Spielbericht 13.SpieltagI
raklis Thessaloniki (9.) – AEK Saloniki (7.) 3:1 (2:0)Zuschauer: 100.000
Eine gelungene Revanche ist im Lokalderby Iraklis Thessaloniki gegen den Stadtrivalen AEK Saloniki gelungen. Völlig verdient hat sich das Team von Neutrainer Bobo2 für die Niederlage im Pokalachtelfinale vor eine paar Tagen gerächt und das Spiel deutlich für sich entschieden. 100.000 Zuschauer wollten sich das Duell der beiden Mannschaften nicht entgehen lassen und es wären sicherlich auch mehr geworden, wenn das Stadion von Iraklis besser zu erreichen wäre. So blieben aber viele Anhänger zuhause oder in den zahlreichen Sportbars in der Altstadt und rumd um den Weissen Turm.
Wer gedacht hat, dass das Spiel ganz gemütlich beginnen würde und beide Mannschaften sich erst einmal abtasten würden und abwartend die Partie starten würden, sah sich schwer getäuscht. Nicht nur die Zuschauer waren überrascht, auch die Mannschaft von Trainer Pivo de Pula wurde förmlich am Anfang überrollt. Nicht einmal 3 Minuten Spielzeit zeigte die Stadionuhr und Iraklis Thessaloniki war schon mit 1:0 in Führung gegangen. Die Hintermannschaft vom AEK schien noch gar nicht auf dem Platz zu sein und so war der Führungstreffer fast ein Geschenk an den Gastgeber. Einzig der Gästekeeper
Marek Bertschi warf sich entschlossen aber erfolglos den heranstürmenden Angreifern entgegen. Sichtlich geschockt durch den schnellen Rückstand ging es beim AEK Saloniki nicht voran und das Spiel war deutlich in der Hand der gastgebenden Mannschaft aus Saloniki. Zwar kamen die Jungs von Pivo de Pula gelegentlich vor das Tor der Heimmannschaft, die wenigen Chancen die man hatte wurden aber trotzdem kläglich vergeben. Obwohl man sehr offensiv aufgestellt in die Partie gegangen ist, konnte die Überlegenheit nicht in zählbare Erfolge umgemünzt werden. Im Gegenteil sogar, Iraklis nutzte die Defensivschwäche von AEK konsequent aus und ging in der 43.Spielminute sogar mit 2:0 in Führung. Wieder einmal wurde der Ball leichtfertig im Mittelfeld verloren und die Hintermannschaft vom AEK Saloniki durch zwei schnell und direkt gespielte Pässe überspielt.
Marek Bertschi blieb erneut erfolglos und konnte den Ball erst dann berühren als er ihn aus dem Tor zum Anstoss holte. Kurz darauf wurden dann auch beide Mannschaften von dem Unparteiischen in die Pause geschickt. Die Spieler von AEK gingen mit gesenkten Köpfen in die Katakomben, die Spieler von Iraklis hingegen heizten das Publikum noch weiter an und liessen keinen Zweifel daran, dass sie heute noch nicht am Ende sind und man ruhig noch mehr von ihnen erwarten darf.
