Worst-Case im Pokal: Erneutes Ausscheiden in Runde 1 dämpft die Stimmung | Schwankende Leistungen erhöhen den Druck auf Trainerstab | Ultimatum zur neuen Saison?Nachdem in Saison 50 zum Ende hin noch ein positives Fazit gezogen werden konnte, ist die Stimmung in Leigh mittlerweile äußerst verhalten. Schuld daran hat nicht nur das für diese Jahreszeit sehr durchwachsene Wetter, welches im Nordwesten Englands einen ständigen Mix aus Wolken, Regen, teilweise sogar Unwettern und nur vereinzelt mal etwas mehr Sonne am Tag mit sich bringt. So unbeständig das Klima, so durchwachsen auch oftmals die Leistung der Mannschaft auf dem Platz. Der oft hervorgehobene Teamgeist und die spielerische Leichtigkeit sind mittlerweile verflogen. Das Stadion ist diese Saison nur äußerst selten ausverkauft. Es herrscht Unzufriedenheit mit der Leistung, mit dem Team und mit der Vereinsführung. War letzteres in der Vergangenheit noch zu händeln, scheint der Unmut über die aktuelle Gesamtsituation fast zu groß zu sein. So schrieb die ortsansässige Daily Leigh Post vor kurzem erst von einem
„blutleeren Auftritt“ und einer
„durchaus überschaubaren Mentalität, die seitens der Mannschaft ausgestrahlt wird“. Anlass dafür war die mehr als überraschende Niederlage im letzten Heimspiel gegen den ehemaligen Topverein
Tottenham London, welcher sich im Umbruch befindet. Trotz 100 Stärkepunkten mehr waren die Hauptstädter effektiver im Abschluss. Schnell werden in solchen Fällen auch Vermutungen und Theorien aufgestellt; für die englische Presse fast schon ein eigener Sport. So ist von
„ernsten, internen Gesprächen über die weitere Ausrichtung“ die Rede.
„Vorstand und Trainer NewWayOut befinden sich seit einiger Zeit im Dialog über die sportliche Zukunft und die angekündigte Mission, in Saison 52 definitiv aufzusteigen“, heißt es. Der Vorwurf von
„Amtsmüdigkeit“ stehe im Raum. Das sorgt im Verein und besonders innerhalb der Mannschaft anscheinend für Unruhe.
Die reinen Zahlen lassen dies vielleicht nicht zwingend vermuten; zumindest in der Liga. 25 Spieltage, 14 Siege, 5 Unentschieden und 6 Niederlagen. 47 Punkte und ein Torverhältnis von 53:21 bedeuten aktuell Platz 6. Für das anfänglich ausgegebene Ziel von einem einstelligen Tabellenplatz eigentlich ein respektables Ergebnis. Aber auch schon hier trügt der Schein etwas. Erst am 5. Spieltag konnte man den ersten Pflichtsieg einfahren. Eine Serie von 7 Siegen und eine von 4 Siegen in Folge stehen insgesamt zu Buche. Dem gegenüber stehen aber auch 2 hohe Auswärtsniederlagen: 4:0 beim
Mansfield City FC und 3:0 bei
Watford SC. Während die Offensive bestens funktioniert und immer weiter einer neuen Bestmarke in Liga 2 (aktuell liegt diese noch bei 59 Toren aus der Vorsaison) entgegenstürmt, scheint das Problem in der Abwehr zu liegen. Auch hier wurde in der Vorsaison mit nur 24 Gegentoren ein Bestwert gesetzt. Dieser scheint aber in 9 noch ausstehenden Partien deutlich überschritten zu werden. In dieser Spielzeit wohl der Hauptgrund für viele unnötige Unentschieden und Niederlagen.
