Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes sagen;
Tiefe Depression – Verdrängung – Kurzschlussreaktion
Mein Werdegang:
- schwere Operation und vorzeitiger Ruhestand mit 28 Jahren
- tod eines nahen Angehörigen (Großvater)
- mehrere Herzinfarkte bei meinem Vater
- mehrere Schlaganfälle einer Angehörigen (Großmutter)
- Brustkrebs bei meiner langjährigen Lebensgefährtin
- Trennung von meiner Lebensgefährtin
- Schlaganfall bei meiner Mutter
Alles das stürzte mich in eine tiefe Depression.
Meine Reaktion darauf war und ist Verdrängung.
Nach außen wirkt man einigermaßen normal, aber was in einem drin los ist sieht ja keiner.
Und man kann auch mit niemandem drüber reden, weil man glaubt zu wissen dass das sowieso keiner verstehen kann und einem keiner helfen kann.
Irgendwann steht man dann mal wieder vorm Spiegel und quatscht mit sich selbst.
Und wieder mal denkt man daran Schluß zu machen, also Selbstmord.
Und irgendwann siehst du dir dann selber in die Augen und sagst zu dir selbst: Weißt du was, du nervst langsam, dauernd redest du davon, dann mach es doch endlich du Feigling und dann ist Ruhe.
Und in dem Moment bist du stark gefährdet. Und wenn dann grade niemand da ist machst du Pläne und schreibst vielleicht einen Abschiedsbrief. Und spätestens damit setzt du dich selber so sehr unter Druck das du es dann tatsächlich irgendwann tun musst.
Es muss gar keinen direkten Auslöser mehr dafür geben, es passiert dann einfach so.
Ich stand selber oft vor der Entscheidung, allerdings war und bin ich zu feige da mir keine Möglichkeit sicher genug erscheint.
Mein Favorit war immer mich mit Schlaftabletten und Whisky voll zu knallen, mir einen Strick um den Hals zu legen, mir in den Kopf zu schiessen und dabei von einer Brücke zu fallen direkt vor einen Zug. Aber selbst das schien mir nicht sicher genug.
Bei mir war und ist die Angst vor dem Tode einfach zu groß.
Psychater hin oder her, die können helfen oder aber auch nicht.
Ein Psychater ist in sofern gefährlich da er ja alles das was man seit Jahren erfolgreich verdrängt rausholt und aufwühlt, und einen praktisch dazu zwingt alles verdrängte auf einmal zu verarbeiten. Und daran zerbrechen viele.
Robert Enke hatte leider den Mut und die Kraft sich selbst zu töten. R.I.P. Robert Enke
das hat doch nichts mit feigheit zu tun,sondern mit der kraft
weiter zu leben.
sei stolz das du diese hürde dich selber zu töten nicht nimmst,
denn es würde immer jemanden geben der darunter leidet,
weil er dir nicht aus diesem tief heraushelfen konnte,
es würde immer jemanden geben der sich vorwürfe macht,
der glaubt er/sie hat irgend etwas falsch gemacht oder etwas wichtiges übersehen.
bedenke das der verlusst eines menschen die hinterbliebenen
genauso in eine tiefe depression stürzen kann aus der auch sie
vielleicht nie wieder herausfinden.
auch wenn die seele noch so weh tut,es macht immer sinn
weiter zu machen-selbst wenn kein angehöriger mehr da wäre,
auch die ärzte oder nachbarn fühlen sich betroffen.
also ist es großartig das du den mut und die kraft hast weiter zu leben