5. Interview: lavinia
Frohlocket! Eure Ländermoddin ist scheinbar zu jeder Zeit erreichbar und gewillt ihr letztes Hemd für ihr Land zu geben (*lechz*). Jedenfalls hatte sich Interviewer Juffo extra für dieser Interview mit dem neuen Modeparfüm "Starker russischer Bär" eingesprüht. Ob dies größere Auswirkungen auf die Mentalität der holden Dame hatte, müsst ihr schon selbst lesen.
Juffo: Einen fröhlichen Tag, Miss lavinia. Heute steht scheinbar eine Premiere auf dem Stundenplan, denn die erste (und einzige) Frau in dem hart umkämpften Patenposten wird interviewt. Aber bekanntlich wissen wir, dass in Italien immer Mama das sagen hat. Wie wollen Sie mit diesen ganzen grobschlächtigen Rüpeln (ihre Konkurrenten) umgehen, die gerade eben wie ein Pokémon ihren eigenen Namen aufsagen können?
lavinia:
Mit den meisten hier bin ich immer ganz ordentlich klar gekommen, obwohl ich bekennen muss, dass die Kommunikation in der letzten Zeit nicht immer einwandfrei ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich eine Frau bin und die sind ja bekanntlich ein wenig sensibel und es gibt nicht umsonst Wörterbücher, mit deren Hilfe man die Alltagssprache zunächst in frauenfreundliche Aussagen übersetzen kann, bevor man seine Worte ausspricht und bei ihnen aneckt.
Also, ganz ehrlich, wie ich mit allen fertig werde, weiß ich nicht. Ich bin mit den schwierigsten wie Zocker ganz gut fertig geworden, mehrmal als DM verdächtigt worden, warum also vor den italienischen Rüpeln kuschen?
Juffo: Sie sind schon seit einiger Zeit LM des stinkigen Stiefels. Seitdem hat es nur wenig Kritik an Ihrer Arbeit gegeben. Vor allem Ihre Besonnenheit und weiblicher Charme zeichnet Sie aus. Jedoch gab es gerade erst einen gewissen Herrn pagel, der sich, entschuldigen Sie die Formulierung, verarscht vorkam bezüglich eines Transfers. Was war da los?
lavinia:
Also, zunächst einmal muss ich sagen, dass die meisten Leute hier nicht gerade stinkig sind. Fast alle sind lieb und nett und dann gibt es eben diejenigen, bei denen man auch mal anecken kann. Die Sache mit der Kritik muss ich auch entschieden zurückweisen. Es gab in der ganzen Zeit immer wieder Leute, die mir Fehler bei den Recherchen unterjubeln wollten und teilweise auch meine etwas oberflächliche Art entlarvten.
Nun zu der Sache mit den Transfers: Ich bekam von Pagel einmal die Anfrage, ob ich ihm einen Spieler verkaufe. Diesen hatte ich erst zwei Tage zuvor von Mikkali erworben, Pagels speziellem Freund. Ich habe es versäumt, zu antworten. Allerdings gestehe ich, dass ich zu dem gleichen Spieler sechs weitere Anfragen hatte und insgesamt zu den Spielern Longhi und vor allem Russo an die dreißig. Ich habe auf keine geantwortet. Dann habe ich meinen Kurs geändert und den Spieler exklusiv Pagel angeboten. Ich habe aber beim nächsten Einlogg-Versuch keine Antwort gesehen. Es waren, zugegeben, lediglich eineinhalb Stunden vergangen. Da bekam der erste MAX-Bieter den Zuschlag. Als Ersatz habe ich Pagel dann das Supertalent Lodovico Russo (mittlerweile FC Hamburg) angeboten.
Und nun kommen wieder die Männer ins Spiel. Mein Mann setzt sich an das Notebook (anstatt eines seiner eigenen hochzufahren) und fragt, ob er hier schließen kann. Ich sage ihm, er solle doch einen Transfer zusagen wenn ein Angebot von Pagel da ist. Er schrie: Hier ist eine Mail, sah aber nicht, dass es eine alte ist. Ich wies ihn an, am TM nachzusehen, wer geboten hat und im Falle Pagels zuzusagen. Er sagte dem FC Hamburg zu. Vielleicht sollte man auch Wörterbücher entwickeln, die Männer einfache Anweisungen verstehen lassen. Das war der Sachverhalt. Ich habe mich in aller Form entschuldigt und Pagel ebenfalls für seine Wortwahl. Seitdem ist die Sache von meiner Seite aus erledigt.
Um es mit den Worten Vito Corleones zu sagen: Wir geraten mit unseren Geschäften nicht in Konflikt, weder sportlich noch politisch im Forum. Und nebenbei fand er mich gar nicht so unattraktiv...
