Autor Thema: Unser schönes Bosnien und Hercegovina  (Gelesen 11144 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Snake 7

  • Gast
Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« am: 14. Oktober 2005, 21:38:36 »
Ich eröffne hier nen Thread über das Land Bosnien & Hercegovina, hier kommt die geschichte,Bevölkerung usw alles rein.
Ich wünsche euch viel spaß bei dem Thread wo auch sehr interessant ist für die jenigen die interessiert.

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #1 am: 14. Oktober 2005, 21:41:56 »
Bosnien und Hercegovina

Die in Südosteuropa gelegene Republik Bosnien und Herzegowina bzw. Bosnien-Herzegowina (bosnisch und kroatisch: Bosna i Hercegovina, kurz BiH; serb.: Босна и Херцеговина) grenzt im Osten und Südosten an die Staatenunion Serbien und Montenegro, im Norden, Westen und Südwesten an Kroatien sowie auf wenigen Kilometern bei Neum an das Mittelmeer. Sie ging aus dem ehemaligen Jugoslawien hervor.


Mittelalter und osmanische Zeit


Schon in der Antike war Bosnien ein wichtiges Transitland zwischen Adria und Donauraum, so dass sich in dem kargen und gebirgigen Land einige wohlhabende Handelsstädte herausbilden konnten.

Nach der Einwanderung der Slawen im 6. und 7. Jahrhundert war Bosnien weiterhin meist eine von Byzanz abhängige Provinz mit lokalen Fürsten. Es war zeitweise auch Teil der bulgarischen, serbischen und kroatischen Großreiche. Der Begriff Bosnien taucht erstmals um das 10. Jahrhundert auf, allerdings bezieht er sich hier nur auf das Kernland am Oberlauf der Bosna. In den Jahren 1154 bis 1463 war es meist ein selbstständiges Fürstentum bzw. später Königreich.

25. Oktober 1478 starb die letzte Bosnische Königin Katarina Kosača-Kotromanić in Rom, ihr Körper ruht in der Kirche Ara-Celi.

1463 wurde Sarajewo von den Osmanen eingenommen, erst 70 Jahre später Bihać als letzte bosnische Stadt. Bosnien wurde damit zu einem osmanischen Wilajet (Provinz). Mit der Rückeroberung Südungarns und Slawoniens durch Prinz Eugen wurde das Land zur Grenzzone. Österreichische Truppen versuchten mehrmals, auch Bosnien zu erobern, was aber scheiterte, so dass sich die Savegrenze stabilisieren konnte. Allerdings zerstörte Prinz Eugen bei einem Feldzug Sarajewo. In den Gebieten um Bihać und entlang der Save wurden Befestigungen und Wehrdörfer eingerichtet. In diesem Grenzgebiet wurden auch viel Serben (als Vlachen bezeichnet) angesiedelt. Mit der Reconquista in Spanien siedelten sich auch vertriebene sephardische Juden in Bosnien an.

1878 wurde Bosnien österreichisch-ungarischer Verwaltung unterstellt, während es bis 1908 formell weiterhin dem Sultan unterstand. In dieser Zeit wurde der Begriff Bosnien-Herzegowina (Bosna i Hercegovina) geprägt.

Der mittelalterliche Staat Bosnien war im Wesentlichen katholisch. Allerdings fiel hier die aus Bulgarien kommende Bogomilen-Bewegung, hier auch als bosnische Kirche bekannt, auf fruchtbaren Boden und konnte sich länger halten als in Bulgarien selbst. Die früher beliebte Behauptung, die von der katholischen Kirche verfolgten Bogomilen haben den Grundstock für die Islamisierung Bosniens gelegt, ist heute umstritten, da es Hinweise gibt, diese Bewegung sei zur Zeit der türkischen Eroberung im Wesentlichen schon ausgestorben gewesen. Auch die Verbindung zwischen den Stećci (Einz.: Stećak, eine für Bosnien typische Art von Steinmonumenten mit einer Verbindung aus christlichen Symbolen und rätselhaften Tierzeichnungen u. ä.) und den Bogumilen ist nicht gesichert.


