so hart es auch ist .. aber da darf man keine/kaum persönliche Bindungen aufbauen (zu Patienten).
anders würden Ärzte/Chirurgen/Rettungskräfte usw. ihren Job ja auch nicht schaffen ...
Naja, dass ist schon was anderes. Gerade bei Transplantpatienten. Diese warten bei uns im Haus teilweise 3/4 Jahr. Bekommen nix anderes mit als die Ärzte, Schwestern und Therapeuten.
Bekommen regelmäßig die Info, dass es doch ein passendes Organ gibt und das sie sich bereit machen sollen. Um dann kurz vor der OP doch zu erfahren: Wir nix, dass Organ ist zu schlecht für dich, wir haben es jmd anderen gegeben!
DA sind gerade wir als Therapeuten gefragt, die einen sehr sehr engen Kontakt zu den Patienten haben. Vor und im Besonderen nach der Transplant. Das sind keine Ärzte, kaum Schwestern, sondern wir Therapeuten. Die Ärzte machen ihre Visite, da mal nen neuen ZVK, da mal die Medis verändern. Fertig! Keine 5 Minuten am Tag! Dann gehen sie in den OP! Die Schwestern haben am Tag ihre Medies zu fahren etc. Da gibt es kaum Leute die auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen!
Dann kommen wir Therapeuten. Eben nicht nur Physio, sondern in einem hohem Maße auch Psychotherapeuten. Da haben sie fast tgl. 30 Minuten, wo sie auch mal ihre Ängste, Bedürfnisse und Wünsche los lassen. Da kann man bei dem einen mehr und bei den anderen weniger persönliche Bindung aufbauen.
Bisher machte mir das auch kaum bis keine Sorgen. Auch wenn ich manchmal schon "mitfiebere", wenn ich wärend des Dienstes mitbekomme, es ist ein Organangebot da ob es passt.
Doch genau dann gehen eigentlich erst die Ängste los. Nicht für mich, sondern für den Menschen, hinter der für viele nur eine Nummer steht!
Auf der Station ist es eben leider nicht so, dass die Patienten nach 10 Tagen wieder gehen. Sondern sie bleiben meist, manchmal auch für immer.
Ich persönlich bin da schon ein gefestigter Charakter. Kann oft genug auch abschalten und auch wieder nach vorne schauen. Doch ist man eben manchmal mehr als ein Therapeut. Und manchmal gehen einem die Schicksale doch Näher, als man will und kann. Das geht aber jedem denke ich so, der so intensiv an der Kante zwischen Leben und Tod arbeitet.
Darüberhinaus passt es auch, dass meine Frau in einem medizinischen Job arbeitet im selben Haus. So kann man auch hier und da seinen Seelenheil wieder finden! Ebenso sind die vielen posiven Eindrücke nach einer geglückten Transplant doch sehr sehr "befriedigend".