Anstatt die Mannschaft umzustellen und neue frische Spieler zu bringen, hielt der Trainer von AEK an der bisherigen Aufstellung fest und wollte so das Spiel doch noch zu seinen Gunsten drehen. Zunächst sah es auch wirklich danach aus, als ob diese Taktik aufgehen würde. Der AEK kam deutlich motivierter und vor allem konzentrierter aus der Halbzeit zurück auf den Platz. Nach 8 Minuten in der zweiten Hälfte konnte dann auch endlich wieder einmal ein Stürmer des AEK treffen. Nach einem wunderbaren Zuspiel des Mittelfeldmotors
Alvi Timonen, machte
Theodoros Gikas alles richtig und liess zwei Abwehrspieler und den Torwart der Gastgeber stehen und schob den Ball zum Anschlusstreffer über die Torlinie. Der Anschlusstreffer zum 1:2 war zu diesem Zeitpunkt auch verdient und liess auf eine muntere zweite Halbzeit hoffen. Genauso war es dann auch. AEK Saloniki liess nicht locker und drängte zum Ausgleich. Die offensive Ausrichtung schien sich im laufe der Zeit bezahlt zu machen und der zweiter Treffer nur eine Frage der Zeit. In der 60.Spielminute kam dann der junge türkische Stürmer
Orhan Büyük, der bisher leider immer noch weit hinter seinen Möglichkeiten hier beim AEK geblieben ist für den wieder einmal stark spielenden
Thomas Rasmussen. Frischen Wind in den Angriff brachte diese Einwechslung zwar nicht, der AEK war aber dem nächsten Treffer deutlich näher als Iraklis. Die Zeit aber spielte heute gegen den Gast. Trotz einer Vielzahl an guten Chancen konnte kein Treffer erzielt werden. Die Rufe nach einem neuen Stürmer werden beim AEK von den Rängen immer lauter und bald sollte auch hier vom Präsidium gehandelt werden. Für die letzten 10 Spielminuten kam dann auch noch
Wilhelm Sackl für
Alexander Golovskoy . Dadurch, dass Pivo de Pula alles in den letzten Spielminuten nach vorne geschmissen hat, lieferte man so natürlich Platz für Konter. Vier Minuten vor Spielende kam es dann erneut wieder zu einem solchen Konter. Ein weiter Pass aus der eigenen Abwehr konnte ein gegnerischer Stürmer, der zwischenzeitlich als einzigste Spitze fungierte, zum entscheidenden 3:1 nutzen. Das Spiel war nun entschieden und die Mannschaft von AEK Saloniki hat aufgegeben hier noch erfolgreich zu sein. Pivo de Pula brachte für die letzten zwei Minuten noch
Varnavas Drakos als kleines Dankeschön für seinen eifrigen Trainingseinsatz, für ihn ging
Robert Connor vom Platz.
Abschliessend kann man sagen, dass der AEK Saloniki verdient das Spiel beim Stadtrivalen verloren hat. Trotz extrem offensiver Einstellung durch den Trainer konnte der AEK keinen zahlbaren Erfolg daraus ziehen. Die Schwächen in der Offensive sind offensichtlich und müssen baldmöglichst im Verein diskutiert werden.
„Natürlich bin ich mit der heutigen Leistung meiner Mannschaft nicht zufrieden. Obwohl wir sehr offensiv in diese Partie gegangen sind, hatten wir leider keinen Erfolg und wurden klassisch ausgespielt und ausgekontert. Immer deutlicher wird leider aber auch die Abschlussschwäche unserer Stürmer. Nur ein Drittel unsere Treffer gehen auf das Konto unserer Offensivabteilung. Das ist ehrlich gesagt ein miserabler Wert und wir müssen hier dringend etwas dran ändern. Ich bin eigentlich kein Freund davon, den jetzigen Stürmern mit einer Neuverpflichtung zu drohen, wenn sich hier aber nicht bald was ändert muss man sich auch über diese Alternative Gedanken machen.“ so Trainer Pivo de Pula in einen ausführlichen Interview. Zudem gab uns der Trainer aber auch zu verstehen, dass er die Niederlage in diesem Ligaspiel nicht zu eng sehen würde. Es sind noch sehr viele Punkte zu vergeben und ausserdem wurde das wichtigere Spiel gegen Iraklis Saloniki im Pokal ja schliesslich gewonnen.
Wir dürfen also gespannt sein, was in den nächsten Wochen beim AEK passieren wird. Kommt ein neuer Stürmer, treffen die alten Stürmer wieder und wie geht es in der Liga weiter? Viele Fragen auf die es keine pauschalen Antworten gibt und die nur die Zeit beantworten kann. Hier werden Sie sie lesen!
„
YELLOW MAGAZINE“
Die Redaktion