Bis 1878

1415 erstmalige Erwähnung der heutigen Hauptstadt Sarajewos
1463 Beginn der osmanischen Herrschaft über Bosnien-Herzegowina
1850 Jajce gibt Hauptstadtfunktion an Sarajewo ab

Österreichisch-ungarische Zeit

1878 sprach der Berliner Kongreß Österreich-Ungarn die türkischen Provinzen Bosnien, die Herzegowina sowie den Sandschak von Novipazar zur Verwaltung zu. Die Verwaltung wurde vom k.u.k. Finanzministerium ausgeübt. Dies alles geschah in Einvernehmen mit dem Sultan, welcher formal noch bis 1908 (Annexion) Regent war. In österreichischer Zeit beginnt die industrielle Ausbeutung der Bodenschätze und Wälder Bosnien-Herzegowinas, wobei jedoch mit Augenmaß vorgegangen wurde (Aufforstungsprojekte und dergl.) Wichtige Eisenbahnlinien und Fernstraßen werden errichtet

1914 war Sarajewo Schauplatz des Attentates an Franz Ferdinand (Beginn des 1. Weltkrieg)

Jugoslawische Zeit

1918 zu Jugoslawien
1941-45 beim faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien
1984 Olympische Winterspiele in Sarajewo

« Letzte Änderung: 14. Oktober 2005, 21:44:27 von Snake 7 »

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #2 am: 14. Oktober 2005, 21:46:03 »
Die größten Städte in Bosnien und Herzegowina sind:



Sarajevo 600.000 Einwohner (einschließlich des gesamten Kantons Sarajevo und der zur Republika Srpska gehörenden Vororte ca. 750.000)
Banja Luka 250.000 Ew.
Tuzla 133.861 Ew. (davon ca. 100.000 in der eigentlichen Stadt)
Zenica 128.495 Ew. (davon ca. 100.000 in der eigentlichen Stadt)
Mostar 105.448 Ew.
Weitere Städte in Bosnien und Herzegowina:

Doboj 70.453 Ew.
Prijedor 70.000 Ew.
Gradiska 62.000 Ew.
Bihać 60.707 Ew.
Sanski Most 60.537 Ew.
Bugojno ca. 40.000 Ew.
Brčko: 38.478 Ew.
Kozarac 27.000 Ew.
Konjic 25.000 Ew.
Gračanica 23.500 Ew.
Travnik ca 22.000 Ew.
Novi Travnik 21.463 Ew.
Srebrenica ca. 21.000 Ew.
Jajce ca. 20.000 Ew.
Trebinje 16.824 Ew.
Tomislavgrad 16.462 Ew.
Bosanski Brod 16.350 Ew.
Jablanica ca. 15.000 Ew.
Derventa 14.235 Ew.
Vareš 13.468 Ew.
Široki Brijeg 12.346 Ew.
Livno 38.624 Ew.
Grude 8.045 Ew.
Posušje ca. 5.000 Ew.
Višegrad

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #3 am: 14. Oktober 2005, 21:52:41 »
Bevölkerung

Sprachen: Bosnisch, Kroatisch, Serbisch. (Die Serben verwenden das kyrillische und das lateinische Alphabet, die Kroaten und Bosniaken nur das lateinische.)
Volksgruppen: Bosniaken (Bosnische Muslime) 44%, Serben 31,5%, Kroaten 13,9%, sonstige Minderheiten 0,6% (Bosnisch-Herzegowinische Roma, Juden)

Religion

In Bosnien und Herzegowina gibt es eine Reihe verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen. Die meisten Einwohner Bosnien-Herzegowinas sind Muslime (ca. 40%), Serbisch-Orthodoxe (ca. 31%), und Katholiken (ca. 15%). Minderheiten sind Juden und Gläubige sonstiger Religionen. Besonders deutlich wird man in Sarajevo den verschiedenen Religionen begegnen können.


Geschichte

Bosnien und Herzegowina besteht aus zwei historischen Regionen, die aber keine Beziehung zu der heutigen Einteilung in Entitäten haben: Bosnien und die Herzegowina.

Der Landesname Bosnien leitet sich vom Fluss Bosna ab, der nahe der Hauptstadt Sarajevo entspringt. Der Name Herzegowina geht auf den Herrschertitel Herceg = Herzog (Hercegovina=Herzogsland) zurück.