Die größere Enttäuschung gab es aber erneut im Pokal. Hier war, wie in der Saison 50, erneut in Runde 1 Schluss. Zwar musste man sich diesmal mit
CF Burnley gegen einen Erstligisten geschlagen geben, jedoch das klare 0:4 sorgte schon zu Saisonbeginn für Unmut. Nach einer anfänglich ausgeglichenen Partie verlor man spätestens nach dem 0:2 in Minute 34 komplett den Faden. Schon nach diesem Spiel äußerte sich
NewWayOut ziemlich klar: „Das Ergebnis war am Ende zumindest ein Tor zu hoch. Aber um das eine Tor muss man sich jetzt nicht streiten. Der Sieg von Burnley war am Ende verdient, ohne wenn und aber. Was mich aber nach dem Spiel stört, ist die Art und Weise, wie sich die Jungs kurz nach der Pause ihrem Schicksal ergeben haben. Der nach dem 0:2 durchgeführte Taktikwechsel verlief komplett im Sande. Im Gegenteil, man hatte sogar fast den Eindruck, als ob es danach nur noch schlimmer wurde für uns. Möglicherweise war es nicht die richtige Veränderung gewesen. Vielleicht hätte ich etwas anderes probieren müssen. Wir werden die Partie auf jeden Fall analysieren und unsere Lehren daraus ziehen.“
Bei der mittlerweile 4. Teilnahme an der KSM-Klub-EM lief es dafür insgesamt deutlich besser als erwartet. Bei noch 2 ausstehenden Spielen hat man Platz 3 in der Gruppe bereits sicher. Theoretisch besteht sogar noch die Chance auf Platz 2, jedoch wird es bei der Theorie bleiben. Dafür spielt der
Bonner SpVgg die Rückrunde zu souverän durch. Und gegen
Hermi’s verlustpunktfreies
Stade d’Orléans kam in der Gruppenphase niemand an. Mit 44 Punkten hat man aber bereits jetzt eine neue Vereinsbestmarke im Turnier erreicht. Sollten die 50 Punkte tatsächlich geschafft werden, wäre dies zumindest wieder ein positives Zeichen.
Bei den Transferaktivitäten hat sich in der Zwischenzeit nicht viel ereignet. Lediglich jeweils ein Zugang und ein Abgang stehen zu Buche.
Mittelfeldspieler
Assani Abelardo wurde für 1,5 Mio KSM$ von
AC Sparta Chomutov ausgeliehen. Man konnte sich mit Manager
tomy jedoch auch auf eine Kaufoption einigen. Diese soll laut diversen Medieninformationen ungefähr beim 10-fachen Betrag liegen.
Auf der anderen Seite wurde
Aurelius Borras für 5,52 Mio KSM$ abgegeben.
In mehreren Zeitungen wurde heute übereinstimmend berichtet, dass der Stuhl von Trainer
NewWayOut wackelt. Es soll seitens der Vereinsführung sogar ein Ultimatum gestellt worden sein. So wurde der auslaufende Vertrag des Trainers zwar nochmal bis zum Ende von Saison 52 verlängert, jedoch gibt es strikte Bedingungen. So wird ein erneutes Ausscheiden im Pokal nur geduldet, wenn es gegen einen Top 5-Verein der ersten Liga gehen sollte. Dazu zählen momentan
London FC,
FC Chelsea United,
Wolverhampton Town,
Boreham Forest FC und
Blackburn Rangers. Generell würde aber erneut mindestens das Erreichen von Runde 3 als Zielsetzung erwartet. Bedeutungsvoller und deshalb auch wichtiger ist aber der geplante Aufstieg in die Premier League. Sollte dies nicht gelingen, würde sich der Verein offen nach Alternativen für die Trainerposition umsehen. Die Geduld neige sich dem Ende entgegen und man hoffe, dadurch nochmal neuen Kampfgeist hervorzurufen.
NewWayOut äußerte sich nur sehr zurückhaltend zu den Berichten: „Was ich bestätigen kann, ist der Punkt, dass mein Vertrag vorzeitig bis zum Ende der nächsten Saison verlängert wurde. Ob dies an Bedingungen geknüpft ist, oder wie sie es nennen, gar ein Ultimatum darstellt, werde ich heute jedoch nicht weiter kommentieren. Es gab ausführliche und konstruktive Gespräche. Der Vorstand hat seine Ziele und Erwartungen dargestellt, ich meine. Es war ein guter Austausch und ich denke, beide Seiten wissen jetzt um den aktuellen und zukünftigen Weg des Vereins. Wie lange ich diesen am Ende begleiten werde, wird sich zeigen. Aber man hat leider nicht immer einen Einfluss darauf. Manchmal muss man es nehmen, wie es kommt.“
Ob diese Aussage wirklich zur Beruhigung der aktuellen Lage beiträgt oder die Gerüchteküche eher noch weiter anheizt? Vielleicht kann man die Antwort bereits in den kommenden Spielen auf dem Platz sehen.