das hört sich doch prima an, was da über Martin Jol geschrieben wird, aus dem Kicker
Hamburg: Neuer Coach mit gutem Ruf
Jol: Nicht erste Wahl - aber dafür die beste?
Die offizielle Verkündung steht noch aus, Hamburgs seit dem 19. November währende Suche nach einem neuen Trainer aber ist beendet. Martin Jol (52) rückte erst im Finish auf die Kandidatenliste, war nicht erste Wahl an der Elbe. Bereits Ende Oktober 2007, also drei Wochen bevor die Nachfolgersuche für Huub Stevens begann, wurde er in Tottenham entlassen - und gilt bei vielen Experten dennoch als gute Wahl.
Martin Jol
Freund der Spieler mit natürlicher Autorität: Hamburgs neuer Coach Martin Jol hat eine klare Linie.
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Ende der Woche soll sein Vertrag bis 2010 fixiert werden. Aufsichtsrats-Boss Horst Becker bestätigte am Mittwoch, dass bei der Sitzung am kommenden Dienstag die Eckdaten über Laufzeit, Gehalt und Trainerstab abgesegnet werden.
In seiner niederländischen Heimat gilt der frühere Bayern-Profi (neun Partien in der Saison 78/79) als Freund der Spieler, der kraft seiner natürlichen Autorität dennoch eine klare Linie vorzugeben vermag. Paul Stalteri, Ex-Profi von Werder Bremen und bei Tottenham unter Jol aktiv, bestätigt diesen Ruf. "Er hat einen sehr guten, sehr persönlichen Draht zu seinen Spielern, war im ganzen Kader anerkannt. Jol ist ein sehr guter Trainer und ein sehr guter Mensch."
Coach, der junge Spieler weiterentwickeln kann
Die Bezeichnung "sehr guter Trainer" wird durch nur einen Titel, aber weitere Achtungserfolge belegt: Mit Roda Kerkrade gewann Jol 1997 den niederländischen Pokal, Tottenham führte er 2006 und 2007 in der Premier League zweimal in den UEFA-Cup, erlangte bei Fans und Umfeld großes Ansehen. Stalteri: "Wir waren zweimal Fünfter hinter den großen Vier in England. Das muss man anerkennen. Jol hatte richtig Erfolg!" Weitere Erfolge kommen auf dem Sektor Ausbildung hinzu: Jol gilt als Coach, der junge Spieler weiterentwickeln kann. Exemplarisch dafür: Khalid Boulahrouz, den Jol in Waalwijk förderte, ehe der Innenverteidiger 2004 zum HSV und später Richtung Chelsea wechselte.
Hamburg bekommt den vielleicht besten Trainer unseres Landes. Jan Leerkes, kicker-Experte aus den Niederlanden
Klar und deutlich ist auch Jols Philosophie: "Er will immer attraktiv und offensiv spielen", sagt Stalteri. Aber: Der frühere Deutsch-Lehrer ist auch flexibel, galt in der Heimat als Verfechter des 4-3-3-Systems, ließ in England aber zumeist ein 4-4-2 spielen, weil der Kader seiner Ansicht das Material für dieses System hergegeben hatte.
Jan Leerkes, kicker-Experte aus den Niederlanden jedenfalls ist überzeugt von den Qualitäten des designierten Stevens-Nachfolgers, der Ex-Profi Zeljko Petrovic (42, derzeit Chefcoach in Waalwijk) als seinen Assistenten zum HSV mitbringen will: "Hamburg bekommt den vielleicht besten Trainer unseres Landes."