Saisonrückblick auf die 13.SaisonEine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle sahen sich dieses Jahr die Fans von AEK Saloniki ausgesetzte. Die Saison begann viel versprechend mit 3 hervorragenden Transfers. Es gelang der Vorstandschaft gemeinsam mit Trainer Pivo de Pula die Spieler
Alvi Timonen (kam von
TPS Vikä aus 1.Liga Finnland),
Callum Henderson (kam vom schottischen Erstligisten
Elgin Town FC) und
Dylan Schops (vom diesjährigen Meister der belgischen Liga 2B
SC Grimbergen).
Dylan Schops war zudem der zweitteuerste Neueinkauf der Vereinsgeschichte. Dadurch, dass fast 30.000.000 KSM$ in die Mannschaft investiert wurden, war allen klar, dass man sich diese Spielzeit nicht mit Mittelmass zufrieden geben wollte.
Die Vorbereitung auf die neues Saison wurde schon fast traditionell mit einem Trainingslager in Deutschland begonnen. Auf Einladung ihres Ausrüsters kam die Mannschaft wieder einmal ins schöne fränkische Herzogenaurach, dem Firmensitz des grossen Sportartikelherstellers. Im Hotel HerzogPark (wo bereits im Sommer die Argentinische Nationalmannschaft während der WM gastierte) schlug man die Zelte auf und brachte die Mannschaft in Form für die bevorstehende Runde.
Mit grosser Hoffnung startete AEK Saloniki dann in die Saison, doch gleich mit einer Auswärtsniederlage begannen die Spieler von Pivo de Pula. In den ersten 6 Spiel gab es 5 Niederlagen und jeder in der Stadt musste sich schon langsam mit dem Gedanken an den Abstiegskampf plagen. Mit dem 17. Tabellenplatz am 2. Spieltag war der Tiefpunkt erreicht und auch in den darauf folgenden Partien gab es nicht viel Hoffnung auf Besserung. Die Abwehr war zu schwach, die geholten Neuzugänge brachten nicht die erhoffte Leistung die Stimmung im Team war ebenfalls nicht besonders.
Der Grund für diese Misere wurde schnell ausgemacht. Durch eine Transferpolitik, die im nachhinein betrachten, äußerst unüberlegt gewesen ist, ging der Vereinsführung fast der Blick auf das Wesentliche verloren. Insgesamt kamen in dieser Saison 21 Spieler, wobei der Grossteil davon aus Südamerikanischen Ländern stammte. Verkauft wurden dagegen 16 Spieler und insgesamt 25 Spieler beendeten Ihre Karriere beim AEK. Die meisten davon allerdings mangels Perspektive.
“Kurzzeitig hatte unser Vorstand wohl die Absicht, so viele Südamerikaner ins Team zu holen wie nur möglich. Ob es daran gelegen hat, dass er eine brasilianische Frau hat, weiss ich nicht. Ich bin nur froh, dass diese Zeiten nun vorbei sind und wir nur Spieler holen, die wir auch wirklich gebrauchen können.” so Trainer Pivo de Pula rückblickend auf die Zeit als sich Spielerberater und Spieler dir Türklinke auf der Geschäftsstelle in die Hand gegeben hatten. “Ich konnte mir manchmal gar nicht die ganzen Namen so schnelle merken.” erzählte er schmunzelnd.
Der Kader wuchs bis auf 30 Spieler in der Profiabteilung. Erst durch das überraschende Aus im nationalen Pokal und einem klärenden Gespräch zwischen Trainer, Mannschaftsrat und Präsidium wurde ein neuer und wie sich später herausstellen sollte, ein richtiger Weg eingeschlagen. Man trennte sich von allen Spielern, die keine Perspektive im Team hatten und holte zugleich neue Talente. Zeitgleich wurde die Amateurabteilung neu strukturiert und umgebaut. Auch hier sind nun nur noch junge Spieler aktiv, denen man den Sprung in den Profikader zutrauen würde. Der Kader der 1.Mannschaft umfasst heute zum Saisonende 21 Spieler, wobei man auch hier sicherlich bald von einigen Abschied nehmen muss.