Bosnien und Herzegowina erklärte am 15. Oktober 1991 seinen Austritt aus dem Staatsverband Jugoslawien und ist seither eine Unabhängige Republik (internationale Anerkennung am 17. April 1992). Die serbische Intervention im gleichen Jahr war der Auftakt für den blutigen Bosnienkrieg zwischen Serben, Bosniaken und Kroaten, in dessen Verlauf es u.a. zum Massaker von Srebrenica von serbischen Soldaten an bosnischen Soldaten und Zivilisten kam (seither ist Srebrenica eine fast rein serbische Stadt). Am Ende des Krieges stand der 1995 in Dayton, Ohio, USA unterzeichnete Dayton-Vertrag, der die föderale Republik Bosnien und Herzegowina schuf, die allerdings noch unter den Folgen des Krieges und den anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen den Volks- und Religionsgruppen leidet.


Wirtschaft


Die Wirtschaft war nach dem Bosnienkrieg (1992-1995) zerstört, und erholt sich trotz massiver internationaler Hilfe nur sehr schleppend. Gründe dafür sind die durch das Dayton-Abkommen äußerst zersplitterte Staatsstruktur (14 Gesetzgeber!), die eine einheitliche Wirtschaftspolitik schwer vorstellbar macht. Es gibt vereinzelte positive Beispiele, wie das wieder in Betrieb genommene VW-Werk in Sarajevo, die das besorgniserregende Gesamtbild aber nicht verändern. Die Kosten des Wiederaufbaus Bosniens wurden auf 5 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Kultur

Medien
Die drei wichtigsten Tageszeitungen in Bosnien und Herzegowina sind Dnevni Avaz (deutsch Die Tagesstimme) und Oslobodjenje (deutsch Die Befreiung/Frei sein), die beide in bosnischer Sprache in Sarajevo erscheinen, und Nezavisne Novine (deutsch Die unabhängige Zeitung), die in Banja Luka in serbischer Sprache lateinischer Schrift erscheint. Zudem gibt es eine Reihe von politischen Wochenzeitungen wie Slobodna Bosna (deutsch Das freie Bosnien) oder BH Dani (deutsch Tage). Beliebt sind auch Zeitschriften, die über aktuelle Affären oder Stars der Volksmusik berichten, wie Express oder Svet (deutsch Die Welt; eine gleichnamige und gleichformatige Zeitung erscheint auch in Serbien).

Bosnien und Herzegowina hat ein dreigliedriges öffentliches Rundfunk- und Fernsehsystem, mit einem nationalen Fernseh- und Radiosender (BHTV 1 bzw. BH Radio 1) und je einem Entitätssender, der RTVFBiH in der Föderation und der RTRS in der Republika Srpska. Einige private Sender wie OBN oder NTV Hayat sind im ganzen Land zu empfangen. Sehr beliebt ist Kabelfernsehen, das Sender aus den Nachbarländern und dem deutschsprachigen Raum einspeist.


Sport
In Sarajevo wurden 1984 die Olympischen Winterspiele ausgetragen, die Stadt wird sich voraussichtlich für die Olympischen Winterspiele im Jahre 2014 bewerben. In Bosnien und Herzegowina sind Fußball und Basketball die beliebtesten Sportarten. Im Fußball hat sich das Land stetig weiterentwickelt und verbessert. Für die Fußball-Europameisterschaft 2004 hätte sich das Land beinahe qualifiziert, im letzten Spiel gegen Dänemark fehlte nur ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten, aber schließlich ging das Spiel 1:1 aus, damit war Dänemark bei der Euro 2004. Mehr Erfolg kann die Nationalmannschaft im Basketball verbuchen. Sie hat sich für die letzten vier Europameisterschaften qualifizieren können.

Bei den Paralympischen Spielen 2004 in Athen gewann die bosnische Volleyballmannschaft die Goldmedaille.


Essen und Trinken
Die bosnische Küche hat viele Spezialiäten zu bieten, z.B. Bosanski Lonac, Ćevapčići (Ćevapi), Lokum (Türkischer Honig), Pita (Pide) in allen Variationen von Gemüsearten. Daneben gibt es Sogan Dolma, Japrak, Baklava, Halva und vieles mehr. Bosnische Gerichte sind stark von der Türkischen Küche beeinflusst.

