L'Équipe génial - Le Journal de la France Interview des Monats Februar
mit Manager Morten vom AS Forbach Ein kleines unscheinbares Studio irgendwo in Müllhausen. De Sender war zuletzt in finanziellen Schwierigkeiten und muss Kosten reduzieren und hat deshalb das Studio in diese Stadt verlegt. Ein zwei Fledermäuse fliegen vorbei.Interviewer: Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüsse heute Sportmanager Morten hier in unserem Studio.
artiges Klatschen von den Zuschauerrängen begleitet vom Knarzen der uralten HolzbänkeInterviewer: Erzählen Sie uns doch kurz etwas von sich.
Morten:
Bonjour Monsieur Rapidler.
Es ist mir natürlich eine Ehre, hier im französischen Sportstudio auftreten zu dürfen.
Ein paar Dinge zu meiner Person: Ich bin 36 Jahre alt und wohne (schon immer) im schönen Berlin.
Beruflich habe ich schon so einiges gemacht, unter anderem BWL studiert wie ja manch anderer KSM-Spieler. Mit Wirtschaft habe ich aber inzwischen nur noch in ganz anderem Sinne zu tun, nämlich in der Gastronomiebranche.
Privat bin ich glücklich unverheiratet und habe eine hinreissende 4-jährige Tochter.Interviewer: Sie haben bei ihrem Ex-Klub Salamania Nicosia viermal den Meistertitel und dreimal den Pokal geholt. Wieso sind Sie auf einmal dort weg? Gerüchte kursieren dass es wegen den vielen Freibeutern geschah, die das Meer um Zypern unsicher machen?
Morten:
Das sind natürlich unsinnige Gerüchte, vor allem wenn sie auf Aris-Manager Il Pirata anspielen. Mit ihm kam jede Menge Leben und internationales Flair ins eher beschauliche Zypern. Und nicht zu vergessen natürlich der heiss begehrte Champions Cup.
Mein Abschied aus Nicosia war ehrlichgesagt absolut nicht geplant. Mit dem Double und dem Vorstoss ins CC-Viertelfinale hatten wir gerade die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte gespielt, und auch das Team für diese Saison stand bereits. Als das Vertragsangebot aus Forbach kam, passte aber einfach alles und die Entscheidung fiel sozusagen über Nacht.
Was mir sehr am Herzen lag war, meinen Vertrag in Nicosia nach 6 1/2 Saisons nicht während einer laufenden Runde zu kündigen. Ich musste allerdings schon schmunzeln, als der erste Spieltag vom KSM-Weltverband spontan "verschoben" wurde, und ich damit sogar am 1. Spieltag in Forbach auf der Trainerbank sitzen durfte.Interviewer: Und nun sind sie hier in Forbach. Haben Sie sich gut eingelebt, vor allem die Sprache müsste Ihnen da doch Schwierigkeiten machen?
Morten:
Ja, nun bin ich in Forbach, und ich habe es nicht bereut. Der Verein hat mir auf Anhieb gefallen, ein mir sehr sympatischer Klub in einer der Top-KSM-Ligen, der aber bei weitem kein Spitzenclub ist und wo endlich mal wieder viel Arbeit wartet.
Die Sprache stellt übrigens kein Problem dar. Wie hätten dieses Interview auch gern auf Französisch führen können - mit Dolmetscher.^^Interviewer: Das ist nicht nötig, wir sind hier alle sprachbegabt. Macht es Ihnen Spass hier in Frankreich zu sein? Vor allem die fröhliche Umgebung und der ironisch-sarkatische Stil ist ja ganz anders als anderswo.
Morten:
Ironisch-sarkastisch trifft es schon ganz gut, aber trotzdem wurde ich hier sehr freundlich empfangen und es macht mir Spass.
Frankreich war für mich eigentlich immer die einzige Alternative zu Zypern, falls wirklich mal ein Wechsel in Betracht käme. Ein Land ohne grosse Skandale, und mit meiner Meinung nach einer Menge wirklich(!) guten Managern. Mit einigen hatte ich ja vor allem geschäftlich bereits in Nicosia zu tun.Interviewer: Ein Unentschieden gegen Le Havre, zwei hohe Siege gegen Mulhouse und Marseille. Ihre bisherige Bilanz ist so beeindruckend, das kein forbacher Hahn mehr nach ihrem Vorgänger kräht. Was ist Geheimnis ihres Erfolges?
Morten:
Nun, natürlich ist meine Spielweise hier noch nicht unbedingt bekannt, und vielleicht hat man uns in diesen Spielen auch etwas unterschätzt, aber wir hatten vor allem das nötige Glück auf unserer Seite. Dass es auch andersrum gehen kann mussten wir ja schmerzvoll bereits in der EC-Quali sowie am 4. Spieltag gegen Olympique Agathois erfahren. Ganz wichtig war natürlich auch die grandiose Unterstützung der Fans.Jubel von den Rängen, einige weibliche aber auch männliche Fans schreien: Morten ich will ein Kind von dir!
Morten guckt etwas verdutzt, aber winkt dann trotzdem einigen weiblichen Fans zurück und steckt dann einer besonders scharfen Blondine einen kleinen Zettel mit Ort und Uhrzeit zu*Interviewer: Mit
Pierre Dubourdeau und
Sebastián Bréchet haben Sie gleich bei ihrer Ankunft zwei Supertalente aus dem Hut gezaubert. Wo hatten Sie diese Stars von morgen denn gefunden? Manche meinen die beiden wären einer Klonfabrik entsprungen?