Juffo: Ihre ruhige und gerechte Gestalt passt keineswegs zum Amt eines Paten, der ständig hinterhältige Gedanken mit sich trägt, vor niemandem Respekt hat und trotzdem das Volk auf seine Seite zieht, indem er den Volkshelden mimt. Würden sie das Amt des Paten revolutionieren, wenn Sie gewählt werden würden? Was ist der Pate überhaupt für Sie?
lavinia:
Ruhig und gerecht trifft nicht so richtig zu. Ich hasse allerdings Ungerechtigkeit. Daher war ich auch schon häufig ziemlich eingeschnappt, wenn Forenteilnehmer mich angegriffen haben. Mit denen komme ich aber mittlerweile wieder sehr gut zurecht. Ich würde das Amt dahingehend revolutionieren, dass ich für eine Gefälligkeit keine Gegenleistung erwarte, genau so, wie es jetzt auch schon läuft. Nach Kleinigkeiten am Anfang habe ich die gesamte Arbeit im Forum aufgesammelt und übernommen.
Mittlerweile bin ich so gut wie alleine und werde nur noch von Metal und still und heimlich von Guschdl unterstützt. Und ich freue mich einfach nur daran, wenn ich lese, dass die Arbeit den Leuten gefällt. Mehr muss nicht sein. Ware Größe ist, wenn man geben kann ohne dafür nehmen zu wollen.
Juffo: Erst seit Ihrer Zeit in Italien ab 2006 waren Sie im Forum aktiv, jedoch auch nur im italienischen Forum. Vorher managten sie lange in Slowenien und das als gebürtige Italienerin. Es scheint so, als ob Sie eine dunkle Vergangenheit haben. Äußern Sie sich dazu?
lavinia:
Über meine Vergangenheit gibt es keine Geheimnisse. Ich bin über einen Arbeitskollegen (Elvis) zu KSM gelangt und in Slowenien hat mich niemand angesprochen. Guschdl hat mich dann nach meinem Wechsel zu Montichiari nach Italien geholt. Der Rest interessiert mich nicht. Warum auch? Italien ist alles und der Rest ist nichts. Ich habe einen AC Montichiari in völlig desaströsem Zustand übernommen und zunächst Schulden abgebaut. Mittlerweile habe ich eine gute Mannschaft entwickelt, der leider der Erfolg fehlt. Vielleicht bin ich zu solidarisch mit der Liga, dass ich immer alles für das Land gebe und zu wenig selbst vom Kuchen abschneide.
Am Anfang war es nicht leicht im Forum. Es gab immer wieder Anfeindungen und Verdächtigungen, die mich nach wenigen Tagen wieder an den Ausstieg denken ließen. Ich konnte die Gegnerschaft überzeugen und mittlerweile verbindet mich mit den meisten von damals Freundschaft. Ich bin sicher nicht durch Sprücheklopfen zum Ländermod geworden, sondern, weil ich immer versucht habe, das Forum in Italien weiterzubringen. Es bedurfte nicht einmal einer Wahl nach Guschdls Rücktritt. Bis auf Pirate, Zocker und Itacca haben mit ausnahmslos alle den Titel Donna Lavinia zugebilligt und die Ehre erwiesen. Darauf bin ich stolz und damit stehe ich in ihrer Schuld. Ich liebe die meisten hier und zeitweilig liebten sie auch mich.
Juffo: Es könnte ja sein, dass sie mit dem nur scheinbar modgleichen Posten des LM zufrieden sind. Wenn dies so sein sollte und gar nicht Pate werden wollen, wen würden Sie dann nach aller Macht unterstützen? Und wer hätte es überhaupt nicht verdient?
lavinia:
Der Ländermod-Posten ist mit Arbeit verbunden, die zur Zeit niemand anderes in Italien verrichten möchte. Ich denke, dass jemand anderes für den Gegenpol geeigneter ist. Pagel hatte die Idee, also gönne ich ihm den Erfolg. Allerdings möchte ich überzeugt werden, dass wir hier Konstanz erleben werden, denn in den letzten zwei Jahren kamen viele und es gingen noch mehr. Wenn diese Gefahr bestünde, dann baue ich eher auf jemanden wie Mini oder Mib, die seit Jahren mit dabei sind...aber nur dann...sollte die Gefahr nicht bestehen, dann lebe Don Pagel!
Pagels Wahlkampf trägt erste Früchte. Sowohl die Bösen untersützen ihn, als auch (scheinbar) die Jungfrau Maria mit ihrer Nächstenliebe. Sonne, grüne Wiesen und Blumen überall!!