So Freunde der Italienischen Küche und solche die es noch werden wollen. Heute gibt es Teil 1 von Guschdls Rezepten. Ich habe mir vorgenommen Rezepte von meiner Mutter zu lernen. Bisher sind es nur 2 aber ich arbeite dran. Mit diesen Rezepten bin ich aufgewachsen und verbinde viele schöne Erinnerungen damit wenn meine Mutter, Oma oder Tanten gekocht haben.
Heute geht es um Gnocchi. Das spricht man übrigens Gnokki, das gn nicht als 2 Silben sondern fliessend, so wie gli auf Italienisch. Das muß man hören, ist schwer zu beschreiben.
Gnocchi sind keine echten Nudeln da sie ja auf Kartoffeln basieren aber ich zähle sie dazu. Sie sind sehr lecker wenn sie richtig gemacht werden. Das zubereiten erfordert allerdings viel Zeit da man die Gnocchi selbst zubereitet. Gekaufte Gnocchi taugen nichts. Ich habe als Kind immer die rohen Gnocchi geklaut und gefuttert

Das Hauptproblem Rezepte von Mamma zu lernen ist das sie alles im Kopf hat. "Man nehme ein bisschen davon und davon auch etwas usw.". Was soll ich damit anfangen

Nun ja, ich habe mir eben ungefähre Angaben aufgeschrieben. Gnocchi stopfen schnell, wie viel man benötigt muß man rausfinden. Ich mache mal Angaben als Richtwerte.
Gnocchi Grundrezept: Ca. 300 gr. mehlige Kartoffeln
ca. 80 - 100 gr. Mehl
Evtl. 1 Ei
Am Vorabend die Kartoffeln kochen. Am nächsten Tag die Kartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse jagen. Wenn man keine Presse hat dann kann man sie auch mit der Gabel zerdrücken. Aber bitte nicht pürieren.
Anschliessend die Kartoffeln in einer Schüssel mit dem Mehl vermischen und kneten. Ganz wichtig für das Gelingen ist allerdings die Konsistenz des Teiges. Dieser sollte fest sein. Ich fange also eher vorsichtig an mit dem dazu geben von Mehl und taste mich ran. Wenn man später den Teig verarbeitet wird er immer weicher. Wenn die Gnocchi zu weich sind gelingen sie nicht gut. Sollte der Teig nicht gut verkleben kann man ein Ei dazu geben.
Wenn der Teig fertig ist wird er in handgroße Stücke geschnitten, oder etwas kleiner. Anschliessend werden diese Stücke aufgeteilt und ausgerollt wie kleine, dünne Würste.

Für mein Geschmack schon etwas zu dick im Bild aber so sollte das Zwischenergebniss aussehen.
Die "Würste" werden nun in kleine Stücke geschnitten, ca. 2 cm lang. Wenn der Teig komplett derart verarbeitet wurde, erhalten die Mini-Klöse den letzten Schliff. Sie werden unter dem Zeige- und Mittelfinger abgerollt. Das ist schwer zu beschreiben, muß man gesehen haben. Alternativ kann man sie auch unter einer Gabel abrollen. Das riffelt die Gnocchi und die Soße wird besser eingebunden.
So sollte das Ergebniss in etwa aussehen:

oder

Beide Bilder zeigen die Gnocchi mit der Gabel. Ohne Gabel sind sie eben nicht geriffelt.
Anschliessend werden sie in Wasser gekocht, wie Nudeln. Wasser kochen, Salz dazu und kochen abwarten. Wenn das Wasser kocht die Gnocchi reinwerfen. Die sind schnell fertig, wenn sie oben schwimmen sind sie schon gut, das geht schnell. Es kann sein das sich beim kochen Mehlreste unten am Topf ablagern, das ist normal.
Fertig sind die Gnocchi.

Die Soße zu den Gnocchi:Jetzt kommt es natürlich auf die Soße an, denn alleine schmecken die nicht. Man kann z.B. Bolognese machen oder Gnocchi al Gorgonzola.
Mit Gorgonzola geht es am schnellsten, schmeckt aber super. Einfach Gorgonzola in einer Antifhaftpfanne schmelzen lassen. Dann etwas Milch dazu geben, je nach dem wie man die Konsistenz haben will, aber nicht zu flüssig. Wenn der Gorgonzola geschmolzen ist nach Geschmack würzen, z.B. mit Oregano und die Gnocchi dazu geben und das Ganz vermischen.
Fertig sind die Gnocchi al Gorgonzola.
Bolognese soße ist auch recht easy, dauert aber etwas länger. Etwas Zwiebel anbraten und anschliessend Hackfleisch dazu geben und auch anbraten. Die Menge des Hackfleisches ist Geschmacksache, ich nehme 500gr.. Dann Tomatensoße dazu geben. Das Ganze eine Weile bei schwacher Hitze köcheln und öfter umrühren damit nichts anbrennt. Wenn die Soße nicht mehr so flüssig ist, ist es fertig. Wann das der Fall ist kommt auf den eigenen Geschmack an, ich denke aber 1 Std. sollte das schon durchziehen. Natürlich würzen nicht vergessen, Beispielsweise mit Lorberblättern und Basilikum.
Diese Soßen kann man natürlich auch für normale Pasta nehmen

Und jetzt viel Spaß beim kochen und buon appetito