Feiertage
Neben religiösen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern (bei den Kroaten und Serben), und den islamischen Festen Ramazanski Bajram (am Ende des Ramadan) und Kurban Bajram (zur Zeit der Pilgerfahrt nach Mekka), gelten folgende Feiertage in Bosnien und Herzegowina:

Neujahr (Nova Godina): Der 1. und 2. Januar sind Nationalfeiertage, Silvester wird prächtig gefeiert.
Unabhängigkeitstag (Dan Nezavisnosti): 1. März - erinnert an den Ausruf der Unabhängigkeit durch Referendum am 29. Februar 1992; allerdings wird dieser Tag nicht in der Republika Srpska als Feiertag gefeiert.
Tag der Arbeit (Prvi maj): Der 1. und 2. Mai sind nationale Feiertage, der Tag der Arbeit wird als Anlass für große öffentliche Feiern genutzt.
Nationalfeiertag (Dan Drzavnosti): 25. November - erinnert an die Ausrufung der Volksrepublik Bosnien und Herzegowina in Mrkonjic Grad am 25. November 1943.
Es ist geplant, ein einheitliches Feiertagsgesetz für ganz Bosnien und Herzegowina zu verabschieden; vorgesehen wird der 21. November (Tag des Dayton-Abkommens) als Feiertag; allerdings ist das Gesetz noch nicht beschlossen worden.


Klima
Das Klima in Bosnien-Herzegowina ist im Sommer meist sehr heiß, die Temparaturen können auf bis zu 40 Grad steigen, dagegen sind die Winter kalt.


Militär

Geschichte
Am 1. und 6. September 2005 wurden die eigenständigen, der jeweiligen Republik unterstehenden Armeen der bosnischen Serbenrepublik und der muslimisch-kroatischen Föderation per Parlamentsbeschluss aufgelöst. Bis 2006 soll eine einheitliche Verteidigungsstruktur aufgebaut werden, die aus Berufssoldaten besteht soll.




Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #4 am: 14. Oktober 2005, 21:55:10 »


Die Stari Most wurde im Jahre 1566 vom türkischen Baumeister Hajrudin, einem Schüler des Architekten Sinan, erbaut. 1993 wurde sie von kroatischen Truppen zerstört. Die neue Brücke wurde mit einem Festakt am 23. Juli 2004 wiedereröffnet. Der Wiederaufbau dauerte zwei Jahre. Die Brücke ist das Symbol für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Völker und Religionen in Mostar und Bosnien und Herzegowina.

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #5 am: 14. Oktober 2005, 22:05:18 »
Die Hauptstadt Sarajevo (von da komm ich her  :))



Sarajevo (bosn./kroat. Sarajevo, serb. Сарајево/Sarajevo, türk. Saraybosna, dt. auch Sarajewo) ist die Hauptstadt und Regierungssitz Bosnien und Herzegowinas, der Bosniakisch-Kroatischen Föderation (Federacije Bosne i Hercegovine/FBiH) und des Kantons Sarajevo.

Die Stadt Sarajevo hat 297.512 Einwohner (2003), im Großraum Sarajevo, der den gesamten Kanton Sarajevo der Föderation sowie das zur Republika Srpska gehörende Istočno Sarajevo (Ost-Sarajevo, bis 2004 Srpsko Sarajevo/Serbisches Sarajevo) umfasst, leben fast 450.000 Menschen.

In Sarajevo befindet sich eine Universität und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.

In Sarajevo finden jährlich verschiedene wichtige Kulturmanifestationen statt: das Filmfestival (SFF), das Jazz-Festival, "Bascarsijske noci", das Kulturfestival "MESS" und "Sarajevska Zima" (Sarajever Winter).

Direkt östlich von Sarajevo liegt der Ort Pale, der während des letzten Bürgerkrieges das Zentrum der bosnischen Serben war


Während des Krieges in Bosnien und Herzegowina war Sarajevo in einen von der Regierung Bosnien und Herzegowina kontrollierten bosniakisch-kroatischen und einen von der Republika Srpska kontrollierten serbischen Teil geteilt. Der von den Regierungstruppen kontrollierte Teil, zu dem unter anderem das Stadtzentrum und die Altstadt gehörten, wurde genau 1.425 Tage von der aus der ehemaligen Jugoslawischen Volksarmee hervorgegangenen Armee der Republika Srpska belagert und heftigst beschossen. Die Belagerung von Sarajevo begann am 5. April 1992 und ist die längste Belagerung in der Geschichte der Stadt. Der Stadtkern von Sarajevo war vollständig umzingelt, jeder Punkt in diesem Gebiet lag von den umliegenden Hügeln und Bergen aus in den Visieren der Todesschützen. Der Belagerung und den Kämpfen fielen 10.615 Menschen, unter ihnen 1.601 Kinder, auf beiden Seiten der geteilten Stadt zum Opfer. Durch Granaten, Minen oder Scharfschützen wurden rund 50.000 Menschen, teilweise schwer verletzt

Geographie

Sarajevo liegt im Zentrum des Landes. Der Fluss Miljacka fließt durch die Stadt und der Fluss Bosna entspringt in westlichen Teil der Stadt, in der Gemeinde Ilidža.

