Spielbericht Achtelfinale Landespokal AEK Saloniki (Liga 1 / 9.) - Iraklis Thessaloniki (Liga 1 / 10.) 2:0 (1:0)Zuschauer: 72.841 (ausverkauft)
Vor ausverkauftem Haus fand wieder einmal eines der brisantesten Stadtduelle Griechenlands statt, diesmal im griechischen Landespokal im wunderschönen Gerakini Stadion. Die beiden Clubs aus Saloniki, AEK und Iraklis, trafen hier zum ersten Mal in dieser Saison aufeinander. AEK Saloniki, noch leicht angeschlagen von der Heimpleite in der Liga gegen Trainer Dude und seinem Team von Aris Larnaka, musste unbedingt gewinnen um sich wieder versöhnlich mit den Fans zu zeigen. Der Einzug in das Viertelfinale lautete also die eindeutige Vorgabe von Trainer Pivo de Pula für dieses Spiel.
Das Spiel wurde auch pünktlich um 20:00 Uhr angepfiffen, auch wenn noch nicht alle zahlenden Zuschauer im Stadion platz genommen hatten. Auf den Zubringerstrassen kam es durch den enormen Menschenauflauf zu Verzögerungen. Sicherlich hätte man das Stadion auch mit 150.000 Zuschauern füllen können, aber der Platz reicht leider im Moment noch nicht aus. Wie wir aber zu berichten wissen, wird das Gerakini Stadion zur Zeit konsequent und stetig weiter ausgebaut und sollte noch in diesem Jahr über 80.000 Zuschauern und Fans Platz bieten.
Die ersten paar Minuten verliefen wie zu erwarten war relativ unspannend, beide Teams mussten sich erst einmal sortieren und tasteten sich ab. Eine klare Feldüberlegenheit konnte zu diesem Zeitpunkt noch keine Mannschaft für sich beanspruchen, wobei schon hier vielleicht eine kleine Tendenz zum AEK Saloniki zeigte. Ab der 20.Spielminute allerdings nahm das Team von Trainer Pivo de Pula das Zepter in die Hand und bestätigte seine Rolle als Heimmannschaft und Favorit in dieser Begegnung. Das Spiel fand fast ausschliesslich in der Hälfte von Iraklis Thessaloniki statt und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein bis das erste Tor in dieser Partie fallen würde. In der 26.Spielminute war es dann auch endlich soweit.
Wilhelm Sackl, der heute wieder einmal von Beginn an spielen durfte, leitete durch seinen Ballgewinn im Mittelfeld einen wunderschönen Angriff ein. Ein Doppelpass mit
Alexander Golovskoy , der ihn mit einem langen Pass auf die linke Seite schickte, flankte der Österreicher dann punktgenau auf den Kopf von
Christos Nikolopoulos, der unhaltbar für den Gästekeeper den 1:0 Führungstreffer markierte. Bis zur Halbzeit blieb es dann aber leider auch bei diesem Zwischenstand, auch wenn AEK Saloniki noch weitere gute Chancen hatte. Iraklis konnte nicht viel dagegensetzten und schien zufrieden, dass es nicht noch weiter in den Rückstand geriet. Nach einer kurzen Nachspielzeit entliess der Unparteiische beide Mannschaften dann auch in die verdiente Pause.
Unverändert kamen beide Teams dann auch aus der Pause zurück und setzten das Spiel dort fort, wo es in der ersten Halbzeit endete, nämlich in der Hälfte von Iraklis Thessaloniki. In der an sich fairen Partie, die vom Schiedsrichter vorbildlich geführt wurde, gab es dann zwar noch eine gelbe Karte für den Torwart des AEK Saloniki,
Marek Bertschi, änderte aber nichts an der spielerischen Überlegenheit vom AEK. In der 55.Spielminute wurde das Team von Trainer Pivo de Pula dann auch endlich mit dem 2:0 belohnt. Aus ungefähr 25 Metern konnte der schussgewaltige
Alexander Golovskoy einen direkten Freistoss auf das Gästetor abfeuern. Der Gästetorwart sah diesen Ball anscheinend viel zu spät und konnte den scharf geschossenen Ball nur abklatschen, leider direkt vor die Füsse des heraneilenden
Bjarni Finnbogursson, der nur noch seinen Fuss hinhalten musste und so das verdiente 2 :0 erzielte.