Sinnvolle Verstärkungen wie
Max Henning (
Prekarpate Chermihiv/Liga 1 Ukraine),
Wilhelm Sackl (
VfB Admira Leoben / Liga 2A Österreich),
Orhan Büyük und
Christos Nikolopoulos (beide von
SK Diyarbakir / Liga 2A Türkei) wurden geholt. Nicht zu Vergessen, dass Tauschgeschäft mit
Mailand RC (Liga 2A Italien). Für den enttäuschenden
Ezequiel Delgado kam
Thomas Rasmussen nach Saloniki. Die Weichen für eine erfolgreicheren Fussball wurden also gestellt.
Ab dem 7.Spieltag kehrte dann auch endlich wieder der Erfolg nach Saloniki zurück. Sämtliche Mannschaftsteile zeigten eine deutliche Steigerung ihrer Leistungen und Trainer Pivo de Pula hat anscheinend die richtigen Worte und Methoden gefunden um seine Mannschaft einzustellen und zu motivieren. 4 Siege in Folge läuteten einen kleine Zwischenspurt ein und Saloniki konnte sich in der Tabelle im Mittelfeld etablieren. Da man auch vom 12. - 16. Spieltag ohne Niederlage blieb, konnte man sich sogar schnell vom Tabellenende absetzten, hatte aber trotzdem noch keine Chancen gesehen, weiter noch oben zu kommen.
Erst eine phänomenale Siegesserie zwischen dem 21. und 28. Spieltag liess für einige Zeit die Mannschaft und auch die Anhänger vom internationalem Geschäft in der kommenden 14. Saison träumen. Durch insgesamt 8 Siege in Folge (neuer Vereinsrekord unter Trainer Pivo de Pula) standen die Tore auf einmal offen. Die zwei Unendschieden und eine Niederlage gegen den späteren Meister beendeten aber diesen Traum, der leider nur von kurzer Dauer war. Ausschlaggeben sicherlich war aber auch, dass alle Konkurrenten um die ersten 6 Tabellenplätze sich keinerlei Fehler gönnten und immer im Gleichschritt mit dem AEK Saloniki von Spieltag zu Spieltag schritten.
“Ich wusste kurzzeitig nicht, ob wir weiterhin alles geben sollten zum Saisonende und uns komplett auspowern sollten. Letztendlich kann ich aber sagen, dass wir alles versucht haben und uns gut verkauft haben. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Fans mit unseren Leistungen zufrieden waren und meine Mannschaft einen schönen und attraktiven Offensivfussball gezeigt haben.” so der Trainer.
Die Fans jedenfalls feierten Ihre Mannschaft nach Rückkunft am Flughafen von Saloniki trotzdem, nachdem sie doch im letzten Ligaspiel eine ordentliche Klatsche bekommen haben. Mit Autokorsos und bengalischem Feuer entlang den Strassen, geleiteten sie ihre Mannschaft in die Stadt. Dort wurde dann noch langen gefeiert und gesungen. Fans und Spieler gemeinsam hatten eine lange Nacht und es war schön anzuschauen, dass der AEK Saloniki weiterhin eine Mannschaft der Fans bleibt und über keinerlei Berührungsängsten verfügt.
Wir dürfen also alle gespannt sein, was uns nächste Saison erwarten wird. Rückblickend auf diese, 13. Spielzeit kann man aber auf jeden Fall sagen, dass wir eine spannende Saison erlebt haben, die sowohl Höhen als auch Tiefen hatte. Falsche Einkaufspolitik hätte fast den Abstieg bedeutet und durch die Besinnung auf das Wesentliche auch wieder den Erfolg zurück gebracht. Der Auftritt in Europa wäre der krönende Abschluss der Saison gewesen, wenn man aber ehrlich ist, ist das nicht erreichen des Europacups aber gerechtfertigt und wäre wohl auch 1-2 Spielzeiten zu früh gekommen.
Den Blick nach vorne gerichtet und die Hoffnung auf sinnvolle Verstärkungen für die kommende Saison lässt uns also alle mit Spannung den ersten Spieltag erwarten. Sobald hier die Vorbereitungen abgeschlossen sind, werden wir uns auch wieder mit einer ausführlichen Vorausschau auf die 14. Saison melden. Zwischenzeitlich getätigte Tranfers und sonstige Meldungen werden natürlich wie gewohnt umgehend publiziert.
“
YELLOW MAGAZINE”
Die Redaktion