Autor Thema: Robert enke ist tot  (Gelesen 19525 mal)

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Offline 0815-Mulle

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #150 am: 11. November 2009, 13:19:53 »
Girondins Mulhouse
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Offline Coolsson

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #151 am: 11. November 2009, 13:39:27 »
Lesenswert. Ich kann es immernoch nicht fassen :(

Hurricane

  • Gast
Re:Robert enke ist tot
« Antwort #152 am: 11. November 2009, 14:39:56 »
es wird wohl gruende gegeben haben. welche, geht uns nichts, aber auch garnichts an und hilft auf dieser welt auch keinem menschen. seine familie/freunde werden es wissen, vielleicht nicht verstehen aber wie auch immer dieses gegeifer auf news ist wie maucher sagt teilweise widerlich. persoenlicher als ein abschiedsbrief vor einem selbstmord kanns ja wohl nicht mehr werden und tut mir leid sascha, das zu veroeffentlich widerspraeche in meinen augen jeder ethik und pietät, unabhaengig davon ob und wie stark enke in der oeffentlichkeit stand.

die darstellung von und suche nach fakten und erklaerungen, nach ansichten und meinungen, hintergrundstories und porträts, biografien und "highlights aus dem leben des..."  ist bei so einem vorfall einfach voellig unangebracht, wenn schon vielleicht nicht "fuer immer" so doch wenigstens fuer eine angemessene trauerzeit.

enke ist gestorben, darueber trauere ich immer noch ungebrochen. das wissen um das wieso, wie, wann, unter welchen umstaenden hilft mir in meiner trauer ueberhaupt nicht, im gegenteil, stoert mich sogar ob des voyeuristischen beigeschmacks.

wenn er es nicht öffentlich gewollt hätte, hätte er es wohl unter das Kopfkissen der Frau oder sonstwo hin getan. Natürlich geht es un was an warum, wenn er es uns mitteilen will ...... macht doch nicht den Apostel hier. Wartet doch erstmal ab

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #153 am: 11. November 2009, 14:44:59 »

Mich hat zum Beispiel der Sazt von Bomabali ziemlich schockiert das er schon suizide Gedanken hatte.....

ja hatte ich leider ..... und das obwohl keine tiefe Depression vorlag, denn hat man eine solche, geht man nicht mehr aus dem Bett raus und man kann sie auch nicht überspielen ...... weil eine Depression nichts ist was überspielbar ist, zumindest nicgt die richtige tife Depression. Suizidale Gedanken hab eich gedacht bei mir nie, ich bin ein lebensfroher, bejahender Mensch ...... aber manchmal kommen Dinge die man nicht erklären kann.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #154 am: 11. November 2009, 14:56:24 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

angie

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #155 am: 11. November 2009, 15:11:52 »

Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes sagen;

Tiefe Depression – Verdrängung – Kurzschlussreaktion

Mein Werdegang:
-   schwere Operation und vorzeitiger Ruhestand mit 28 Jahren
-   tod eines nahen Angehörigen (Großvater)
-   mehrere Herzinfarkte bei meinem Vater
-   mehrere Schlaganfälle einer Angehörigen (Großmutter)
-   Brustkrebs bei meiner langjährigen Lebensgefährtin
-   Trennung von meiner Lebensgefährtin
-   Schlaganfall bei meiner Mutter

Alles das stürzte mich in eine tiefe Depression.
Meine Reaktion darauf war und ist Verdrängung.
Nach außen wirkt man einigermaßen normal, aber was in einem drin los ist sieht ja keiner.
Und man kann auch mit niemandem drüber reden, weil man glaubt zu wissen dass das sowieso keiner verstehen kann und einem keiner helfen kann.

Irgendwann steht man dann mal wieder vorm Spiegel und quatscht mit sich selbst.
Und wieder mal denkt man daran Schluß zu machen, also Selbstmord.
Und irgendwann siehst du dir dann selber in die Augen und sagst zu dir selbst: Weißt du was, du nervst langsam, dauernd redest du davon, dann mach es doch endlich du Feigling und dann ist Ruhe.

