Kasachen das Zeichen einfach den Sieg nach Hause bringen und wechselt seine zweite Garde ein; auch um den Offensivkräften den zustehenden Szenenapplaus des Publikums zu geben.
Beide Abwehrreihen gehen danach weniger konsequent zu Werke und so habeben Oravec (81.) und Gaspar (88.) für die Slowaken noch einmal die Chance für den Ehrentreffer; aber ihre Abschlüsse aus bester Position gehören dann doch eher in die Kategorie Chancentod.
Und für Kasachstan umschreibt man damit auch die Chancen von Bazayev (85.) und von Aristarkhov (90.).
Danach war das Spiel aus und die Kasachen holen mit dem verdienten 3:0 nicht nur die ersten Punkte ihrer jungen WM-Geschichte sondern verweisen damit auch die Slowakei auf den letzten Platz der Gruppe.