Morten:
Ich muss gestehen, dass sie mir vorher auch kein Begriff waren und ich die beiden eher zufällig im Flugzeug nach Forbach kennengelernt habe.
Sie erzählten mir von ihren erfolglosen Probetrainings in Mulhouse, Marseille und Lyon, dann etwas Jonglieren in der Board-Küche - und schon standen die Verträge.
Beide hatten aber bereits nach wenigen Auftritten so lukrative Angebote vorliegen, dass wir sie nach Cannes bzw. Marseille ziehen lassen mussten.Interviewer: Und sonst haben Sie sich mit vielen Jugendspieler versorgt. Können Sie da wirklich soviel Spielminuten für diese abdrücken? Die Ligue 1 ist ja kein Honigschlecken, da kanns leicht bergab gehen.
Morten:
Das ist absolut richtig, aber ein Verein wie Forbach ist einfach auf eine gute Nachwuchsarbeit absolut angewiesen.
Heutzutage sind junge Spieler ja begehrter denn je, und wirklich talentierte Spieler sind nur mit Geld allein nicht mehr zu bekommen. Da mir Anfangs nicht wirklich klar war, was - auch finanziell - möglich ist, werden wir natürlich einigen Spielern wie Kieran Gavigan oder Jakub Iwinski nach ihrer Wechselsperre keine Steine in den Weg legen sich einen neuen Klub zu suchen. Die Talente aber, die sich in Forbach durchsetzen wollen, werden hart trainieren und sich vorerst meist in Freundschaftsspielen empfehlen können, zumindest bis der Klassenerhalt gesichert ist.
Der Ein- oder Andere, wie z.B. Gil Somoza und Jakob Tokarev, ist auch bereits ganz nah dran an der Stammelf und bekommt auch ausreichend Erstliga-Erfahrung.Interviewer: Das Umfeld in Forbach muss sehr ungewöhnlich für Sie sein. Während Sie in Nicosia regelmässig Rekordeinnahmen einfahren, ist der Geldfluss hier doch sehr eingeschränkt. Verraten Sie uns ihre Pläne wie Sie die Finanzen wieder auf Vordermann bringen wollen?
Morten:
An dieser Stelle möchte ich erstmal meinem Vorgänger EyzyRoe meinen allergrößten Respekt aussprechen. Er hat nicht nur eine sportlich intakte und fitte Mannschaft hinterlassen, auch Stadion und Umfeld können sich durchaus sehen lassen. Die Fernverbindungen nach Forbach sind natürlich noch nicht optimal, aber ansonsten fehlt es uns hier an kaum etwas. Im vereinseigenen Kino zum Beispiel ist gerade der neue Asterix-Film angelaufen, sehr zu empfehlen!
Mit Nicosia ist die finanzielle Situation hier natürlich dennoch nicht zu vergleichen, ebensowenig wie mit den französchen Bonzenklubs wie Mulhouse, Bordeaux oder Wasquehal, um nur einige zu nennen. Im Prinzip stand uns zu Saisonbeginn lediglich der Werbeetat als Bargeld zur Verfügung, durch einige Spielerverkäufe haben wir inzwischen etwas finanziellen Spielraum geschaffen um das Team umzugestalten und auch noch etwas zu verstärken - allerdings nur wenn das Paket stimmt. Auch wurden bereits etwa 3500 überdachte Plätze gebaut. Bei Regen schauen unsere Fans ja momentan etwas nass aus der Wäsche.Interviewer: Was sind ihre sportlichen Ziele für diese und die nächsten Saisons?
Morten:
Ein Blick auf die Teamstärketabelle Frankreichs genügt - die ersten 10 Plätze sind momentan absolut ausser Reichweite.
Ziel kann hier vorläufig einzig und allein der Klassenerhalt sein, umso eher die magischen 40 Punkte erreicht sind, desto beruhigender natürlich für Management & Fans. In den nächsten Jahren wollen wir uns selbstverständlich verbessern und vorrangig guten Fussball bieten, der Rest kommt dann schon von allein.Interviewer: Heuer sind Sie sogar im EC vertreten. Wie weit erwarten Sie mit ihrer Mannschaft zu kommen?
Morten: Lieber Monsieur Rapidler, eine etwas bessere Vorbereitung hätte ich Ihnen ja schon zugetraut: Forbach ist leider bereits in der 1. Quali-Runde gegen einen ungarischen Klub ausgeschieden.
Erfreuliches gibt es allerdings vom Pokalwettbewerb zu berichten. Auch in der zweiten Runde erwartet uns mit Olympique Saint-Ivy Ponti ein äusserst leichtes Los, so dass unser Saisonziel 3. Runde bereits gesichert scheint.Interviewer: Ups, tut mir leid. Ein peinlicher Fehler, leider wurden im Studio leider viele Kostenfaktoren gestrichen unter anderem auch unser TV-Abo. Deshalb erfahren wir alle Neuigkeiten erst nachdem wir die alten Zeitungen aus der Müllhausener Recyclingfabrik erhalten haben. Da unsere Sendezeit jedoch leider zu Ende ist, bedanke ich mich jedenfalls für das interessante Gespräch und wünsche allen Zuschauern noch einen spannenden Spieltag.
Morten geht ab, mit der Blondine an Seite. Kamera zoomt auf eine bestimmte Stelle des Kleides wo man deutlich eine längliche Ausbeulung erkennt.*Licht aus*