Und in dem Moment bist du stark gefährdet. Und wenn dann grade niemand da ist machst du Pläne und schreibst vielleicht einen Abschiedsbrief. Und spätestens damit setzt du dich selber so sehr unter Druck das du es dann tatsächlich irgendwann tun musst.
Es muss gar keinen direkten Auslöser mehr dafür geben, es passiert dann einfach so.

Ich stand selber oft vor der Entscheidung, allerdings war und bin ich zu feige da mir keine Möglichkeit sicher genug erscheint.
Mein Favorit war immer mich mit Schlaftabletten und Whisky voll zu knallen, mir einen Strick um den Hals zu legen, mir in den Kopf zu schiessen und dabei von einer Brücke zu fallen direkt vor einen Zug. Aber selbst das schien mir nicht sicher genug.
Bei mir war und ist die Angst vor dem Tode einfach zu groß.

Psychater hin oder her, die können helfen oder aber auch nicht.
Ein Psychater ist in sofern gefährlich da er ja alles das was man seit Jahren erfolgreich verdrängt rausholt und aufwühlt, und einen praktisch dazu zwingt alles verdrängte auf einmal zu verarbeiten. Und daran zerbrechen viele.

Robert Enke hatte leider den Mut und die Kraft sich selbst zu töten. R.I.P. Robert Enke

das hat doch nichts mit feigheit zu tun,sondern mit der kraft
weiter zu leben.
sei stolz das du diese hürde dich selber zu töten nicht nimmst,
denn es würde immer jemanden geben der darunter leidet,
weil er dir nicht aus diesem tief heraushelfen konnte,
es würde immer jemanden geben der sich vorwürfe macht,
der glaubt er/sie hat irgend etwas falsch gemacht oder etwas wichtiges übersehen.
bedenke das der verlusst eines menschen die hinterbliebenen
genauso in eine tiefe depression stürzen kann aus der auch sie
vielleicht nie wieder herausfinden.
auch wenn die seele noch so weh tut,es macht immer sinn
weiter zu machen-selbst wenn kein angehöriger mehr da wäre,
auch die ärzte oder nachbarn fühlen sich betroffen.
also ist es großartig das du den mut und die kraft hast weiter zu leben



Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #156 am: 11. November 2009, 15:18:50 »
der größte Trieb des Menschen ist normalwerweise der Selbsterhaltungstrieb, gefolgt vom Fortpflanzungstrieb ..... Ist dieser Selbsterhaltungstrieb allerdings nicht mehr richtig da und stellst dir täglich die Frage wofür noch ? Was ist da noch im Leben was dir was bringt ? Nur leben um des Lebens willen ?, dann wenn Sinnlosigeit sich breit macht .... Leere im Kopf ..... dann ist dir nich nach kämpfen .... ich muss die Depression jetzt besiegen, neim wenn du unter ihr leidest, hast du die Krankheit schon und sie verändert dich und dein Denken

Juffo

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #157 am: 11. November 2009, 15:22:42 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

Ist nur eine Vermutung. Aber es geht auch um die Abwägung, welche Methode die "sicherste" ist. Stell dir mal vor, du willst dich umbringen, nimmst eine riesige Menge an Tabletten und knallst dich völlig zu und trotzdem wachst du irgendwann wieder auf, wirst aber dein Leben lang negative Begleiterscheinungen davon haben.
Ich denke, Robert war sich bewusst, dass er mit der Aktion auch andere in ein heftiges Tief ziehen wird. Aber das hätte er auch getan, wenn er es in den eigenen 4 Wänden versucht hätte. Dort wäre nur die Gefahr gewesen, die Sache zu überleben.