Das Stadtzentrum liegt 511 Meter über dem Meeresspiegel. Die Vororte reichen hinauf bis auf über 900 Meter. Die die Stadt umgebenden Berge sind bis zu 2000 Meter hoch


Religion

Sarajevo ist Sitz eines Metropoliten der orthodoxen Kirche, eines Erzbischofs der römisch-katholischen Kirche und des Oberhaupts der bosnisch-herzegowinischen Muslime.

In Sarajevo gibt es eine Vielzahl verschiedener Religionen. In Sarajevo findet man Kirchen, Moscheen und Synagogen nicht weit von einander entfernt. Deswegen wird die Stadt gelegentlich auch Klein-Jerusalem genannt.

Wirtschaft und Verkehr

Durch den Balkan-Krieg kam die Wirtschaft in Sarajevo zum Erliegen, doch langsam erholt sich der Markt in ganz Bosnien wieder.

Vor 1992 war Sarajevo das Handels- und Industriezentrum von Bosnien und Herzegowina, heute gibt es in der Stadt fast keine aktiven Industriekomplexe mehr. In Sarajevo befindet sich das Automobilwerk "Volkswagen" (Tvornica Automobila Sarajevo), in welchem VW-Fahrzeuge für den südosteuropäischen Markt produziert werden.

Seit 2003 hat Sarajevo auch einen eigenen Autobahnanschluss, der die Stadt mit den Vororten Ilijaš und Visoko verbindet (ein Ausbau bis Zenica und weiter nach Budapest ist in Planung).

Es gibt tägliche Bahnverbindungen nach Zagreb, Zenica, Budapest, Banja Luka, Doboj, Belgrad, Mostar und Ploče. Die Verbindung nach Budapest wurde im Frühjahr 2002 wieder aufgenommen.

Als öffentliche Verkehrsmittel existieren in der Stadt Straßenbahn, Trolleybus, Minibus und Autobus


Flughafen

Der internationale Flughafen Međunarodni Aerodrom Sarajevo liegt im Vorort Ilidza. Er verfügt über eine 2.600 m lange [Start- und Landebahn] und wurde am 2. Juni 1969 eröffnet.

Es gibt 10 tägliche Verbindungen nach München, Kopenhagen, Ljubljana, Wien, Zagreb, Budapest, Frankfurt a.M., Istanbul und Belgrad.

Die Deutsche Lufthansa fliegt seit dem 30. März 1998 Sarajevo von München aus täglich an.

Der Flughafen während der Belagerung von Sarajevo:

Die Jugoslawische Volksarmee besetzte in der Nacht vom 4. zum 5. April 1992 den Flughafen Sarajevo. Im Juni 1992 wurde der Flughafen von der UNProFor übernommen. Der Flughafen wurde im Krieg 1992 - 1996 stark beschädigt. Am 16. August 1996 wurde er wieder für den Zivilverkehr geöffnet. 2001 wurde das neue Terminal eröffnet.

Vom Juni 1992 bis 1996 wurde der Flughafen nur von Militärflugzeugen genutzt. Humanitäre Hilfe für Sarajevo, ausländische Journalisten, Künstler, Politiker, Unterhändler, Diplomaten und Einwohner mit UN Presse- oder UNHCR-Ausweisen wurden transportiert. Der Flughafenbetrieb hing sehr stark von den politischen Zielen und militärischen Aktivitäten der Belagerer ab. In Wahrheit kontrollierten aber nicht die französischen Blauhelme, sondern die Belagerer den Flughafen. Vor der Fertigstellung des Sarajevo-Tunnels 1993 haben die Einwohner die belagerte Stadt nur über die Start- und Landebahn verlassen und erreichen können. Der Flughafen wurde durch Stacheldraht, Gräben und weiter Hindernisse der UNProFor gesichert. Die fliehenden Bewohner mussten nicht nur den Scharfschützen entkommen, sondern auch den weißen UN-Transport- und Patroillenfahrzeugen, die das Überqueren der Start- und Landebahn verhindern wollten. Die Zahl der Todesopfer und Verletzten auf der Start- und Landebahn wurde täglich im Radio bekanntgegeben. Mehrere Male während der Belagerung organisierte die UNProFor für Zivile einen Transport über die Start- und Landebahn


