Der Provokateur in mir möchte am liebsten jetzt ordentlich Dampf ablassen, aber ich möchte versuchen, das Ganze doch mehr von einer emotional neutralen Seite zu betrachten. Es stehen hier einige Dinge zur Diskussion, es geht bei dieser Sache nicht nur ums Image und um mehr Einnahmen sondern fast noch mehr um Spiel-philosophische Dinge.
Natürlich ist dies ein Spiel von "Egoisten", wieso sollte es hier anders sein wie im real life? Niemand möchte einfach "Benachteiligungen" für sich hinnehmen, wenn eine Änderung im System zur Diskussion steht. Da kann man auch niemandem einen Strick draus ziehen und ihm dies zum Vorwurf machen.
Letztendlich muss man, egal ob man nun in Deutschland, der Ukraine oder in Armenien spielt, slaters Änderungen akzeptieren oder man muss für sich überlegen, ob das Spiel für einen noch das ist, was man möchte.
KSM wurde als Spiel entworfen, welches in jeder Liga "potenziell gleich schwer" ist. Man hat bewusst darauf verzichtet, sich in diesem Fall an realen Verhältnissen zu orientieren, um allen potenziellen 50x7x18=6300 Vereinen die selbe Grundlage zu geben. Natürlich hat man in jedem der 50 Länder die Abstufung in den Ligen, dennoch ist es in jedem Land (zumindest theoretisch) möglich, unter exakt den selben Bedingungen zu spielen. Schon alleine aus Fairness-Gründen ist dieser Grundsatz vollkommen nachzuvollziehen.
Jetzt kommt aber das Problem: Natürlich haben sich die User bei KSM nicht an die Statistik der Gleichverteilung gehalten. Es gibt Länder wie Deutschland, Frankreich oder Italien, die bedingt durch (natürliche) reelle Vorlieben deutlich mehr besetzt werden wie "exotischere" Länder wie Rumänien, Estland oder Aserbaidschan. Dadurch kommt es logischerweise zu höherem Konkurrenzdruck, da eben in diesen Ländern mehr menschliche Gegner auf einen warten. Ob dieser Konkurrenzdruck in seiner Gänze nicht vielleicht höher gepusht wird, als es wirtschaftlich sinnvoll wäre ("ich MUSS der stärkste in der Liga sein, also kaufe ich entsprechend ein, wenns nicht klappt, kann ich wechseln oder verbringe wieder ein/zwei Saisons in Liga 2"), sollte man mal ergründen, denn je mehr sich von einem konstanten Managen verabschieden, umso höher wird der "Druck". Ich selbst merke, wie sich die Ukraine (noch) zum Positiven verändert, je mehr Manager in der 1. Liga spielen. Es macht natürlich mehr Spaß, gegen Menschen zu spielen als gegen Bots (zumal man Menschen "besser einschätzen" kann als die Bots, die einen immer wieder aufs Neue überraschen
).
Die "heile Welt" von KSM werden wir nie haben, das ist klar. Das Idealsystem werden wir hier wohl nie erreichen, wir können uns wirklich glücklich schätzen, wenn wir es mal über 2000 User schaffen sollten in der ferneren Zukunft, von mehr möchte ich gar nicht träumen (auch wenn slater dies sicherlich mehr als gerne sehen würde
). Dazu dann eben die Sache, dass hier jeder (im Rahmen der Regeln) tun und lassen kann, was er will. Dort entstehen Reibungspunkte, Systeme prallen aufeinander und verschieben in ihrer Gesamtheit die "heile und perfekte Welt" von KSM.
Hier wird nun gefordert, eine "Anpassung" an die "Fehler der Gleichheit" vorzunehmen. Provokativ von "unten" betrachtet kann ich natürlich sagen, ich soll benachteiligt werden, denn das ist der subjektive Eindruck, den ich als Manager in einem weniger besetzten Land bekomme. Natürlich halten dort die aus den stärker besetzten Ländern mit ihren Argumenten dagegen und auch in ihrem subjektiven Empfinden mit durchaus logischen Argumenten.
Es steht ein "ideales und in den Grundfesten faires Basis-System KSM" einer gewünschten Anpassung auf eine nunmehr 25 Spielzeiten vorangeschrittene Entwicklung gegenüber.
Ich persönlich möchte nicht in slaters Haut stecken, ich wüsste allerdings, dass ich an seiner Stelle nichts an diesem System ändern wollen würde, da es eben für mögliche Neuuser in seinen Grundfesten absolute Gleichheit verspricht. Es stünde für mich außer Frage, auch nur im Ansatz etwas daran zu verändern, denn wie möchte ich einem Neuuser verkaufen, dass er mit seinem Verein in Armenien, Kasachstan, der Türkei oder Polen nicht soviel erreichen kann wie in Deutschland, Italien oder Frankreich, nur weil seine Liga nicht so beliebt ist und nicht so viele Manager beherbergt? Genauso verhält es sich mit all den Managern, die sich bereits in diesen Ländern befinden. Von einer Saison auf die andere sagt man "Ätschbätsch, du kannst dir dein 1100er-Team nicht mehr leisten, da dir die Einnahmen derart gekürzt werden, weil du in Litauen 1 nicht so viele Konkurrenz-Manager hast wie in Österreich!"
Als Manager in einem solchen Land bliebe mir da nur eine einzige Konsequenz: Tschau KSM.
Wie oben gesagt: Ich sehe durchaus den deutlich höheren subjektiven Konkurrenzdruck, der in den stark besetzten Ligen herrscht, dort ist es ohne Frage schwerer, konstant oben mitzuspielen und wirklich langfristig erfolgreich zu managen. Die Frage aber, ob man dafür den schwächer besetzten Ländern/Ligen einen finanziellen Nachteil verschaffen sollte, kann ich nur ganz klar mit einem NEIN beantworten, da dann der Grundsatz der Gleichheit ad acta gelegt werden würde. Wenn einem durch Bezahlung eines Premium-Accounts ein (finanzieller) Vorteil verschafft wird, ist das geschäftsmäßig und auch spiel-moralisch akzeptabel, wenn aber abseits dessen Benachteiligungen eingeführt werden, ist dies für mich absolut inakzeptabel!