Ich merke, gestern war ich noch zu fassungslos, um das alles richtig aufzunehmen. Der wirkliche Schmerz kam erst heute. Ich hoffe, die Welt wird ihre Lehren daraus ziehen und dass Depressionen kein Tabuthema mehr sind. Aber ich befürchte, das wird noch so einige Zeit dauern.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #158 am: 11. November 2009, 15:23:33 »
ich möchte hie rjetzt keine Methoden nennen, aber es gibt sehr sichere

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #159 am: 11. November 2009, 15:24:45 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

Ist nur eine Vermutung. Aber es geht auch um die Abwägung, welche Methode die "sicherste" ist. Stell dir mal vor, du willst dich umbringen, nimmst eine riesige Menge an Tabletten und knallst dich völlig zu und trotzdem wachst du irgendwann wieder auf, wirst aber dein Leben lang negative Begleiterscheinungen davon haben.
Ich denke, Robert war sich bewusst, dass er mit der Aktion auch andere in ein heftiges Tief ziehen wird. Aber das hätte er auch getan, wenn er es in den eigenen 4 Wänden versucht hätte. Dort wäre nur die Gefahr gewesen, die Sache zu überleben.

Ich merke, gestern war ich noch zu fassungslos, um das alles richtig aufzunehmen. Der wirkliche Schmerz kam erst heute. Ich hoffe, die Welt wird ihre Lehren daraus ziehen und dass Depressionen kein Tabuthema mehr sind. Aber ich befürchte, das wird noch so einige Zeit dauern.

Aber Tabuthema ? Depressionen ist doch eine der Hauptkrankheiten überhaupt in der heutigen Gesellschaft

Juffo

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #160 am: 11. November 2009, 15:25:26 »
ich möchte hie rjetzt keine Methoden nennen, aber es gibt sehr sichere

Die einem oft nicht einfallen, wenn der Kopf völlig leer ist. Und selbst wenn es Zuhause sichere Methoden gibt, besteht immer die Gefahr, dass es genau in dem Moment eine Person merkt und noch eingreifen kann. Ganz davon abgesehen, dass seine Familie sowieso Zuhause war.

Juffo

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #161 am: 11. November 2009, 15:27:04 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

Ist nur eine Vermutung. Aber es geht auch um die Abwägung, welche Methode die "sicherste" ist. Stell dir mal vor, du willst dich umbringen, nimmst eine riesige Menge an Tabletten und knallst dich völlig zu und trotzdem wachst du irgendwann wieder auf, wirst aber dein Leben lang negative Begleiterscheinungen davon haben.
Ich denke, Robert war sich bewusst, dass er mit der Aktion auch andere in ein heftiges Tief ziehen wird. Aber das hätte er auch getan, wenn er es in den eigenen 4 Wänden versucht hätte. Dort wäre nur die Gefahr gewesen, die Sache zu überleben.

Ich merke, gestern war ich noch zu fassungslos, um das alles richtig aufzunehmen. Der wirkliche Schmerz kam erst heute. Ich hoffe, die Welt wird ihre Lehren daraus ziehen und dass Depressionen kein Tabuthema mehr sind. Aber ich befürchte, das wird noch so einige Zeit dauern.

Aber Tabuthema ? Depressionen ist doch eine der Hauptkrankheiten überhaupt in der heutigen Gesellschaft

Und wo wird öffentlich darüber diskutiert und versucht den Leuten zu helfen? Gehe mal auf die Straße und sage den Leuten, dass du depressiv bist und zum Psychotherapeuten gehst. Da werden dich immer noch 8 von 10 für krank im Kopf halten.
Davon abgesehen sollte man sowieso allgemein darüber nachdenken, was falsch läuft, wenn es sich zu einer Volkskrankheit entwickelt.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #162 am: 11. November 2009, 15:31:15 »
hast du denn schonmal 10 Leute gefragt ? ich glaube viele können dich verstehen ..... geredet wird drüber in Selbsthilfegruppen, bei Therapeuten, bei Gleichgesinnten, auf Internetplattformen

