„Frisch gestärkt das große Ziel angehen“
FCK-Verteidiger Mathias Abel im Interview über die ersten beiden Trainingstage, das bevorstehende Hallenturnier, das Trainingslager und die Neuzugänge im Team der Roten Teufel.
Matze, seit zwei Tagen seid Ihr wieder im Training. Hat Euch die kurze Verschnaufpause über die Feiertage gut getan?
Ich denke, es war für uns alle mal gut, etwas Abstand zu haben und den Kopf frei zu bekommen. Zudem mussten wir noch unseren schlechten Auftritt beim Pokalspiel in Berlin verarbeiten, das war ja auch nicht einfach. Mir persönlich tat es gut, mal etwas Zeit nur mit der Familie zu verbringen und auch mal ein paar Tage aus Kaiserslautern raus zu kommen. Allerdings habe ich in den letzten Tagen des Jahres dann auch wieder das Kribbeln gespürt und konnte es kaum mehr erwarten, endlich wieder die Fußballschuhe zu schnüren. Wenn man mit einem Negativerlebnis in die Winterpause geht, dann will man das so schnell wie möglich wieder gutmachen. Schließlich haben wir noch ein großes Ziel, das wir jetzt frisch gestärkt angehen. Die Vorfreude auf die Rückrunde ist bei uns auf jeden Fall groß.
Wie waren die ersten Trainingseinheiten? Lässt man es da ruhig angehen oder gibt der Trainer gleich Vollgas?
Also dann doch eher Vollgas. Wir haben bisher jeden Tag zwei sehr intensive Einheiten absolviert. Wie intensiv, das merkt man dann spätestens am Abend zu Hause (lacht). Aber die Zeit bis zu den ersten Spielen ist recht kurz, da müssen wir schon von Beginn an richtig loslegen. Außerdem ist es ja nicht so, dass wir über die Weihnachtstage nur faul im Sessel lagen. Jeder Spieler hatte seinen Trainingsplan und ist mit seiner Pulsuhr laufen gegangen.
Kondition oder Taktik - Was steht bei der Vorbereitung zur Rückrunde verstärkt auf dem Trainingsplan?
Eher die Taktik, also die Verbesserung bestimmter Abläufe, das Einstudieren neuer Spielzüge. Die Grundlage für die nötige Kondition holt man sich in der Saisonvorbereitung. Zudem müssen jetzt natürlich die Neuzugänge in die Gruppe und in die Abläufe eingearbeitet werden.
Du sprichst die Neuzugänge an. Bisher sind Nicolai Jörgensen und Jakub Swierczok zum Team dazu gestoßen. Wie ist Dein erster Eindruck von Deinen neuen Kollegen?
Nach den ersten Einheiten machen beide einen sehr aufgeschlossenen Eindruck. Man spürt direkt, dass beide in die Gruppe passen. Das ist sehr wichtig, da wir nur über den nötigen Teamgeist und den Zusammenhalt zum Erfolg kommen werden. Die Einbindung ist für Nicolai Jörgensen natürlich einfacher, da er Deutschland kennt und die Sprache spricht. Aber wir werden schon dafür sorgen, dass sich beide bei uns wohlfühlen und dem Team helfen können.
Am Donnerstag geht es zum Hallenturnier nach Mannheim, wo der FCK auf viele alte Rivalen trifft. Für Dich als waschechten Lautrer bestimmt etwas Besonderes?
Ja klar. Auch wenn ich in der Halle wohl eher nicht spielen werde, so werde ich natürlich dabei sein und die Daumen drücken. Vor allem natürlich wenn es gegen den Waldhof geht. (lacht). Durch die vielen Rivalen aus dem Umkreis bekommt das Turnier einen besonderen Reiz, außerdem ist es eine schöne Halle und die Atmosphäre ist auch immer ganz gut.
Am Tag darauf geht es dann nach Spanien ins Trainingslager. Freust Du dich darauf?
In erster Linie freuen wir uns auf gutes Wetter und gute Plätze zum trainieren. Unsere Trainingsplätze hier am Betze sind derzeit aufgrund der Witterung leider in einem schlechten Zustand. Dort haben wir die perfekten Bedingungen. Und es ist eine gute Gelegenheit, die neuen Kollegen besser kennen zu lernen, da man auch außerhalb des Platzes die Tage zusammen verbringt.
Wo müsst ihr Euch Deiner Ansicht nach verbessern, um in der Rückrunde die nötigen Punkte einzufahren?
Wie jeder gesehen hat und wie die Statistik zeigt, liegt unser Problem darin, dass wir unsere Chancen nicht nutzen. Um mehr Kapital zu schlagen und die Spiele letztlich auch mal zu gewinnen, müssen wir uns mehr Großchancen erspielen und diese dann natürlich nutzen. Zudem wurden in der Hinrunde die individuellen Fehler zumeist direkt bestraft, auch hier müssen wir ansetzen. Wir waren in der Hinrunde in vielen Spielen mindestens gleichwertig und nur selten klar unterlegen. Ich glaube, wenn wir ein paar Dinge abstellen und in den Griff bekommen, dann werden wir die nötigen Punkte holen. Wir sind auf jeden Fall gut genug, um die Liga zu halten.
Du bist aus Kaiserslautern und hast viel Kontakt mit den Fans. Welche Stimmung nimmst Du derzeit im Umfeld war?
Natürlich machen sich die Menschen Sorgen um den Verein, das ist doch normal wenn man im Abstiegskampf steckt. Aber die meisten wussten ja vor der Saison, dass es eine schwere Spielzeit wird. Die Fans mit denen ich spreche sind zumeist sehr optimistisch, die sehen, dass wir uns reinhängen und glauben an uns. Ich merke aber immer wieder, wie sehr die Leute am FCK hängen und mit dem Club leiden. Für uns ist dies eine Verpflichtung, immer alles zu geben."