Klewer steht gegen HSV im Tor
Nürnberg - "Wir müssen nun unsere Punkte gegen die großen Vereine holen", hatte Nürnbergs Laufwunder Javier Pinola vor zwei Wochen nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Energie Cottbus gesagt. Am Sonntag (09.03.08, 17.00 Uhr) ist nun der Zeitpunkt gekommen, dass einer dieser dicken Fische im Netz der Franken zappeln soll: Der Hamburger SV, aktuell Tabellendritter, gibt im easyCredit-Stadion seine Visitenkarte ab.
Thomas von Heesen hat bei allem Respekt keine Furcht vor den Rothosen: "Schluss der Debatte ist doch, dass wir am Ende des Tages etwas Zählbares brauchen." Mit 17 Punkten belegt der 1.FCN weiterhin Abstiegsplatz 16, geht damit als Außenseiter in die Partie. Von Heesen fordert von seinen Spielern trotzdem, "dass wir im Glauben und Wissen auf den Platz gehen, den HSV schlagen zu können" und bezieht dabei auch die Fans ein: "In dieser Situation ist jedes Spiel eine Herausforderung für Spieler wie auch für unsere Zuschauer. Da heißt es, diese Kräfte zu bündeln, um gegen den HSV, der sicher favorisiert ist, Erfolg zu haben."
Von Heesen: "Werden Blazek aufbauen"
Bei der Pressekonferenz am Freitag gab von Heesen seine Entscheidung in der "Torwartfrage" bekannt. Zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison wird Daniel Klewer das Club-Gehäuse hüten. "Er ist nicht umsonst Nummer zwei in einem Bundesligaverein und deswegen gefestigt genug, in dieser Situation zu bestehen", so der 46-Jährige. Klewer, der am Dienstag seinen 31. Geburtstag feierte und seine 17. Bundesligapartie absolvieren wird, löst damit Jaromir Blazek ab, der sich nun der Unterstützung seitens des Vereins sicher sein kann. "Wir schmeißen hier niemanden raus, wir werden Blaza jetzt wieder aufbauen."
Auf die Frage, ob Robert Vittek und Zvjezdan Misimovic, die in Hannover (1:2) ein gelungenes Comeback feierten, spielen, meinte von Heesen: "Grundsätzlich sind sie eine Option, andererseits waren sie aber auch lange verletzt." Definitiv fehlt der weiter langzeitverletzte Leon Benko, Jan Koller muss gesperrt aussetzen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Matthew Spiranovic, der zuletzt mit Adduktorenproblemen kämpfte. Dem HSV bereiten derzeit Guy Demel (Oberschenkel) und Vincent Kompany (Adduktoren) Sorgenfalten. Sicher nicht dabei sind außer Romeo Castelen (Knie-OP) Juan Pablo Sorin und Thimothee Atouba (beide Aufbautraining).
HSV als Vorbild für den Club?
Thomas von Heesen beobachtete den kommenden Gegner am Donnerstag beim 0:1 im UEFA-Pokal-Achtelfinale in Bayer Leverkusen. "Der HSV hat die Möglichkeit, das Ergebnis im Rückspiel noch zu ändern. Auch wenn ein 0:1, wie wir ja selber wissen, ein schwieriges Ergebnis sein kann", so von Heesen in Anbetracht dessen, dass der Club nach dem 0:1 in Lissabon selbst bitter aus dem Europapokal ausschied. Der Club-Coach spielte 14 Jahre lang selbst an der Alster und steht mit 99 Toren als zweitbester Bundesliga-Torschütze nach Uwe Seeler in der Vereinsstatistik. Ob die Begegnung für ihn deshalb etwas Besonderes ist? "Nein, diese Frage hat es in den zwölf Jahren in Bielefeld auch schon immer gegeben... Natürlich war es am Anfang schon etwas Besonderes, aber jetzt ist es so, dass man sich in der Bundesliga immer wieder einmal und neu über den Weg läuft."
Zu den Stärken der Gäste aus dem Norden meinte von Heesen: "Der HSV spielt auf hohem Niveau, technisch versiert, mit hoher Ballsicherheit, dazu enorm effektiv, weil auch die Defensive sehr kompakt steht." Besonders gefährlich in der Offensive: Ivica Olic und Rafael van der Vaart, die 20 der 34 HSV-Tore erzielten. Der HSV könnte dem Club im Übrigen als Vorbild dienen: Als Dritter der Vorsaison gerieten die Rothosen unter Thomas Doll zunächst überraschend stark in Abstiegsgefahr, bevor mit Huub Stevens der Erfolg zurückkehrte. Mit dem Niederländer beendeten die Hanseaten die letzte Spielzeit sogar noch als Siebter und kamen über den Umweg UI Cup in den UEFA-Pokal. Der HSV hat seine Durststrecke damals erfolgreich hinter sich gelassen, vielleicht kann sich der 1.FCN daran ja ein Beispiel nehmen...
Quelle:
www.fcn.de