Offline MacPauli

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #163 am: 11. November 2009, 15:31:27 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

Habe als Krankenpfleger in einer stat. Notfallaufnahme in der Psychiatrie gearbeitet und hatte dabei auch mit Menschen zu tun, die einen sogenannten "erweiterten Suizidversuch" (so der Fachausdruck) unternommen haben. Spontan erinnere ich mich an zwei Personen, die absichtlich als Geisterfahrer auf eine Autobahn gefahren sind und nur durch unendlich viel Glück weder sich selbst noch andere verletzt haben.

Worauf ich, lieber Bombali, hinaus will, ist, dass diese Menschen so verzweifelt sind und nur noch ihre eigene Ausweglosigkeit vor Augen haben, dass denen in solchen Momenten das Schicksal von anderen egal ist. Hört sich hart an, ist aber nunmal so. Hinterher tat es z.B. den o.g. Personen unendlich Leid, dass sie andere gefährdet haben. Aber eben erst hinterher.

Für Dich und mich, die wir (hoffentlich  ;D) psychisch o.k. sind und rational mit Problemen umgehen können, ist es nahezu unmöglich, dieses nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist es, diese Menschen nicht als arme Irre anzusehen, die mal ein bisschen traurig sind und ausflippen, sondern als das, was sie sind: kranke Menschen, die Hilfe brauchen.
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Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #164 am: 11. November 2009, 15:36:38 »
was ich aber auch nicht verstehe, ist warum er diese Art auswählt ..... wo er den Lokführern noch ein traumatisiertes Leben mitgeben kann ..... jeder erholt sich nicht von sowas ...... ich verstehe viele Sachen noch nicht bisher

Habe als Krankenpfleger in einer stat. Notfallaufnahme in der Psychiatrie gearbeitet und hatte dabei auch mit Menschen zu tun, die einen sogenannten "erweiterten Suizidversuch" (so der Fachausdruck) unternommen haben. Spontan erinnere ich mich an zwei Personen, die absichtlich als Geisterfahrer auf eine Autobahn gefahren sind und nur durch unendlich viel Glück weder sich selbst noch andere verletzt haben.

Worauf ich, lieber Bombali, hinaus will, ist, dass diese Menschen so verzweifelt sind und nur noch ihre eigene Ausweglosigkeit vor Augen haben, dass denen in solchen Momenten das Schicksal von anderen egal ist. Hört sich hart an, ist aber nunmal so. Hinterher tat es z.B. den o.g. Personen unendlich Leid, dass sie andere gefährdet haben. Aber eben erst hinterher.

Für Dich und mich, die wir (hoffentlich  ;D) psychisch o.k. sind und rational mit Problemen umgehen können, ist es nahezu unmöglich, dieses nachzuvollziehen. Umso wichtiger ist es, diese Menschen nicht als arme Irre anzusehen, die mal ein bisschen traurig sind und ausflippen, sondern als das, was sie sind: kranke Menschen, die Hilfe brauchen.


okay weiß ich nicht .... anscheinend ist es so, dass sie soweit waren, dass sie nicht mehr klar denken konnten und vielleicht andere ihnen egal waren. So kenne ich das nicht ..... ein Freund von mir hat sich umgebracht, aber daür gesorgt, dass er keinen anderen dadurch mitnimmt ...... auch ich hatte wie gesagt solche Gedanken schon, aber es lag mir fern in Gedanken mir was auszumalen, was andere mit reingerissen hätte. Und Enke war denke ich noch gut bei Verstand ..... ich vermute eher, dass er einen Rauschzustand hatte in dem er nichts mehr wahrgenommen hat, aber reine Spekulation ...... jeder ist ja anders