Sehenswürdigkeiten

Sarajevo hat eine sehr schöne, orientalisch geprägte Altstadt (mehrere Moscheen, Baščaršija-Platz). Die Altstadt wurde nach dem Bürgerkrieg wiederaufgebaut

Bauwerke
Akademie der Bildenden Künste (ehemals Evangelische Kirche) - 19. Jahrhundert
Universitätsgebäude - 19. Jahrhundert
Despica Haus (traditionelles Haus - Museum - einer serbischen Familie)
Lateinerbrücke (ehemals Principbrücke)
Nationalbibliothek - 19. Jahrhundert
Nationalmuseum - 19. Jahrhundert
Gazi-Husrevbeg Moschee - 16. Jahrhundert
Kaisermoschee - 16. Jahrhundert
Stadtkathedrale - 19. Jahrhundert
Alte orthodoxe Kirche - 16. Jahrhundert
Stadtmarkthalle "Markale" - 19. Jahrhundert
Sebilj (türkischer Wasserbrunnen)
Skenderija Sportzentrum
Zetra (Stadthalle)
Das Bosmal City Centar wird mit 118 Metern das höchste Hochhaus des Balkans.

Belagerung von Sarajevo

Die Belagerung von Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) im Balkankonflikt begann mit der Einnahme des internationalen Flughafens im Vorort Ilidza durch die Jugoslawische Volksarmee in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1992 und endete am 29. Februar 1996. Sie ist mit 1.425 Tagen die längste Belagerung in der Geschichte. Auch die Luftbrücke zur Versorgung von Hunderttausenden eingeschlossenen Menschen wurde länger aufrecht erhalten als die Berliner Luftbrücke.

Während der Belagerung schlugen täglich durchschnittlich 329 Granaten in Sarajevo ein. Der traurige Rekord von 3.777 Granateneinschlägen wurde am 22. Juli 1993 verzeichnet. Der Beschuss richtete immensen Schaden an, insbesondere an zivilem und kulturellem Eigentum und Werten. Bosnisch-serbische Streitkräfte, die unter dem Oberbefehl von General Ratko Mladić standen, bombardierten nicht-serbische zivile Ziele in Sarajevo. Darunter auch das Haupthospital, Moscheen, Kirchen und viele weitere Ziele.

Am 5. April 1992 fanden mehrere Demonstrationen für den Frieden statt. Unbekannte schossen vom Dach des Holiday Inn-Hotels in die Menschenmengen und töteten Suada Dilberović. Sie ist das erste Opfer der Belagerung Sarajevos. Die Brücke, auf der sie getötet wurde, trägt inzwischen ihren Namen.

In den folgenden Monaten zogen Verbände der Jugoslawischen Volksarmee auf den Höhenzügen um die Stadt Artillerie und andere Waffen zusammen. Ungefähr 120 Artilleriegeschütze und 250 Panzer kamen auf den umliegenden Hügeln zum Einsatz.

Im April 1992 forderte die bosnische Regierung den Rückzug dieser Truppen. Die Regierung Milošević sagte den Rückzug der nicht-bosnischen Kämpfer zu, einer eher unbedeutenden Zahl. Die bosnisch-serbischen Einheiten der Jugoslawische Volksarmee wurden der Armee der Republika Srpska zugeschlagen, die ihre Unabhängigkeit von Bosnien nur wenige Tage nach der Unabhängigkeitserklärung Bosniens verkündet hatte.

Am 2. Mai 1992 wurde über die Stadt Sarajevo von den bosnisch-serbischen Einheiten eine offizielle Blockade verhängt. Die Hauptausfallstraßen in die Stadt wurden gesperrt und eine Versorgung der Stadt damit unterbunden. Die Wasser- und Elektrizitätsversorgung wurde gekappt. Die Bewaffnung und Zahl der serbischen Kämpfer rund um Sarajevo war den bosnischen Verteidigern der Stadt haushoch überlegen. Dennoch wurde statt einer sofortigen Einnahme der Stadt der Beschuss von den umliegenden Bergen aus fortgesetzt.

