Gegen Pisa hatte man eigentlich nicht mit einer Niederlage gerechnet, auch wenn die Mannschaft nun neun Punkte in Folge geholt hat. Wie enttäuscht waren Sie? Gegen Vicenza hat es dann zu einem sicheren wenn auch glanzlosen Sieg gereicht. Können Sie mit den drei Punkten leben oder wären mehr Zähler eher Ihrem Ansprich gerecht geworden?
Nein, drei Punkte sind hier sicher zu wenig. Pisa hat hohen Einsatz gespielt, mit dem wir, eherlich gesagt, nicht gerechnet hatten. Gerade in der Vergangenheit haben wir gegen Pisa immer sehr erfolgreich gespielt und von daher ist die Niederlage doch eher enttäuschend. Gegen Vicenza gab es sicher die Marschroute zu gewinnen, egal ob souverän oder nicht. Dieses Ziel ist erreicht worden und mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Sechs Punkte waren sicher der Wunsch, vier wären in Ordnung gewesen...einer mehr hätte es also sein müssen.
Im Pokal konnten Sie Empoli knapp besiegen und treffen nun auf Mantova. Der ehemalige Tabellenführer gilt angesichts der übrigen, im Wettbewerb verbliebenen Teilnehmer eher noch als nicht ganz unmögliches Los. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Der Sieg gegen Empoli war eigentlich nicht einkalkuliert. Empoli erhöht gegen uns immer systematisch den Einsatz und nach dem Erfolg in der Serie A, der für uns immens wichtig war, dachten wir, dass Empoli noch einmal an der Taktik feilen würde. Anscheinend haben Sie dies auch getan und es ist am Ende ja auch sehr knapp geworden. Über die Prämien und die Pflichtspielminuten, die daraus resultieren, freuen wir uns riesig. Der Erfolg im Pokal ist aber definitiv den beiden anderen Wettbewerben untergeordnet.
Im EuroCup haben Sie noch einmal den Dreh bekommen. Kolnia wurde in einem furiosen Rückspiel zurück geholt in die Realität. Sind Sie mit dem EuroCup-Abschneiden bereits zufrieden? Wie weit könnte man jetzt noch kommen und welche Rolle spielt hierbei Wasquehal?
Ja, das Spiel gegen Kolnia war sensationell. Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, dass es so deutlich ausgehen würde. Wir hatten lange an der Taktik gebastelt und eine letzte Besprechung mit einem Kollegen hat die Feinjustierung vielleicht den entscheidenden Unterschied ergeben. Meine Mannschaft war großartig.
Wasquehal ist natürlich ein ganz anderes Kaliber. Die Mannschaft ist hervorragend und in allen Belangen besser als unsere. Wir sind hier sicher nicht der Favorit. Allerdings haben wir auch schon Spiele gegen Verona, Cagliari oder Salernitana ausgeglichen gestaltet, alles Mannschaften, die mindestens auf dem Niveau von Wasquehal spielen. Zudem kann ich bei den Franzosen sehen, dass das Augenmerk in der Vergangenheit nicht unbedingt im internationalen Wettbewerb lag. Vielleicht haben wir Glück und es ist wie in der Vergangenheit. Chancenlos sind wir nicht, aber Chancen rechnen wir uns aus. Ob es nach einem möglichen Weiterkommen noch besser geht, weiß ich nicht. Es kommen dann Mannschaften wir Verona, Salernitana und viele andere geschlagene aus dem Champions Cup. Allesamt besser als wir. Es gehört dann schon sehr viel Losglück und eine tolle Taktik dazu, die Gegner noch schlagen zu können. Die vierte Runde ist schon toll.
In der Liga haben Sie sich nun im Mittelfeld eingefunden, doch der Rückstand nach oben ist immens. Zudem ist der Vorsprung nach unten sehr gering und Sie spielen immer noch in beiden Pokalwettbewerben mit. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es doch noch zum Abstieg kommt?
Ein Mittelfeld gibt es eigentlich zur Zeit nicht. Ab Platz 9, vielleicht schon weiter oben, beginnt die Abstiegszone und wenn man sieht wer neben uns noch dort kämpft, Salernitana, Pisa, Venedig... alles hervorragende Mannschaften, dann wird das sicher eine harte Angelegenheit bis zuletzt. Sollte es im EuroCup bzw. Pokal noch weitergehen, dann wird es vielleicht für uns sehr hart. Am Ende könnte es dann knapp reichen oder nicht reichen. Sollte Wasquehal für uns die Endstation bedeuten, sehe ich eigentlich keinen Grund, warum wir den Klassenerhalt nicht schaffen sollten.
Nennen Sie und Ihre Zielsetzung für die Spiele gegen Salerno und Fano.
Salerno ist eine Supermannschaft und wird ab der kommenden Saison vielleicht alle Wettbewerbe dominieren. Sie haben das gleiche Problem wie wir, dass Sie international Prioritäten setzen und in der Liga immer wieder Punkte liegen lassen. Zudem kennen sie unsere Taktik. Miniwiener war immer fair und wird sicher auch nicht mit voller Kraft ins Geschehen gehen. Er weiß, dass seine Mannschaft stark genug ist, in der Rückrunde die erforderlichen Punkte für die Saisonziele einzufahren. Das Spiel ist daher offen, auch wenn Salerno der Favorit ist. Bei Fano sieht es anders aus. Fano kennt unsere Situation und hat jetzt nichts mehr zu verlieren. Hier wird man alles daran setzen gegen uns zu punkten. Es wird unheimlich schwer gegen Guschdls angeschlagene Truppe. Ein Unentschieden wäre hier für uns mehr als ein Erfolg.