Juffo

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #165 am: 11. November 2009, 15:54:34 »
hast du denn schonmal 10 Leute gefragt ? ich glaube viele können dich verstehen ..... geredet wird drüber in Selbsthilfegruppen, bei Therapeuten, bei Gleichgesinnten, auf Internetplattformen

Da schreibst du es ja selbst. Man redet im Kreis unter sich, aber in der "normalen" Gesellschaft ist schon etwas ausgestoßen. Hatte da schon so meine Erfahrungen gesammelt.
Nicht zu vergessen die Hemmschwelle, überhaupt andere Personen darüber zu informieren, was man leidet. Die Angst davor, wie sie reagieren könnten. Ich denke, das konnte Robert auch nur zu gut empfinden, schließlich wussten nur seine engsten Vertrauten von seinen Leiden.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #166 am: 11. November 2009, 16:18:01 »
natürlich isses kein Thema für die Kantine, ist ja völlig richtig ...... allerdings glaube ich stößt du bei älteren reiferen Menschen eher auf Verständnis .... weiß ja nicht mit wem du Erfahrungen gemacht hast.

Maxe

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #167 am: 11. November 2009, 18:34:02 »
Ohne Worte  ;(

Offline Don Hupe

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #168 am: 11. November 2009, 19:31:36 »
Ein wie ich finde sehr gelungener Artikel, der auch den Menschen Robert Enke sehr gut beschreibt.

Zitat
Viel mehr als eine Nummer 1

Demut: Das ist vielleicht der seltenste Wesenszug bei Profifußballern in der Bundesliga. Robert Enke besaß die Gabe der Demut.

Freundlichkeit: Seit dem Sommer 2004 konnten sich die Fans beim Training der „Roten“ auf der Mehrkampfanlage, bei den Fanfesten in der Arena, bei den Fußballjugendtagen im Eilenriedestadion und auch bei jedem anderen Auftritt in der Stadt immer wieder überzeugen. „Robert, ein Autogramm bitte...!“ oder „Herr Enke, dürfen wir schnell ein Foto machen?“ Der Torwart hatte dafür immer Zeit. Zwanzigmal nach jedem Training, jeden Tag, bei jedem Wetter, nach Siegen ebenso wie nach Niederlagen, nach der Rückkehr von einem Länderspiel genauso wie nach einer Trainerentlassung – und davon hat er immerhin drei in fünf Jahren erlebt bei 96.

Präsenz: Für das Publikum da zu sein, war für Enke eine Selbstverständlichkeit. In Gesprächen machte er klar, dass er seine Wandlung zu einem Leuchtturm des hannoverschen Fußballs als skeptischer Beobachter verfolgte. Dass Rainer Schumann, der Schlagzeuger der hannoverschen Rockband Fury in The Slaughterhouse, eigens für ihn (und die Fans) die Stadionhymne „Robert Enke Nummer 1“ komponiert hat, das hat ihm natürlich geschmeichelt – aber dennoch hat er sich lange geziert, bis er sich drauf einließ, dass sie jeweils eingespielt und lauthals mitgesungen wird, wenn er eine halbe Stunde vor dem Anpfiff zum Aufwärmen den Rasen in der Arena betrat.

Bescheidenheit: Wirklich ergötzt hat er sich an der Zuneigung seiner Verehrer aber wohl nie so, wie es manch anderer Fußballstar tut. „Wie heißt du denn? Was soll ich denn schreiben, spielst du denn auch Fußball? Solche Fragen stellte er gern kleinen Jungs, die sich ihm auf dem Weg vom Trainingsplatz zum Kabinentrakt mit ihren Panini-Alben in den Weg stellten. Falsche Kumpelhaftigkeit, gespielte Fan-Nähe hat er dabei nie gezeigt. Vielmehr ehrliches Interesse, manchmal sogar Verwunderung. Ganz klar: Der Rummel war ihm nie ganz geheuer. Zwar keine große Lust, aber beileibe auch keine Last. Eher einfach eine Teil der Wirklichkeit, der er sich in Demut stellte. Das zeigt auch die Eigenart, dann und wann mit Bus und Bahn zum Training zu fahren.