Das zweite Halbjahr 1992 und die erste Jahreshälfte 1993 bildeten den Höhepunkt der Belagerung von Sarajevo. Verschiedene Gräueltaten wurden verübt und es fanden heftige militärische Auseinandersetzungen statt. Unterdessen hatten einige serbische Einwohner der Stadt mit der offenen Unterstützung der Belagerer begonnen. Über 50% der Einwohner Sarajevos waren zu Kriegsbeginn Serben. Die wichtigsten Verteidigungsanlagen und Waffendepots der Stadt waren in serbischer Hand. In der Stadt trieben Heckenschützen ihr Unwesen. Etliche Stadtviertel wie Novo Sarajevo wurden nach serbischen Offensiven eingenommen.

Die Verteidiger des muslimisch-kroatischen Stadtteils waren den Belagerern in der Ausrüstung weit unterlegen. Überfälle auf die von Serben bewohnten Stadtteile und gehaltenen Kasernen minderten den Mangel an Waffen. Einige bosnische Kriminelle, die zu Beginn des Krieges Verteidigungseinheiten bildeten, schmuggelten Waffen durch die Frontlinien in die Stadt.

Zu dieser Zeit wurden viele Zivilgebäude angegriffen. Berichten zufolge waren im September 1993 35.000 Gebäude in ganz Sarajevo, also auf beiden Konfliktseiten, zerstört und nahezu alle restlichen mehr oder weniger beschädigt, darunter Krankenhäuser, Medien- und Nachrichtenzentren, Industrieanlagen, Regierungsgebäude, Kasernen und Stützpunkte der Vereinten Nationen. Zu den wichtigeren dieser Gebäude zählt der Präsidentensitz Bosnien-Herzegowinas und die Nationalbibliothek, die mit tausenden unersetzlicher Werke am 25. August 1992 niederbrannte.

Die Beschießung der Stadt kostete viele Menschenleben. Bei einzelnen Beschießungen wurden jeweils dutzende getötet und hunderte verletzt. In Erwiderung auf diese Beschießungen des muslimisch-kroatischen Teils setzten die UN den Serbischen Streitkräften unter Androhung von Luftangriffen ein Ultimatum, schwere Waffen bis zu einem gewissen Punkt zurückzuziehen. Die Serben gaben diesem Ultimatum kurz vor seinem Ende nach und von diesem Punkt an nahm der Beschuss der Stadt stark ab, was als der Anfang vom Ende gesehen werden kann.

Der 800 Meter lange Sarajevo-Tunnel wurde Mitte 1993 fertiggestellt und erlaubte nicht nur Verletzten, den muslimisch-kroatischen Stadtteil zu verlassen, sondern vor allem die Versorgung dieser mit Lebensmitteln, aber auch, unter Umgehung des internationalen Embargos, mit Waffen.

1995 richteten sich Internationale Streitkräfte gegen die Streitkräfte der bosnischen Serben. Serbische Kräfte überfielen einen von den UN überwachten Sammelplatz für Waffen, was die NATO zu Luftangriffen auf Serbische Munitionslager veranlasste. Im Fortgang der Kämpfe mussten die Serben Stück für Stück zurückweichen. Heizung, Strom und Wasserversorgung konnte in der gesamten Stadt wiederhergestellt werden. Im Oktober 1995 wurde ein Waffenstillstand erzielt und später im Jahr der Dayton-Vertrag unterzeichnet.

Auch wenn jetzt eine Periode der Stabilität und Normalität folgte, erklärte die bosnische Regierung erst am 29. Februar 1996 die Belagerung Sarajevos für offiziell beendet.

Während der Belagerung sind fast 11.000 Menschen (unter ihnen 1.601 Kinder) gestorben und 50.000 teilweise schwer verletzt worden. Die Einwohnerzahl sank durch die Aussiedlung des größten Teils der in Sarajevo vormals 180.000 lebenden Serben und trotz des Zuzugs überwiegend muslimischer Flüchtlinge aus bosnisch-kroatischen und bosnisch-serbischen Gebieten am Ende der Belagerung auf 250.000

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #6 am: 14. Oktober 2005, 22:13:00 »
Panoramablick über Sarajevo


Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #7 am: 14. Oktober 2005, 22:15:00 »
In der Stadtmitte, Bas Carsijaplatz, "Sebilj"



Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #8 am: 14. Oktober 2005, 22:21:41 »
Bosmal City Center, die Größten Türme auf dem Balkan in Sarajevo






