Es scheint wohl von Studium zu Studium total unterschiedlich zu sein. Meine Freundin studiert Biochemie. Da kann man sich vorstellen, dass sie jeden Tag pauken muss (gilt als einer der schwierigsten Studiengänge Deutschlands, normalerweise kommt man auch nur mit 1,0 rein). Und trotzdem schafft sie es noch auf 400 Euro Basis für 6,50 Euro die Stunde zu arbeiten und ihrer alleinerziehenden Mutter im Haushalt zu helfen. Zeit für mich hat sie auch nicht (nicht viel, aber langt). Da frage ich mich ernsthaft, warum ihr von morgens bis abends an eurem Studium hängt, wenn es nicht einmal die Biochemiker tun (oh, ganz vergessen, sie muss täglich auch noch bis zu 4 Stunden Fahrt auf sich nehmen). Da habe ich echt das Gefühl, dass ihr euch euer Leben absichtlich etwas schwer macht, euch sozusagen selbst bestraft, weswegen auch immer.
Nun zu meinem Studium. Klar, es ist erst 1. Semester, aber auch da steht man im Bachelor schon richtig drin. Während des Semsters haben wir nahezu in jedem Fach Projektarbeiten, Hausaufgaben u.ä. Manche Reader sind mit 300 Seiten kleingedruckt gefüllt. Trotzdem habe ich nie das Gefühl, dass meine Freizeit irgendwo flöten geht, ich habe eher zuviel Freizeit. Dennoch komme ich problemlos mit, gelte sogar als einer der fleißigeren Studenten, andere tun überhaupt nichts (und ich darf dann am ende deren Sachen korrigieren, wenn ich mit denen in einer Gruppe bin). An sich verbringe ich jedes Wochenende höchstens nur mit ca. 3 Stunden für mein Studium. In der Woche natürlich um einiges mehr. Trotzdem kann ich an sich jeden Tag hier für ein Stunden im Forum sein oder andere Dinge machen. Jetzt ist sogar wieder massenweise Zeit, um Sport zu treiben.
Also, ich kann es irgendwo echt nicht nachvollziehen.
Es ist gewiss nicht einfach und gewiss nicht mehr mit der Schule zu vergleichen. Zudem muss man sich ständig selbst unter Druck setzen, damit man ja überall mitkommt. Aber das, was ihr so erzählt, hört sich eher nach japanischen Elite-Unis an.