Ziemlich ungewöhnlich für einen Nationalspieler, der vor seinem ausgebauten Bauernhof in Empede auch einfach in den sündteuren Luxusjeep steigen könnte. Es darf spekuliert werden, wie wenig ihm Luxus und Wohlstand bedeutet haben mögen. Nach einem Interview mit Reportern dieser Zeitung, mit denen er sich gewöhnlich im Hotel am Maschsee, einen Steinwurf von der Arena zusammensetzte, bestand er einmal darauf, die Getränke für alle zu bezahlen. „Komm, ich mach das, jetzt wo ich ein Scheißmillionär bin“, frotzelte er vielleicht eine Spur zu ernsthaft, um wirklich witzig zu sein. Seine Demut sorgte wohl sogar dafür, dass er selbst zu seinem Reichtum stets auf Distanz blieb.

Zusammengehörigkeit: Es wäre aber auch nie einem Fan oder einem Mitreisenden in der S-Bahn eingefallen, Enke zu bedrängen oder zu behelligen. Schließlich wusste man um die besondere Biographie Enkes in der Hannover und die „Roten“ eben beileibe nicht nur eine x-beliebige Station eines Profis in seiner Karriere waren. Hier Hannover als Fußballstadt, die sich ihrer Bundesligazugehörigkeit noch längst nicht dauerhaft sicher sein konnte. Und da der frühere Mönchengladbacher Torhüter, der nach dem Karriererknick beim FC Barcelona und dort die Aussortierung durch den heutigen FC-Bayern-Trainer Louis van Gaal, die Kündigung bei Fenerbahce Istanbul, ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit und durch die 2. spanische Liga bei CD Teneriffa in die Bundesliga zurückkehrte. Sie richteten sich aneinander auf. Er wurde 96-Kapitän und Nummer 1 von Bundestrainer Joachim Löw mit großem Ansehen in der Nationalelf: „Wir brauchen Robert schnell wieder in Topform“, hatte Mannschaftskollege Per Mertesacker nach dem Länderspiel gegen Aserbaidschan in Hannover noch gesagt. Hannover und Enke – sie wuchsen zusammen. Sie feierten zusammen. Sie trauerten zusammen, als Enkes Tochter Lara, geschwächt durch einen angeborenen Herzfehler, nach einer vermeintlich harmlosen Nasenoperation starb. Und die Stadt wurde quasi mit Robert erneut Vater, als der Torhüter und seine Frau Teresa nach Jahren des Trauerns sich mit der Adoption von Tochter Leila einen Neustart ins Familienleben zutrauten.

Ehrfurcht: Das hat wohl die bisherige Beziehung Enkes zu Hannover und umgekehrt am treffendsten beschrieben. Für die Gefühlslage der hannoverschen Fußballseele in den kommenden Tagen indes scheint diese Vokabel viel zu klein. In Beileid und Mitleid werden Hannovers Fußballfans in den kommenden Tagen nach Worten suchen, um die Sprachlosigkeit zu überwinden. Und wenn der Sturm der Trauer sich legt, wird dieses Wort für Enke stehenbleiben: Demut.

[Volker Wiedersheim]

Quelle: http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Fussball/Hannover-96/Robert-Enke-Viel-mehr-als-eine-Nummer-1

In Trauer und Demut...

Die KSM-Manager-Lichtgestalt in Spanien!
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Offline MacKelly

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #169 am: 11. November 2009, 20:52:50 »
Es fällt schwer, es als Tatsache zu akzeptieren.
Ich bin noch immer fassungslos.
R.I.P. Robert Enke  ;(

Offline Eaglesson

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #170 am: 11. November 2009, 22:23:16 »
Vielen Dank für den Artikel - das ist sehr schön geschrieben!