« Letzte Änderung: 14. Oktober 2005, 22:24:31 von Snake 7 »

Graf Robson

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #9 am: 14. Oktober 2005, 23:25:30 »
gute Idee mit dem Thread... :ja:

mamola

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #10 am: 17. Oktober 2005, 10:31:15 »
ja der thread ist ne nette Idee sozusagen der Fremdenführer in unserem Forum :D

Graf Robson

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #11 am: 17. Oktober 2005, 15:14:15 »
Und snakie berichtet aus der Heimat... voller Inbrunst... :D gefällt mir  ;D

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #12 am: 18. Oktober 2005, 09:03:04 »
Wenn ihr welche vorschläge habt, oder euch was interessiert dann fragt einfach...

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #13 am: 21. Oktober 2005, 19:02:34 »
Ferhat-Pasina oder besser bekannt Ferahdija Moschee war das Zentral Objekt in Banja Luka. Erbaut wurde die Moschee im Jahre 1579 im klassischem Osmanischem Stil und Representirte eines der gelungensten Architekturen im 16 Jahrhundert. Die Moschee war 18m breit, 14m lang und der Haupttempel war 18m hoch. Die Munara (der gebetsturm) war 43 m hoch. Ferhadija Moschee wurde zum Kultur Objekt 1950 in Bosnien und Hercegovina und Später ein Weltdenkmal der UNESCO.






Am 7 Mai 1993 detonierte ein Bombe auf die Ferhadija-Moschee, gezündet von den Bosnischen-Serben aus der Rupublik Srpska, das war ein Teil ihrer Ethnischen Säuberung und Zerstörung Bosniens. Die Schutthaufen wurde sofort am nächsten Tag auf die Städtische-Deponie gebracht, somit das man die Moschee nicht mehr aus ihrem eigene Material wieder aufbauen kann.
In den Jahren von 1992-1995 wurden in Banja Luka insgesammt 16 Moscheen zerstört.
Der 7 Mai ist jetzt ein Feiertag für alle Moscheen in Bosnien und Hercegovina.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2005, 19:15:29 von Snake 7 »

pejic

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #14 am: 24. November 2005, 20:18:54 »
Hmm...
Hier fehln aber noch bilder von der schönsten stadt in bosnien  :D
die außerdem auch noch Haupstadt war bis zum Jahre 1850
J A J C E :


« Letzte Änderung: 24. November 2005, 20:21:58 von pejic »

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #15 am: 24. November 2005, 23:05:52 »
@pejic, bist du bosnier ? spielst in der bosnischen Liga mit?

pejic

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #16 am: 25. November 2005, 17:34:58 »
Jep, bosnischer Kroate
Liga 3D, FC Jajce

Wieso?

mfg

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #17 am: 25. November 2005, 18:37:28 »
Sauber freut mich, vorallem wenn dich hier im Forum öfter blicken lassen würdest, ich bin auch Bosnier aus Sarajevo

pejic

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #18 am: 25. November 2005, 19:11:19 »
Sauber freut mich, vorallem wenn dich hier im Forum öfter blicken lassen würdest, ich bin auch Bosnier aus Sarajevo

In letzter zeit schau ich eh jedn tag mal rein wegn dem balkan-turnier  :D
hoffentlich komm ich noch rein....

mfg

Graf Robson

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #19 am: 25. November 2005, 19:17:59 »
hEHE,ich denke, da wird sich ne Möglichkeit finden lassen...

pejic

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #20 am: 26. November 2005, 17:56:38 »
Naja, auch wenn ich reinkomme bin ich als 1. wieder draußen als (einziger?) Drittligist  :D ;D ;D
naja, mal schaun  :cool:

mfg

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #21 am: 02. Januar 2006, 17:45:59 »
Hat jemand von euch vielleicht davon schon was gehört`???

Pyramiden in Bosnien :








« Letzte Änderung: 02. Januar 2006, 17:47:03 von Snake 7 »

Snake 7

  • Gast
Re: Unser schönes Bosnien und Hercegovina
« Antwort #22 am: 16. April 2006, 17:31:04 »
Gestern haben die Ausgrabungen begonnen am Berg "Visocica" in Visoko an den sogenannten Sonnenpyramiden, anscheinend sollen sie unterirdische Gänge gefunden haben unter den Pyramiden, jetzt mal abwarten was noch rauskommt, hey wenn das stimmt, dann wird die Geschichte in Bosnien umgeschrieben werden !