wir waren hier alle zusammen EIN Fußballvolk
Ist mir letztens so als Gedanke gekommen, was für ein Quatsch das damals schon war. Dieses "wir sind wieder wer!", "Deutschland ist ein anderes nach 2006", "ab sofort mag man uns im Ausland". Fußball hat was den Alltag außerhalb des eigenen Kosmos betrifft, eine sehr endliche und unbedeutende Rolle, auch wenn Fifa da anderes suggerieren möchte. Die Deutschen sind im Ausland immer noch so beliebt bzw. unbeliebt wie vor und nach 2006. Dafür sorgen allein schon die ganzen Tourismusströmungen oder die noch viel bedeutendere Europa Politik der letzten Jahre.
Ich denke, dass Häme nur bedingt ein deutsches Phänomen ist, aber hier ganz bestimmt aufgetroffen werden kann. Das liegt daran, dass die Deutschen eben kein sehr extrovertiertes Völkchen sind, Gefühle nicht offen und häufig präsentiert sind. Wenn sich dann die Chance bietet, sich über etwas enorm zu freuen oder zu ärgern, dann ist der allgemeine Schland-Bauer (zeigt sich schon allein an dem Schlandscheiß.) mit seiner Gefühlswelt ziemlich überfordert und kippt Freude schnell in Aggression. Das ist schon ein deutsches Phänomen, dass die Männer stark leistungsbezogene Erziehung erfahren und die Emotionswelt auf der Strecke bleibt. Da geht dann nur Härte nach Außen, also Häme und Spott für Verlierer.