Hab vorhin vom Bus aus die hunderten von Kerzen am Stadion sehen können, umringt von unzähligen Menschen. 2 Stunden später sollen 35.000 Menschen dort gewesen sein...
18-facher Schwedischer Meister
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Saison 55:

Liga:  97:20   85 -> Vizemeister
Pokalsieger! :)
CC: Aus nach der Vorrunde

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #171 am: 11. November 2009, 23:14:30 »
das is mir alles unlogisch .... seine Frau sagt, er wollte nicht in die Klinik, weil er nicht wollte, dass es bekannt wird ..... aus Angst man würden ihm seine Tochter wegnehmen und er würde den Fußball verlieren..... verstehe ich nicht

Offline Enno00

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #172 am: 11. November 2009, 23:18:20 »
wie er genau getickt hat, wird wohl kaum jemand nach vollziehen können.

Nach dem Fall Deisler mit dem selben Krankheitsbild hatte er wohl Angst vor der Öffentlichkeit. Dazu kam wohl auch die Angst das adoptierte Kind wegen seiner Erkrankung wieder zu verlieren. Er hatte Angst alles zu verlieren, auch wenn es wohl unbegründet ist.

Und wenn man die Methoden der Springer Presse kennt, wären sie ihn ja auch bis in jede Therapie Stunde hinterher gestiegen und hätten ihn regelrecht verfolgt.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #173 am: 11. November 2009, 23:19:17 »
das sag ich ja, da unlogiche ist aber, dass dieser Weg mehr als fast alles nimmt

Offline Ohligser

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #174 am: 11. November 2009, 23:20:56 »
das is mir alles unlogisch .... seine Frau sagt, er wollte nicht in die Klinik, weil er nicht wollte, dass es bekannt wird ..... aus Angst man würden ihm seine Tochter wegnehmen und er würde den Fußball verlieren..... verstehe ich nicht

ich kann es vestehen bei der deutschen Presse und der Fall "Deisler" wurde ja schon von Enno genannt, also denke war eine ganz schwierige Situation für Robert Enke und ich hätte nicht tauschen wollen ;(

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #175 am: 11. November 2009, 23:22:52 »
aber Deisler ist ein gutes Beispiel was der richtige Weg war

Offline Ohligser

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #176 am: 11. November 2009, 23:25:14 »
aber Deisler ist ein gutes Beispiel was der richtige Weg war

Enke wollte aber nicht aufhören Fussball zuspielen und ich denke das das sein größstes Problem gewesen wäre wenn er es preisgeben hätte und evt. mit dem Profisport aufhören zu müssen

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #177 am: 11. November 2009, 23:27:45 »
aber Deisler ist ein gutes Beispiel was der richtige Weg war

Enke wollte aber nicht aufhören Fussball zuspielen und ich denke das das sein größstes Problem gewesen wäre wenn er es preisgeben hätte und evt. mit dem Profisport aufhören zu müssen

das ist doch der Widerspruch überhaupt, er wollte nicht aufhören Fussball zu spielen ..... mit seinem Weg geht das nicht mehr

Offline Enno00

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #178 am: 11. November 2009, 23:28:55 »
aber Deisler ist ein gutes Beispiel was der richtige Weg war

Enke wollte aber nicht aufhören Fussball zuspielen und ich denke das das sein größstes Problem gewesen wäre wenn er es preisgeben hätte und evt. mit dem Profisport aufhören zu müssen

das ist doch der Widerspruch überhaupt, er wollte nicht aufhören Fussball zu spielen ..... mit seinem Weg geht das nicht mehr
aber er muss es nicht mehr ertragen.

Vielleicht fehlte ihm einfach die Kraft dazu. aber ist sehr spekulativ.

Hurricane

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Re:Robert enke ist tot
« Antwort #179 am: 11. November 2009, 23:29:18 »
Markus Lanz jetzt zum Thema Depressionen und die guten Heilungschancen