In der 60. Minute wurde dann der heute sehr gut spielende
Christos Nikolopoulos ausgewechselt. Für ihn kam wie auch schon oft in den Spielen zuvor, der junge
Thomas Rasmussen von dem man sich beim AEK Saloniki in der Zukunft noch viel verspricht, zu seinem 10. Pflichtspieleinsatz in dieser Saison. Diese Auswechslung sollte auch die einzigste in diesem Spiel bleiben und markierte leider auch zugleich den letzten Höhepunkt dieser Begegnung. Die letzte halbe Stunde wurde von Iraklis Saloniki dazu genutzt, die Niederlage nicht zu deutlich ausfallen zu lassen und der AEK Saloniki sparte seine Kräfte und verwaltete die Führung gekonnt. Trotzdem feierten die Fans des AEK Saloniki voller Freude den vierten Einzug in ein Viertelfinale in der Vereinsgeschichte. Auch die Anhänger von Iraklis Thessaloniki zeigten sich als gute Verlierer und so blieb es auch nach dem Schlusspfiff rund um das Stadion und in der Innenstadt ruhig.
Dort verfolgten dann alle Anhänger gespannt die Auslosung der Viertelfinalbegegnungen und hielten die Luft an, als die Losfee ausgerechnet den AEK Saloniki zu einem Auswärtsspiel bei Aris Larnaka zuloste. Der Jubel bei den Fans hielt sich in Grenzen, wich aber schnell der Vorfreude auf diese Partie. In einem kurzen Telefonat nach der Auslosung konnten wir folgendes Statement von Trainer Pivo de Pula bekommen:
„Schade, dass wir bereits jetzt auf Dude uns sein Team treffen müssen. Ich hätte diese Begegnung gerne als Finale gesehen, kann aber nun leider auch nichts mehr daran ändern. Vielleicht ist unsere jüngste Heimniederlage gegen Aris Larnaka dann ein gutes Omen und meine Jungs können schnell wieder zeigen, dass dieser Punktverlust einmalig gewesen ist. Wir fahren also mit freudiger Erwartung nach Larnaka und bin mir sicher, dass wir dort eine gute Leistung abliefern werden. Zudem denke ich, dass wir in dieser Partie den zukünftigen Pokalsieger sehen werden. Wer sich hier durchsetzten wird, wird hat unbedingt das Zeug dazu den Pott zu holen. Aber die Tänzerinnen bleiben diesmal definitiv zuhause!“
Wir sind also schon jetzt sehr gespannt auf dieses Viertelfinale und werden sie wie gewohnt auf dem Laufenden halten. Unser nächster Blick geht allerdings wieder auf das nächste Ligaspiel. Dann kann Iraklis Thessaloniki gleich eine Wiedergutmachung fordern, denn es geht gleich wieder gegen den AEK. Diesmal allerdings im eigenen Stadion. Ausserdem konnte Irkaklis in den letzten Tagen einen neuen Trainer verpflichten. Mit Bobo konnte ein Mann verpflichtet werden, der schon in Dänemark für Furore gesorgt hat, leider nicht immer im positiven Sinn. Wie er sich bei Iraklis Thessaloniki schlagen wird, wird gleich das erste Pflichtspiel für ihn zeigen. Wir vom
YELLOW MAGAZINE begrüssen ihn jedenfalls ganz herzlich in unserer schönen Stadt, auch wenn der AEK Saloniki weiterhin die unangefochtene Nummer 1 in der Stadt bleiben wird und ihm sicherlich alles entgegen setzten wird um ihn seinen Einstand so schwer wie möglich zu machen.
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YELLOW MAGAZINE"
Die Redaktion